22.09.2021 Sparten/Produkte

Bayerische: Elementar­schutz jetzt auch solo

So innovativ wie einfach: Nach der Sturzflut „Bernd“ im Juli kommt die Bayerische jetzt mit einer eigenständigen Versicherungs-Police gegen Elementarschäden auf den Markt. Der Nachholbedarf bei Hausbesitzern ist groß.

Mit der Unwetterfront „Bernd“ verwandelte sich der kleine Fluss Ahr in ein reißendes Gewässer. Häuser wurden zerstört, Menschen starben. (Foto: Martin Seifert)
Mit der Unwetterfront „Bernd“ verwandelte sich der kleine Fluss Ahr in ein reißendes Gewässer. Häuser wurden zerstört, Menschen starben.
(Foto: Martin Seifert)

Die Katastrophe.

Das Ausmaß der Zerstörung durch die Flutkatastrophe im Juli ist schlimmer als befürchtet: Die Versicherungsbranche korrigierte jüngst die Schätzung aller versicherten Schäden auf rund sieben Milliarden Euro nach oben. „Mit fortschreitender Schadenaufnahme und -regulierung zeigt sich erst die Dimension dieses Extremereignisses“, so Jörg Asmussen, Chef des Branchenverbands GDV. Die betroffenen Erstversicherer erwarten im schlimmsten Fall sogar einen Schaden von rund 8,2 Milliarden Euro brutto, geht jetzt aus einer Befragung der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hervor.

Damit steht fest: Unwetter „Bernd“ hat die historisch schadenreichste Naturkatastrophe Deutschlands verursacht. Experten gehen von 250.000 Schadenfällen aus – davon rund 200.000 an Häusern, Hausrat und Betrieben. Tragisch: Nur 46 Prozent der Gebäude sind gegen Naturgewalten wie Starkregen und Hochwasser geschützt.

Die Innovation.

Angesichts des Klimawandels und zunehmender Unwetterextreme sind kreative Lösungen der Assekuranz gefragt. Genau hier setzt eine Innovation der Bayerischen an. Die Versicherungsgruppe bietet exklusiv über ihre Tochter Asspario Versicherungsdienst eine eigenständige Elementarversicherung für Wohngebäude und Hausrat an. Deckungsgleich mit der gängigen Elementarschadenversicherung greift sie etwa bei Überschwemmung, Rückstau, Erdbeben, Erdrutsch, Lawinen und Schneedruck.

„Elementar Solo ist ein Beitrag, um zumindest für die Zukunft mehr Menschen mit dieser sinnvollen Versicherung zu erreichen“, sagt Martin Gräfer, Vorstandsvorsitzender der BA Bayerische Allgemeine Versicherung. Ein solcher Schutz war bisher in der Regel nur als Zusatzbaustein einer Wohngebäude- oder Hausratversicherung erhältlich. Das Problem: Bei älteren Verträgen ist der Einschluss der Elementarschadenabsicherung oft mit einer Umstellung auf den aktuellen Tarif des jeweiligen Anbieters und somit mit einer erheblichen Mehrprämie verbunden. „Für solche Kunden kann die separate Absicherung die günstigste und einfachste Lösung darstellen“, so Gräfer.

Die Leistung.

Zerstören Naturgewalten das Gebäude vollständig, erstattet der Versicherer die ortsüblichen Wiederherstellungskosten. Bei beschädigten Gebäuden bezahlt er die Reparatur. Maximale Leistung: drei Millionen Euro. Bei der Wohngebäudepolice greift eine Selbstbeteiligung (SB) von zehn Prozent. Mindestens sind 500, höchstens 5000 Euro fällig (Erdbeben: generell 5000 Euro). Für Hausrat gilt: Mindestens 250, höchstens 2500 Euro SB, die Erdbebenklausel entfällt. Die Wartezeit beträgt einen Monat, bei Vorschäden durch „Bernd“ verlängert sie sich auf drei Monate.

Anders als beim Standardprodukt berechnet sich die Prämie nicht nach einzelnen Quadratmetern. So kosten alle Ein- oder Zweifamilienhäuser bis 400 qm in den Gefahrenzonen Zürs 1 und 2 pauschal 92,44 Euro jährlich. In Zürs-Zone 3 nimmt der Versicherer eine Einzelfallprüfung vor. Der Hausratschutz ist nach drei Größenklassen sowie nach drei Zürs-Zonen gestaffelt. Die Beiträge reichen von 30 bis 180 Euro im Jahr. Beruhigend: 99 Prozent der Gebäude hierzulande sind somit gegen Naturgefahren versicherbar.


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