JDC mischt Maklermarkt auf
Maklerdienstleister, Finanzinvestor und Versicherungsholding verbünden sich, um Versicherungsmakler in Deutschland und Österreich aufzukaufen. Der neue Player dürfte das Tempo der Konsolidierung im Maklermarkt weiter vorantreiben.
Der Wiesbadener Maklerpool-Manager JDC Group will die Konsolidierung am Maklermarkt in Deutschland und Österreich vorantreiben. Das börsennotierte Unternehmen gibt die „Gründung eines langfristigen Joint-Ventures zum Erwerb von Versicherungsmaklern mit dem US-Finanzinvestor Bain Capital und Canada Life Irish Holding Company Limited” bekannt. Das geht aus einer Adhoc-Mitteilung des börsennotierten Unternehmens hervor. Die Maklerfirmen und Versicherungsagenturen, die das neue Gemeinschaftsunternehmen im Blick hat, sollen „mittels Service-Vereinbarungen an die Abwicklungsplattformen der JDC-Gruppe angeschlossen“ werden.
Von diesen Kooperationen erwartet sich der JDC-Vorstand um CEO Sebastian Grabmaier „in den kommenden Jahren einen deutlich positiven Einfluss auf Umsatz und Ergebnis“. Wie groß der ausfällt, hänge vom Volumen sowie dem Zeitpunkt der Zukäufe ab. Auch zu weiteren Details äußerte sich das Unternehmen bislang nicht konkret. Die irische Canada-Life-Holding, die zur kanadischen Great-West Lifeco gehört, ist seit 2019 Großaktionär der JDC Group. Das Kartellamt muss der Gründung des Joint Ventures noch zustimmen.
Starke Basis für Expansion
Die JDC Group AG hat im ersten Quartal 2022 ihren Umsatz um gut 20 Prozent auf 43,2 Millionen Euro gesteigert, das oOnzernergebbis wuchs um gut die Hälfte auf 1,8 Millionen Euro. Der Großteil des Umsatzes entfällt auf technische Plattformlösungen, etwa 15 Prozent auf Beratungsleistungen, Kunden sind Makler, Großmakler, Vertriebe und Banken. „Die zuletzt gewonnenen Ausschreibungen zeigen, dass wir immer mehr auch zum IT- und Abwicklungspartner von Versicherungsunternehmen werden“, sagt Grabmaier.
Nur noch ein Fünfel der ursprünglichen Maklerunternehmen
Nun soll also auch noch ein Stück vom Maklerkuchen folgen. Die Konsolidierung im immer noch stark fragmentierten deutschen Maklermarkt ist in vollem Gange. Aon, GGW (mit Warweg) und Ecclesia zählen hier zu den großen Akteuren. Zuletzt hatte die Frankfurter Maklergruppe MRH Trowe bekanntgegeben, drei Wettbewerber zu übernehmen. Auch der Zweitmarkthändler Policen Direkt hält nach geeigneten Übernahmekandidaten Ausschau. Die Zahl der Maklerunternehmen könnte Experten zufolge mittelfristig von knapp 50.000 auf unter 10.000 sinken.