Umfrage: Mehrheit plant Abschluss einer Reiseversicherung
Die Reiselust der Deutschen ist deutlich gewachsen. Dabei zeigt eine Umfrage im Auftrag der Hanse-Merkur, dass die Corona-Pandemie das Reiseverhalten verändert hat. Sicherheit und Flexibilität gewinnen an Bedeutung. Entsprechend scheint auch der Bedarf an Versicherungsschutz zu steigen.
Auf deutschen Straßen, an Bahnhöfen und Flughäfen dürfte es um die Osterzeit deutlich voller werden als in den vergangenen beiden Jahren. Im In- und Ausland sind viele Corona-Beschränkungen gefallen und das Reisen ist dadurch deutlich einfacher geworden. Dass sich nach der langen Durststrecke 82 Prozent der Deutschen danach sehnen, in diesem Jahr zu verreisen, überrascht insofern nicht. Die Zahl stammt aus einer bevölkerungsrepräsentativen Onlineumfrage des Marktforschungs- und Beratungsunternehmens Heute und Morgen im Auftrag des Versicherers Hanse-Merkur.
Gemische Gefühle in Sachen Urlaubsplanung
Dennoch überschattet offenbar aktuell die Pandemie zum Teil noch die Urlaubsplanung: So gibt rund ein Drittel der Befragten an, dass es ihnen schwerfällt, sich überhaupt noch aufs Reisen zu freuen, während 31 Prozent der 56- bis 70-Jährigen sogar befürchten, im Urlaub deswegen gar nicht richtig abschalten zu können. Fast die Hälfte aller Befragten (49 Prozent) hat Angst, eine Reise wegen der Pandemie nicht antreten zu können. Im Gegensatz dazu lenken sich 41 Prozent der Befragten mit der Reiseplanung von dieser Sorge ab. „Die Umfrageergebnisse zeigen deutlich, dass die Reiselust der Deutschen dieses Jahr mit voller Kraft zurückkehrt“, sagt Johannes Ganser, Vorstand Kooperations- und Reisevertrieb der Hanse-Merkur. „Gleichzeitig beobachten wir, dass die Menschen sich seit Pandemiebeginn anders vorbereiten und Reisen vorsichtiger und sorgfältiger planen.“
Sicherheit und Flexibilität im Fokus
Mehr als die Hälfte (52 Prozent) informiert sich gezielt über Corona-Regeln am Zielort. Zudem geben 68 Prozent der Befragten an, dass sie bei der Buchung auf flexible Reisebedingungen geachtet haben. „Während die meisten Menschen sich vor Covid eher voller Vorfreude mit der Auswahl eines Reiseziels, ihrer Unterkunft und der Aktivitäten beschäftigt haben, rücken heute Sicherheitsaspekte in den Vordergrund: In welche Länder darf ich momentan überhaupt einreisen? Wie sind die Vorkehrungen vor Ort? Und was passiert, falls ich meine Reise krankheitsbedingt nicht antreten kann?“, erklärt Ganser.
Reiseversicherungen stärker gefragt als im Vorjahr
So nennen auch 66 bzw. 65 Prozent der Befragten Sicherheit und Flexibilität als Top-Prioritäten – beides verschaffen sich rund zwei Drittel der Reisenden (64 Prozent) durch den Abschluss einer Reiseversicherung. Damit spielen Reiseversicherungen in diesem Jahr eine größere Rolle als in den vergangenen zwölf Monaten (56 Prozent). Die am häufigsten genutzten Versicherungen sind Reiserücktrittsversicherungen (68 Prozent) und (Auslands-)Reisekrankenversicherungen (66 Prozent).
Nur 28 Prozent möchten laut Untersuchung hingegen ergänzend eine Corona-Zusatzversicherung abschließen. Sie greift zum Beispiel bei behördlichen Anordnungen einer Quarantäne oder der Verweigerung einer Beförderung. Verbraucherschützer empfehlen vor dem Abschluss einer derartigen Versicherung, die als vergleichsweise teuer gilt, zu prüfen, ob die Risiken nicht bereits durch bestehende Versicherungen gedeckt sind.