Rekordkosten für Rad-Klau
Die Zahl der Fahrraddiebstähle ist noch immer niedriger als vor der Corona-Pandemie. Der Trend zu teuren Bikes schlägt aber zu Buche – in Form von gestiegenen Leistungen der Versicherer.
Die Schäden sind höher denn je: Deutschlands Versicherer haben im vergangenen Jahr rund 140 Millionen Euro für gestohlene Fahrräder an ihre Kunden ausbezahlt, meldet der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Das waren 30 Millionen Euro mehr als im Jahr zuvor (s. Grafik).
Fast 1000 Euro je gestohlenes Bike
Trotz des historischen Höchststands weist die Branchenstatistik aber immer noch deutlich weniger Diebstähle versicherter Fahrräder auf als vor den Corona-Jahren. Mit zuletzt 140 000 war die Fallzahl gestohlen gemeldeter Bikes zwar binnen Jahresfrist um 15 000 gestiegen. „Dennoch wurden weniger gestohlen als noch vor der Corona-Pandemie – im Jahr 2019 waren es 150 000“, erläutert GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen.
Ungebrochen fortgesetzt hat sich dagegen der Trend, vor allem teure Fahrräder zu stehlen. „Diebe haben es gezielt auf hochwertige Rennräder, E-Bikes oder Mountainbikes abgesehen, um sie weiterzuverkaufen“, so Asmussen. Das wird auch beim Blick auf den sprunghaft gestiegenen Schadensdurchschnitt deutlich: Mit 970 Euro pro Erstattungsfall zeigt die Statistik auch hier einen neuen Rekord. Das entspricht einem Plus von rund zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr (Schadensdurchschnitt: 880 Euro) und von 64 Prozent im Vergleich zum Jahr 2017 (590 Euro).
Dunkelziffer vermutlich viel höher
Laut polizeilicher Kriminalstatistik nahm die Zahl der gestohlenen Fahrräder 2022 um knapp 14 Prozent auf rund 266.000 zu. Darauf verweist der GDV. In dieser Statistik bleibt der Versicherungsschutz unbeachtet, so der Verband. Da Diebstähle häufig nicht angezeigt werden, dürfte die Dunkelziffer weitaus höher liegen.