18.07.2022 Digital

Wie die Informationssuche von Versicherungskunden funktioniert

Laut einer Bitkom-Umfrage informiert sich die jüngere Altersgruppen vorwiegend online über Versicherungsprodukte. Dennoch haben klassische Informationsquellen wie Makler und Vertreter auch dort weiterhin eine hohe Relevanz.

Um Menschen im Alter unter 50 zu erreichen, müssen Versicherungen auf eine starke Online-Präsenz und -Sichtbarkeit setzen. (Foto: John Schnobrich/Pexels)
Um Menschen im Alter unter 50 zu erreichen, müssen Versicherungen auf eine starke Online-Präsenz und -Sichtbarkeit setzen.
(Foto: John Schnobrich/Pexels)

Der Digitalverband Bitkom hat das Nutzerverhalten von Versicherungskunden untersucht. Die Fragestellung lautete: „Wo informieren Sie sich in der Regel vor dem Abschluss einer Versicherung?“ Insgesamt wurden 1004 Personen ab 16 Jahren befragt. Auffällig ist, dass in fast allen Altersgruppen analoge und digitale Informationsquellen zu hohen Anteilen parallel genutzt werden.

Noch haben analoge Quellen knapp die Nase vorn

 

Bei den 16- bis 29-Jährigen liegt der Anteil der Online-Recherche bei 92 Prozent, bei den 30- bis 49-Jährigen sogar bei 95 Prozent. Im Umkehrschluss bedeutet das aber nicht, dass klassische analoge Informationsmöglichkeiten aus dem Spiel sind. Immerhin nutzen 85 bzw. 88 Prozent der genannten Altersgruppen auch Angebote dieser Art. Bei den 50- bis 64-Jährigen liegen analog (87 Prozent) und digital (85 Prozent) fast gleichauf. Senioren ab 65 bevorzugen hingegen klassische Informationsquellen mit 88 Prozent stärker als digitale mit 41 Prozent. Unter Strich liegen daher in der Gesamtbevölkerung klassische analoge Quellen (87 Prozent) noch immer vor den digitalen Services (78 Prozent).

Am häufigsten wird dabei der Rat von Versicherungsvertretern und -maklern gesucht (71 Prozent), gefolgt von Freunden und Bekannten (49 Prozent) und der Beratung in einer Bank (23 Prozent). Überhaupt keine Rolle spielen Fach- und Sachbücher, so Bitkom. Digital liegen die Informationen auf Webseiten von Versicherungen und Banken vorne (58 Prozent), knapp vor Verbraucherportalen und entsprechenden Newslettern (54 Prozent) sowie Online-Vergleichsplattformen (43 Prozent). Nur eine geringe Rolle spielen soziale Netzwerke (acht Prozent) und Videoplattformen (sechs Prozent).

Bitkom-Experte rät zur dualen Vertriebsstrategie

 

„Online-Informationen erlauben Interessierten nicht nur, sich mobil und zeitunabhängig über verschiedene Angebote zu informieren, es können dort auch einfach Beispielrechnungen vorgenommen werden“, sagt Kevin Hackl, Head of Digital Banking & Financial Services bei Bitkom e.V. „Der erfolgreiche digitale Versicherungsabschluss beginnt mit der Informationsaufbereitung. Anbieter dürfen nicht einfach nur die klassischen gedruckten Informationen eins zu eins ins Netz bringen, sondern sie müssen die Möglichkeiten digitaler Medien auch sinnvoll nutzen. Dies gilt umso mehr, da für viele Policen gerade Jüngere die Haupt-Zielgruppe sind.“

 


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