Umfrage: Was Kunden von Vermittlern erwarten
Eine Umfrage im Auftrag der Liechtenstein Life zeigt, dass Kunden vor allem Wert auf eine faire und unabhängige Beratung legen. Für die junge Altersgruppe ist allerdings der Vermögensaufbau noch wichtiger. Und: In Sachen Vergütung herrscht einige Unkenntnis.
Für die meisten Deutschen ist eine faire und unabhängige Beratung das wichtigste Kriterium beim Abschluss einer Lebens- oder Rentenversicherung über einen Vermittler. Das ist ein Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsunternehmens Civey im Auftrag des Versicherers Liechtenstein Life unter 2500 Teilnehmern im Oktober dieses Jahres.
Mehrheit setzt auf unabhängige Beratung
Danach nannten 46 Prozent der Befragten die faire und unabhängige Beratung als wichtigstes Kriterium beim Abschluss einer solchen Police über einen Vermittler. Für 35 Prozent hat der schnelle Vermögensaufbau bei geringen Kosten Vorrang. Für 21 Prozent ist Transparenz über die Bezahlung des Vermittlers das entscheidende Kriterium. Erstaunlich: 32 Prozent der Befragten haben keine besondere Priorität. Mehrfachnennungen waren bei dieser Frage möglich. Es wurde in der Umfrage nicht nach den Vertriebswegen Versicherungsvertreter, Makler und Honorarberater differenziert. Insofern bleibt unklar, inwieweit die Befragten die Unterschiede kennen und wissen, dass nicht alle Gruppen anbieterunabhängig beraten und damit das wichtigste Kundenkriterium auch nicht erfüllen können.
Für Jüngere hat schneller Vermögensaufbau Priorität
In der Altersgruppe der 18- bis 29-Jährigen zeigt sich ein anderes Bild. Hier steht der Wunsch nach schnellem Vermögensaufbau bei geringen Kosten für 58 Prozent im Fokus und ist damit signifikant stärker ausgeprägt als beim Durchschnitt der Befragten, wie Liechtenstein Life feststellt. Die faire und unabhängige Beratung ist in dieser Altersgruppe für 41 Prozent besonders wichtig. Transparenz über die Bezahlung des Vermittlers favorisieren 21 Prozent. Insgesamt 19 Prozent haben keine besondere Priorität. Wie sich die Lage in anderen Altersgruppen darstellt, erwähnt der Liechtensteiner Versicherer in seiner Presseveröffentlichung nicht.
Wissen über Vergütung ist ausbaufähig
Wenn es um die Möglichkeiten der Vergütung von Versicherungsvermittlern geht, gibt es laut der Studienautoren Aufklärungsbedarf: 23 Prozent der Befragten wissen nicht, wie Versicherungsvermittler bezahlt werden oder sind sich unsicher. Rund 40 Prozent halten allein die Vergütung durch den Versicherer aus Kundenbeiträgen für die übliche Form der Bezahlung, also Courtage und Provision. Nur acht Prozent nennen das Vermittlerhonorar. 28 Prozent gehen davon aus, dass beim Abschluss einer Lebens- oder Rentenversicherung beide Vergütungsmodelle gleichermaßen möglich sind. Im Vergleich der Altersgruppen zeigt sich, dass sich vor allem jüngere Menschen besser als der Bevölkerungsdurchschnitt bei den Vergütungsmöglichkeiten auskennen. In der Altersgruppe der 18- bis 29-Jährigen wissen 41 Prozent, dass beide Vergütungsmodelle beim Abschluss einer Lebens- oder Rentenversicherung über einen Vermittler möglich sind. Zum Vergleich: In der Zielgruppe der über 65-Jährigen sind es dagegen lediglich 25 Prozent.
„Die Befragungsergebnisse zeigen, dass Kunden über alle Altersgruppen hinweg Vermittlung und Versicherungslösungen wünschen, die sie und ihre konkreten Bedürfnisse in den Vordergrund stellen“, sagt Stephan Bruckner, Director Sales Germany bei der Liechtenstein Life Assurance AG. Welche Form der Vermittler-Entlohnung die Kunden dabei überhaupt bevorzugen, beantwortet die Befragung allerdings nicht. Die Liechtenstein Life selbst setzt bereits seit einiger Zeit auf Honorarberatung statt Provision und Courtage.