23.06.2022 Sparten/Produkte

Gothaer-Studie: Was Beschäftigte in Sachen Gesundheitsschutz erwarten

Gesundheit ist für Arbeitnehmer der wichtigste Aspekt im Leben, dement­sprechend hoch sind die Erwartungen an den Krankenversicherungsschutz. Laut einer aktuellen Studie kommt dem Arbeitgeber hierbei nur eine nachrangige Bedeutung zu. Die betriebliche Krankversicherung spielt fast gar keine Rolle.

Zeitnah einen Termin beim Facharzt zu bekommen, ist in Deutschland extrem schwierig geworden. Kein Wunder also, dass dies bei Krankenversicherten Priorität hat. (Foto: © Jacob Lund - stock.adobe.com)
Zeitnah einen Termin beim Facharzt zu bekommen, ist in Deutschland extrem schwierig geworden. Kein Wunder also, dass dies bei Krankenversicherten Priorität hat.
(Foto: © Jacob Lund - stock.adobe.com)

Was erwarten Arbeitnehmer in Deutschland bei den Themen Gesundheit und Vorsorge? Mit dieser Frage beschäftigte sich eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag der Gothaer Finanzholding unter rund 1000 abhängig Beschäftigten über 18 Jahren.

Prioritäten: Gesundheit schlägt Finanzen und Beruf

 

Zunächst einmal liefert die Untersuchung ein erwartbares und vom Auftraggeber sicher gewünschtes Ergebnis. Gefragt nach den drei wichtigsten Aspekten in ihrem Leben nennen 84 Prozent der Teilnehmer Gesundheit, gefolgt von Familie und Freunden (79 Prozent) und finanzieller Sicherheit (54 Prozent). 41 Prozent der Befragten wählen eine geregelte Work-Life-Balance und nur 23 Prozent die berufliche Zufriedenheit unter die Top-3-Prioritäten. Die Unterschiede zwischen Frauen und Männern sind gering: Während Frauen tendenziell Gesundheit sowie Familie und Freunde mit 87 bzw. 84 Prozent noch höher als Männer (81 bzw. 75 Prozent) bewerten, legen Männer mehr Wert auf eine ausgeglichene Work-Life-Balance. Diese ist für 44 Prozent der Männer besonders wichtig. Bei Frauen liegt dieser Wert bei 38 Prozent.

Frauen liegen beim Gesundheitsverhalten vorn

 

Eine gesunde Ernährung und regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen sind für 55 bzw. 52 Prozent der Befragten die wichtigsten Maßnahmen, um gesund zu bleiben und Krankheiten vorzubeugen. Auf Sport setzen 47 Prozent der Befragten. 41 Prozent achten darauf, genug zu schlafen. Knapp ein Drittel (30 Prozent) versuchen, Stress zu vermeiden. 17 Prozent tun nach eigenen Angaben nichts Spezielles, um gesund zu bleiben. Frauen geben bei fast allen abgefragten Punkten zur Gesunderhaltung häufiger als Männer an, diese umzusetzen. Dies trifft insbesondere auf eine gesunde Ernährung (66 Prozent) und das Wahrnehmen von Vorsorgeuntersuchungen (62 Prozent) zu, während nur 46 bzw. 43 Prozent der Männer darauf achten. 

Schnelle Facharzttermine sind das Wichtigste

 

Im Hinblick auf den Krankenversicherungsschutz erachten fast alle Befragten es als wichtig, dass sie schnell einen Termin beim Facharzt erhalten (96 Prozent). Auf umfangreiche Vorsorgeuntersuchungen legen 89 Prozent der Studienteilnehmer Wert. Unterschiede zwischen privat und gesetzlich Versicherten gibt es hierbei laut der Gothaer kaum. Eine überwiegende Mehrheit hält es zudem für wichtig, keine Zuzahlungen bei allgemeinen Zahnbehandlungen (84 Prozent) sowie beim Zahnersatz (82 Prozent) leisten zu müssen. Vor allem Älteren über 55 Jahren ist die Unterstützung bei der Arztsuche (61 Prozent) besonders wichtig. Zudem messen gesetzlich Versicherte dem eine größere Bedeutung zu als privat Versicherte (56 bzw. 41 Prozent). Das Thema Telemedizin nennen hingegen gerade einmal 21 Prozent.

„Wir beobachten nicht erst seit der Pandemie ein steigendes Gesundheitsbewusstsein der Menschen in Deutschland. Die Studie bestätigt diesen Trend und zeigt uns, dass wir weiterhin den Fokus auf ganzheitliche und familienorientierte Gesundheitsdienstleistungen legen müssen“, erklärt Dr. Sylvia Eichelberg, Vorstandsvorsitzende der Gothaer Krankenversicherung AG.

Betriebliche Gesundheitsangebote noch unterentwickelt

 

Auf die Frage, welche Angebote ihr Arbeitgeber ihnen im Rahmen einer betrieblichen Gesundheitsvorsorge bereits macht und welche (weiteren) Angebote sie sich noch wünschen würden, geben 37 Prozent der Befragten an, dass ihr Arbeitgeber Sport- und Bewegungsangebote, zum Beispiel Bewegungskurse oder Mitarbeiterrabatte in Fitnessstudios macht. 26 Prozent der Befragten erhalten eine Ergonomie-Beratung am Arbeitsplatz, 23 Prozent können Angebote zur Stressprävention bzw. zu Stressbewältigungsstrategien wie Workshops, Entspannungskurse und kostenlose Massagen nutzen. 21 Prozent macht der Arbeitgeber ein Essens- oder Getränkeangebot. Hier besteht die größte Diskrepanz zu den Wünschen der Mitarbeiter, denn solche Leistungen würden sich laut Umfrage 40 Prozent wünschen. An zweiter Stelle folgen Angebote zur Stressprävention mit 35 Prozent.

Insgesamt ist auffällig, dass viele Arbeitgeber gar keine der genannten Leistungen zur Verfügung stellen, so die Gothaer. Besonders eklatant ist das bei der von der Versicherungswirtschaft oft gepriesenen betrieblichen Krankenversicherung. Sie wird lediglich von sieben Prozent der Arbeitgeber angeboten, aber auch nur von 13 Prozent der Arbeitnehmer gewünscht.

 


Weitere Artikel

Listing

22.04.2024 Sparten/Produkte

Gothaer Kranken: Schutz für internationale Fachkräfte

Die Gothaer Krankenversicherung launcht einen neuen Tarif für Fachkräfte aus dem Ausland. Eine begrenzte Versicherungsdauer und ein Verzicht auf Altersrückstellungen erhöhen für die Zielgruppe die Attraktivität von MediHealth Prime.

> weiterlesen
Listing

05.03.2024 Sparten/Produkte

Allianz Direct und HanseMerkur expandieren im europäischen Ausland

Die beiden Anbieter wollen die Versicherungsbedürfnisse französischer Reisender und österreichischer Tierbesitzer bedienen.

> weiterlesen
Listing

25.01.2024 Sparten/Produkte

Private Krankenversicherer mit zartem Zuwachs bei Vollversicherten

Zum ersten Mal seit 2011 dürfen sich die privaten Krankenversicherer wieder über einen leichten Nettozuwachs bei ihren Vollversicherten freuen. Das zeigen neueste Zahlen des Verbands der Privaten Krankenversicherung (PKV). Auch der Gesamtbestand konnte zulegen, was vor allem auf das Interesse an privaten Zusatzversicherungen zurückzuführen ist.

> weiterlesen