06.09.2022 Vermittlerwelt

Maklerbarometer: Nachfolge bleibt schwieriges Thema

Seit Jahren wird wegen der Überalterung der Branche über das Thema Nachfolge­regelung von Maklerbetrieben diskutiert. Eine Umfrage von Policen Direkt zeigt nun, dass nur eine Minderheit konkrete Bemühungen in Sachen Nachfolgelösung unternimmt oder gar schon eine Entscheidung getroffen hat.

Immerhin 75 Prozent der befragten Makler geben in einer Umfrage an, sich in den vergangenen drei Jahren mit der eigenen Nachfolge beschäftigt zu haben. (Foto: @ cirquedesprit - stock.adobe.com)
Immerhin 75 Prozent der befragten Makler geben in einer Umfrage an, sich in den vergangenen drei Jahren mit der eigenen Nachfolge beschäftigt zu haben.
(Foto: @ cirquedesprit - stock.adobe.com)

Das Thema Nachfolge bleibt ein zentrales Thema für viele Versicherungsmakler in Deutschland. Das geht aus dem diesjährigen „Maklerbarometer 2022“ des Zweitmarktanbieters Policen Direkt in Kooperation mit dem Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute (BVK) hervor. Demnach stehe eine große Nachfolgewelle unmittelbar bevor. Insgesamt nahmen 413 Versicherungsmakler mit einem Durchschnittsalter von 56 Jahren an der Umfrage teil. Das Thema ist wohl gewählt. Policen Direkt präsentiert sich neben dem Kerngeschäft im Zweitmarkt für Lebensversicherungen verstärkt als Unternehmen, das selbst Maklernachfolgelösungen anbietet.

Rentenmodell als bevorzugte Nachfolgelösung

 

Zu den Ergebnissen: Für über die Hälfte der teilnehmenden Makler ist der eigene Bestand ein wesentlicher Teil der eigenen Altersvorsorge. Ebenfalls zentral für 75 Prozent ist, dass im Rahmen der eigenen Nachfolge die Hinterbliebenen abgesichert sind. Ein Viertel geht zudem davon aus, dass sich ihre finanzielle Situation im Ruhestand deutlich verschlechtern werde - deshalb sei ein lukratives Nachfolgemodell gefragt.

Dazu passt, dass 75 Prozent der Makler angeben, sich bereits mit dem Thema Nachfolge beschäftigt zu haben. 41 Prozent hatten bereits Kontakt mit potenziellen Nachfolgern. Erst 18 Prozent der befragten Gruppe haben sich hingegen bereits für eine Nachfolgelösung entschieden. Unter den Nachfolgelösungen erfreuen sich Verrentungsmodelle größter Popularität. So nennen rund 42 Prozent der Makler die Rente als präferierte Lösung, gefolgt von Unternehmensverkauf (25 Prozent) und Bestandskauf (21 Prozent). Das Auslaufen des Bestandes ist noch für sieben Prozent der Makler der beste Weg in den Ruhestand.

Ein Drittel der Makler will zeitnah aufhören

 

Bei der Frage nach den eigenen Nachfolgeplänen lassen sich laut Policen Direkt die Teilnehmer grob in drei Gruppen aufteilen. Ein Drittel der befragten Versicherungsmakler tendiert dazu, in den nächsten ein bis zwei Jahren in den Ruhestand zu gehen. Das zweite Drittel plant den Renteneintritt in mehr als drei Jahren. Das letzte Drittel - überwiegend die jüngeren Makler - hat aktuell noch keinen genauen Zeitpunkt im Blick. Für 35 Prozent der Teilnehmer sind die Maklerkollegen die wichtigsten Ratgeber bei der Nachfolgeentscheidung. Weniger relevant sind hingegen Rechtsanwälte, Steuerberater, Versicherungsgesellschaften und Maklerpools. Kaum besser sind die Ergebnisse für Maklerpools. Nur sieben Prozent geben an, dass diese einen wichtigen Einfluss auf die eigene Nachfolgeplanung habe.  Danach gefragt, welche Anbieter von Nachfolgelösungen sie kennen, geben 20 Prozent der Befragten das Lübecker Unternehmen Blau direkt an. Keinem anderen Anbieter gelang es, bei dieser Frage mehr als fünf Prozent der Antworten auf sich zu vereinen.


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