20.07.2022 Sparten/Produkte

GDV-Bilanz für 2021: Blitzschäden haben wieder leicht zugenommen

Nach einem Tiefstand 2020 gab es vergangenes Jahr wieder 30.000 Blitz- und Überspannungsschäden mehr in Deutschland. Die Versicherer kostete dies 200 Millionen Euro. Die hohen Werte früherer Jahre erreicht die Bilanz allerdings bei Weitem nicht.

Nach einem Tiefstand 2020 hat es 2021 wieder mehr Blitzschäden gegeben. (Foto: blitzmaerker/Pixabay)
Nach einem Tiefstand 2020 hat es 2021 wieder mehr Blitzschäden gegeben.
(Foto: blitzmaerker/Pixabay)

Gewitter haben 2021 mehr Schäden an Häusern und Hausrat angerichtet als ein Jahr zuvor. Für 210.000 Blitz- und Überspannungsschäden leisteten die Hausrat- und Wohngebäudeversicherer rund 200 Millionen Euro. Diese Zahlen hat der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) vorgelegt. 

Langfristig weniger Blitz- und Überspannungsschäden

 

Die Schadenssumme stieg im Vergleich zu 2020 damit um 20 Millionen Euro, die Zahl der Schäden um 30.000. Pro Schaden zahlten die Versicherer im Schnitt 960 Euro. Dass die Vergleichszahlen des Vorjahres langfristig gesehen außergewöhnlich niedrig waren, erwähnt der GDV indes nicht. Tatsächlich bewegt sich die Schadenhäufigkeit 2021 mit dem zweitniedrigsten Wert seit 2010 im langfristigen Vergleich weiter eher auf niedrigem Niveau. 2014 lag die Anzahl der Blitz- und Überspannungsschäden beispielsweise noch bei 380.000, 2006 waren es sogar 550.000.

Schadendurchschnitt gesunken, aber weiterhin hoch

 

Auch dass der Schadendurchschnitt das dritte Jahr in Folge gesunken ist, scheint der Interessenverband nicht vorrangig positiv zu bewerten. Stattdessen betont der GDV, dass der Wert immer noch deutlich höher ist als in den Jahren vor 2018. Der vergleichsweise hohe Schadendurchschnitt sei auf technisch immer besser ausgestattete Haushalte zurückzuführen. „Typische Blitzschäden sind zerstörte Dachflächen, Türen oder Fenster sowie Überspannungsschäden, beispielsweise verschmorte Steckdosen, defekte Computer oder Telefonanlagen“, sagt Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des GDV.

Am höchsten war die Gefahr 2021 im Juni. Dort wurden über die Hälfte der insgesamt über 490.000 registrierten sogenannten Wolke-Erde-Blitze gezählt. Im Februar war die Gefahr mit 43 Wolke-Erde-Blitzen am geringsten. Diese Zahlen stammen von GDV-Tochter VdS Schadenverhütung und dem kommerziellen Blitz-Ortungssystem „BLIDS“ von Siemens.

Welche Versicherung bei Blitzschäden zahlt

 

Der GDV weist darauf hin, dass nach einem Blitzeinschlag die Wohngebäudeversicherung Schäden am Dach, Mauerwerk oder Überspannungsschäden an fest eingebauten elektrischen Installationen wie Heizungssteuerungen übernimmt. Versichert sind auch Aufräumarbeiten und die Sicherung des Grundstücks. Schäden am beweglichen Eigentum in der Wohnung oder im Haus trägt die Hausratversicherung. Dazu zählen etwa Computer, Fernseher oder andere technische Geräte.


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