Großer Produkt-TÜV: Wer in der BU-Versicherung überzeugt
Zum 26. Mal präsentiert das Analysehaus Morgen & Morgen sein jährliches Rating zur Berufsunfähigkeitsversicherung. 49 Anbieter haben 2021 mindestens einen Tarif mit Top-Bewertung im Portfolio.
Dieser Termin wird in der Branche alljährlich mit Spannung erwartet: Gemeint ist die Bekanntmachung der BU-Ratings des Analysehauses Morgen & Morgen (M&M). Für die 26. Auflage ihres „M&M Rating Berufsunfähigkeit“ haben die Hofheimer Analysten 566 Tarife und Tarifkombinationen unter die Lupe genommen und bewertet. Das erfreuliche Ergebnis: Das Gros der Anbieter kann überzeugen.
406 Tarife im Fünf-Sterne-Club
Das M&M-Rating bewertet neben der Bedingungsqualität der Tarife die Beitragsstabilität, die Antragsfragen und die Kompetenz der Anbieter. Dabei werden die Teilbereiche unterschiedlich hoch gewichtet – „Bedingungen“ (40 Prozent), „Kompetenz“ (30 Prozent), „Beitragsstabilität“ (20 Prozent) und „Antragsfragen“ (zehn Prozent).
Insgesamt erhielten in diesem Jahr 406 Tarife das Maximalrating von fünf Sternen. 30 Anbieter konnten in allen geprüften Produktvariationen den Höchstwert einstreichen – bei der Continentale waren das immerhin 21, bei der Dialog 18 Tarife. 49 Versicherer bieten mindestens einen Tarif mit einer Fünf-Sterne-Bewertung an. Die hohe Zahl an sehr guten Bewertungen erklären die M&M-Analysten mit den kontinuierlich verbesserten Bedingungswerken innerhalb der vergangenen 25 Jahren seit Erstauflage des Ratings.
Gesamtmarkt mit gesunden Zahlen
Neben den Tarifen analysiert Morgen & Morgen traditionell auch den Gesamtmarkt. Und der erweist sich – trotz Corona – als stabil. Circa 267.000 BU-Renten mit einem Volumen von rund 2,2 Milliarden Euro befinden sich laut M&M aktuell in der Auszahlung. Sowohl das Neugeschäft (+1,8 Prozent) und die Höhe der versicherten BU-Renten (+1,6 Prozent) als auch die Beitragseinnahmen (+3,5 Prozent) befinden sich im Aufwärtstrend. Kritik üben die Analysten allerdings an der durchschnittlich versicherten BU-Rente, die lediglich 1000 Euro beträgt. „Es ist natürlich erfreulich, dass die versicherte Rente um 1,6 Prozent gestiegen ist, dennoch ist das bei Betrachtung der Inflation und der steigenden Lebenshaltungskosten immer noch zu wenig“, sagt Andreas Ludwig, Bereichsleiter Rating & Analyse bei der Morgen & Morgen GmbH.
BU-Erkrankungen gehen meist auf die Nerven
Hauptursache für die Inanspruchnahme einer BU sind weiterhin Nervenerkrankungen (Anteil: 31,88 Prozent) – betroffen sind hier insbesondere auch die jüngeren Altersgruppen bis 50 Jahre. Erkrankungen des Skelett- und Bewegungsapparates folgen mit großem Abstand (20,33 Prozent). „Dieser Trend wird sich sicherlich auch weiter fortsetzen, betrachtet man die aktuelle Entwicklung der psychischen Belastungen im Zuge der Corona-Pandemie,“ vermutet M&M-Analyst Ludwig.