Mehr digitale Abschlüsse
Jeder sechste Versicherungsvertrag wird online abgeschlossen. Die Zahl steige langsam, aber stetig, meldet der Branchenverband GDV.
Ein Blick in die Versicherungssparten zeigt: Jeder dritte Online-Abschluss kommt aus dem Bereich der Sach-, Unfall- und Haftpflichtversicherung. Der Neugeschäfts-Anteil der im Netz abgeschlossenen Policen lag hier 2022 bei 13 Prozent. Zwei Jahre zuvor waren es noch 11 Prozent. Am höchsten ist die Digitalquote im Segment Kfz-Versicherungen. Ein Viertel der Verträge wird inzwischen online abgeschlossen. Das hat der Gesamtverband der deutschen Versicherer (GDV) analysiert.
Eine wachsende Rolle spiele auch das Annex- oder auch Embedded-Insurance-Geschäft, erklärt GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. „Das sind Versicherungen, die beim Online-Shopping zusammen mit Konsumgütern gekauft werden, also zum Beispiel Garantieverlängerungen bei teuren Elektronikartikeln.“
PKV digitaler, LV bleibt klassisch
Den stärksten Zuwachs bei digitalen Abschlüssen verzeichnen in den vergangenen drei Jahren private Krankenversicherungen. Laut GDV wird hier mittlerweile fast jede vierte Police im Internet abgeschlossen, besonders Krankenzusatz- und Auslandskrankenversicherungen. „Beim Vertrieb der beratungsintensiven Lebensversicherung hingegen stagniert der Online-Anteil“, so Asmussen.
Digitalisierung: Evolution statt Revolution
Insgesamt wurden 2022 gut 16 Prozent aller Privatkunden-Policen im Neugeschäft digital abgeschlossen. 2021 waren es etwa 15 Prozent und 2020 rund 14 Prozent. Digital abgeschlossen bedeutet in diesem Zusammenhang, dass Kundinnen oder Kunden das Geschäft ohne Zutun eines weiteren Menschen über eine Website oder App einreichen. Die Ergebnisse stammen aus einer Sonderabfrage des GDV unter seinen Mitgliedsunternehmen.