13.03.2024 Sparten/Produkte

Herausforderungen für Kfz-Versicherer: Die Schadeninflation und ihre Auswirkungen

Der deutsche Kfz-Versicherungsmarkt steht vor bedeutenden Herausforderungen, die seine Ertragskraft bedrohen. Laut einer Analyse von Assekurata spielt dabei die anhaltende Schadeninflation eine Schlüsselrolle, die sich auf die Kostenstruktur der Branche auswirkt.

Wenn es kracht, wird's teuer – besonders seit dem die Inflation gestiegen ist. (Foto: @ Panumas - stock.adobe.com)
Wenn es kracht, wird's teuer – besonders seit dem die Inflation gestiegen ist.
(Foto: @ Panumas - stock.adobe.com)

Die Schadeninflation im Kfz-Versicherungsbereich ist vielschichtig und wird durch verschiedene Faktoren befeuert. Insbesondere die deutlichen Preissteigerungen bei Ersatzteilen und Werkstattarbeiten stellen eine enorme Belastung für die Versicherungsunternehmen dar. Jörg Asmussen, Geschäftsführer des Gesamtverbands der Versicherer (GDV), hebt hervor, dass der durchschnittliche Kfz-Schaden im Jahr 2023 bei 3700 Euro lag, im Vergleich zu rund 2400 Euro im Jahr 2013. Auch die Lockerung der Mobilitätseinschränkungen nach der Corona-Pandemie führte zu einer Zunahme von Unfällen, was die Schadenquoten weiter erhöhte. Besonders die E-Mobilität trägt mit längeren Werkstattzeiten und höheren Kosten für Ersatzteile zu diesem Trend bei.

Herausforderungen bei Beitragsanpassungen

 

Die Anpassung der Prämien stellt eine Möglichkeit dar, den steigenden Schadenkosten entgegenzuwirken. Allerdings erschweren Faktoren wie der Wettbewerbsdruck und verbesserte Freiheitsklassen die Umsetzung angemessener Beitragserhöhungen. Insbesondere der hohe Wettbewerbsdruck, bedingt durch einen gesättigten Markt, macht es den Versicherern schwer, notwendige Anpassungen durchzusetzen.

17 Prozent Aufschlag notwendig, aber nicht realisierbar

 

Eine Analyse der wirtschaftlichen Situation der Kfz-Versicherer verdeutlicht die Herausforderungen, mit denen die Branche konfrontiert ist. Die Combined Ratio, ein branchenüblicher Indikator für die Rentabilität, zeigt für viele Unternehmen eine angespannte Ertragssituation. Im Jahr 2022 waren knapp 55 Prozent der Unternehmen im Kfz-Geschäft nicht profitabel. Eine Anpassung von bis zu 17 Prozent der Prämien wäre erforderlich gewesen, um einen Gewinn von 5 Prozent zu erzielen.

Ausblick und Handlungsempfehlungen

 

Trotz bisheriger Prämienerhöhungen bleibt die Schadeninflation eine Herausforderung für die Kfz-Versicherer, resümiert die Assekurata. Angesichts weiter steigender Kosten für Ersatzteile und Reparaturen sei eine spürbare Erhöhung der Prämien unvermeidlich. In der Vergangenheit haben aber viele Kfz-Versicherer darauf verzichtet – und ihre Wettbewerbsposition auf Kosten schlechterer finanzieller Ergebnisse zu halten oder zu verbessern.

 

Schwankungsrückstellungen Kfz in Prozent der verdienten Bruttobeiträge. (Foto: Assekurata)
Schwankungsrückstellungen Kfz in Prozent der verdienten Bruttobeiträge.
(Foto: Assekurata)

Weitere Artikel

Listing

13.06.2025 Sparten/Produkte

Wohngebäudeversicherung: Teurer, aber nicht zwingend besser

Trotz steigender Prämien bieten viele Tarife in der Wohngebäudeversicherung 2025 keinen Leistungsfortschritt. Die Rating-Agentur Franke und Bornberg empfiehlt, regelmäßig laufende Verträge zu überprüfen.

> weiterlesen
Listing

02.06.2025 Sparten/Produkte

Kostenfalle Karosserieschaden: Kfz-Versicherer unter Druck

Ersatzteile werden immer teurer, Werkstattrechnungen steigen und die Versicherer geraten zunehmend unter Druck. Auch 2025 ist keine Entspannung in Sicht – das zeigt eine aktuelle Prognose des GDV.

> weiterlesen
Listing

21.03.2025 Sparten/Produkte

Allianz-Studie zur nachhaltigeren Kfz-Reparatur

Billiger und obendrein erheblich umweltfreundlicher: Mit dem Einsatz gebrauchter Ersatzteile bei der Kfz-Reparatur lässt sich laut einer aktuellen Studie der Allianz nicht nur das Budget – von Kunde oder Versicherer – schonen, sondern auch das Klima.

> weiterlesen