17.11.2021 Sparten/Produkte

GDV-Prognose: Dank technischem Fortschritt weniger Unfälle

Neue Prognose des GDV: 20 bis 30 Prozent weniger Kfz-Unfälle bis 2040 – vor allem wegen der zunehmenden Verbreitung von Assistenzsystemen. Dadurch sollen auch die Schadenaufwendungen der Versicherer deutlich sinken. Was davon beim Kunden ankommt, bleibt unklar.

Assistenzsysteme in modernen Pkw helfen bereits heute bei der Unfallvermeidung. Dieser Effekt dürfte noch zunehmen. (Foto: SleepyCats/Pixabay)
Assistenzsysteme in modernen Pkw helfen bereits heute bei der Unfallvermeidung. Dieser Effekt dürfte noch zunehmen.
(Foto: SleepyCats/Pixabay)

Die deutschen Versicherer erwarten in den nächsten zwanzig Jahren einen deutlichen Rückgang bei der Zahl der Autounfälle. Grund ist die zunehmende Verbreitung von Assistenzsystemen. In der Kfz-Haftpflicht rechnet der Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) laut einer dpa-Meldung bis 2040 im Vergleich zu 2019 mit 20 bis 30 Prozent weniger Unfällen. Der Schadenaufwand könnte laut der neuen Prognose des GDV um 19 bis 25 Prozent sinken, gegenzurechnen seien vier bis sechs Prozent höhere Reparaturkosten. Im Ergebnis seien zwölf bis 21 Prozent weniger Entschädigungsleistungen der Kfz-Versicherer zu erwarten. Schon im Corona-Jahr 2020 sank die Zahl der Autounfälle von 2,7 Millionen im Vorjahr auf 2,2 Millionen, allerdings auch, weil weniger gefahren wurde.

Finanzielle Auswirkungen noch überschaubar

 

Den größten Effekt auf Kfz-Haftpflichtschäden haben demnach Notbremsassistenten sowie Systeme fürs Parken und Rangieren. Die finanziellen Auswirkungen werden laut GDV zunächst überschaubar sein. „Die neuen Assistenzsysteme machen das Autofahren zwar sicherer, sie verbreiten sich aber nur langsam und machen Reparaturen im Schadenfall teurer“, so Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen gegenüber der dpa. Bereits jetzt haben Assistenzsysteme einen messbaren positiven Effekt auf die Zahl der Schäden. „Wir beobachten, dass es bei Fahrzeugen mit Assistenzsystemen so um die zwanzig Prozent weniger Schäden gibt“, so Jörg Rheinländer, Vorstandsmitglied beim Marktführer HUK-Coburg.

Weiterer Effekt: Reparaturen bei Elektroautos werden günstiger  

 

Abgesehen von der Robotik im Auto ist der zweite großer Trend der Sprung vom Verbrennungs- zum Elektromotor. Derzeit sind Elektroautos nach einer Analyse der Allianz noch teurer zu reparieren als herkömmliche Fahrzeuge. Das liegt unter anderem daran, dass vielen Werkstätten die Qualifikation fehlt. Doch auch das wird sich nach Überzeugung der auf Versicherungsmathematik spezialisierten Beratungsgesellschaft Meyerthole Siems Kohlruss (MSK) ändern. „Elektroautos werden mittel- und langfristig günstiger sein als Autos mit Verbrennungsmotoren“, sagte Geschäftsführer Onnen Siems laut dpa. „Grundsätzlich sind Autos mit elektrischen Antrieben deutlich einfacher – und somit auch günstiger – konstruiert als Verbrenner mit Hightech-Motoren, Getrieben und Abgasreinigungssystemen.“


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