03.01.2023 Branche

Deutsche fürchten Wohlstandsverlust, Bundesbank macht Hoffnung

Angesichts der rasant gestiegenen Verbraucherpreise fürchten aktuell drei Viertel der Bundesbürger um ihre Altersvorsorge. In Ostdeutschland ist die Sorge am größten. Die Forderung nach mehr betrieblicher Altersvorsorge wird laut.

Zuletzt sank die offizielle Teuerungsrate laut Statistischem Bundesamt auf 8,6 Prozent (Dezember 2022). Im November hatte sie noch 10,0 Prozent betragen, nachdem sie im Oktober mit 10,4 Prozent auf den höchsten Stand seit 1951 geklettert war. (Foto: © jirsak - stock.adobe.com)
Zuletzt sank die offizielle Teuerungsrate laut Statistischem Bundesamt auf 8,6 Prozent (Dezember 2022). Im November hatte sie noch 10,0 Prozent betragen, nachdem sie im Oktober mit 10,4 Prozent auf den höchsten Stand seit 1951 geklettert war.
(Foto: © jirsak - stock.adobe.com)

Die hohen Inflationsraten im vergangenen Jahr verunsichern die Verbraucher zunehmend. Laut einer repräsentativen Umfrage von Civey, im Auftrag der privaten Krankenversicherung Debeka befürchten drei Viertel (74,1 Prozent) der Deutschen, dass sich ihr Wohlstand im Alter aufgrund der gestiegenen Preise verringern wird. Besonders pessimistisch ist die Stimmung in den neuen Bundesländern: In Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern gaben je über 80 Prozent der Befragten an, entsprechende Zukunftssorgen zu haben. Bundesweit am höchsten sind die Werte in der Altersgruppe der 50- bis 64-Jährigen (81,2 Prozent). Beim Geschlechtervergleich zeigt sich, dass Frauen sich besorgter sind als Männer (78,5 Prozent gegenüber 70 Prozent). Civey hat für die Debeka vom 9. bis 13. Dezember 2022 online 5.000 Bundesbürger ab 18 Jahren befragt.

Betriebliche Altersvorsorge gefragt

 

Angesichts der hohen Inflation wünschen sich die Bundesbürger mehr Unterstützung durch die Arbeitgeber: Über 59 Prozent würden es befürworten, wenn die Unternehmen einen höheren Beitrag zur betrieblichen Altersvorsorge leisteten; je rund ein Fünftel sind unentschieden oder lehnen das ab. In der Altersgruppe der 30- bis 39-Jährigen ist die Forderung nach mehr Beiträgen am größten, mit über zwei Dritteln (67,4 Prozent) Zustimmung. „Wir halten die Ängste der Menschen leider für berechtigt: Viele sorgen schon heute nicht genug fürs Alter vor, weder privat noch betrieblich”, sagt Thomas Brahm, der Vorstandsvorsitzende der Debeka-Versicherungsgruppe. „Wer kann, sollte gerade wegen der hohen Inflation auch jetzt weiter für später investieren, ergänzend zu den Beiträgen zur gesetzlichen Rentenversicherung.“

Optimistischer Bundesbank-Chef

 

Zeichen für eine Entwarnung gibt es indes von Bundesbank-Präsident Joachim Nagel, der eine schnelle Erholung der deutschen Wirtschaft prognostiziert. „Ich bin optimistisch, dass wir in Deutschland einen schwerwiegenden wirtschaftlichen Einbruch vermeiden können und mit einem milden Abschwung davonkommen“, so Nagel hinzu. Er sei auch zuversichtlich, dass man die hohe Inflationsrate mittelfristig in den Griff bekommen werde. 


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