30.09.2021 Sparten/Produkte

Aon: Massiver Prämienanstieg bei Cyberpolicen droht

Die weltweit wachsende Cyberkriminalität wirkt sich erheblich auf den Versicherungsmarkt aus, schreibt der Großmakler Aon in seinem Marktreport 2021. Eine Beitragsexplosion sei nur durch genaue Risikoanalyse zu verhindern.

Risiko: Bei 70 Prozent der US-Cyberversicherer mit einem Direktprämienvolumen von über fünf Millionen US-Dollar ist die Schadenquote 2020 gegenüber dem Vorjahr um mehr als fünf Prozent gestiegen. (Foto: Pete Linforth/Pixabay)
Risiko: Bei 70 Prozent der US-Cyberversicherer mit einem Direktprämienvolumen von über fünf Millionen US-Dollar ist die Schadenquote 2020 gegenüber dem Vorjahr um mehr als fünf Prozent gestiegen.
(Foto: Pete Linforth/Pixabay)

Schäden durch Cyberattacken nehmen weltweit stark zu. Das bleibt für den Versicherungsschutz von Unternehmen nicht ohne Folgen: Die Prämien steigen erheblich. In diesem veränderten Marktumfeld raten Experten dazu, dem Abschluss von Verträgen präzise Risikoanalysen vorzuschalten. So lassen sich etwaige Schwachstellen im Vorfeld ausräumen und passgenaue Cyber-Versicherungslösungen einkaufen. Dies geht aus dem Marktreport 2021 des Beratungs- und Dienstleistungsunternehmens Aon hervor.

Unternehmen und Institutionen haben verstärkt mit Cyberattacken zu kämpfen, die Zahl von Ransomware-Angriffen steigt weltweit. In zunehmenden Umfang werden Betriebsabläufe durch international agierende, kriminelle Netzwerke lahmgelegt. Das dadurch entstandene Schadenaufkommen ist in den beiden vergangenen Jahren um ein Vielfaches gestiegen. In diesem Umfeld sind vor allem für internationale Großunternehmen erhebliche Prämiensteigerungen und sogar Kapazitätsengpässe zu erwarten.

Mindestens 30 Prozent höhere Prämien erwartet



Im Bereich der Industrieversicherungen müssen Unternehmen in der Regel mit mindestens 30 Prozent Prämienanstieg rechnen. Unternehmen, die ihren Versicherungsschutz in der Vergangenheit sehr günstig eingekauft haben, könnten sogar dreistellige Prämiensteigerungen drohen. In kleinen und mittleren Unternehmen kommt diese Entwicklung verzögert an und wird sich wahrscheinlich zunächst in moderaten Preiserhöhungen zeigen.

 „Für große Unternehmen kommt es zukünftig noch mehr darauf an, den exakt passenden Versicherungsschutz einzukaufen“, erläutert Thomas Pache, Head of Cyber Solutions bei Aon. „Dazu gehören im Vorfeld aussagekräftige Daten zur Risikoqualität und -quantität durch neue Instrumente wie Cyberimpact-Analysen, die immer wichtiger werden. Nur so lassen sich Risiken passgenau identifizieren und gezielt absichern.“


Weitere Artikel

Listing

10.02.2025 Sparten/Produkte

Dreierkette gegen Cyberangriffe

Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sind besonders anfällig für
IT-Attacken. Ein passgenaues Paket aus Präventionsmaßnahmen, Soforthilfe für den Ernstfall und Kostenschutz reduziert das Schadensrisiko deutlich.

> weiterlesen
Listing

30.12.2024 Sparten/Produkte

Unwetter: Versicherte Schäden sinken – Risiken durch Überschwemmungen bleiben hoch

Sturm, Hagel und Überschwemmungen in Deutschland haben 2024 weniger Schäden verursacht als im Vorjahr, liegen aber weiterhin über dem langfristigen Durchschnittswert. Die Versicherer fordern verstärkte Präventionsmaßnahmen und Anpassungen an den Klimawandel.

> weiterlesen
Listing

20.12.2024 Sparten/Produkte

Wohngebäudeversicherung: Rechtswidrige Massenkündigungen

So geht’s nicht! Die Praxis von einigen Wohngebäudeversicherern, kollektive bestandsauflösende Vertragskündigungen auszusprechen, ist rechtswidrig. Zu diesem Ergebnis kommt ein aktuelles Rechtsgutachten des AfW.

> weiterlesen