11.01.2024 Branche

Kaufkraft der Rente schwankt regional extrem

Senioren und Seniorinnen spüren das deutlich in der Haushaltskasse: Nicht nur die Rentenhöhe ist für den Lebensstandard im Alter entscheidend, sondern auch das Preisniveau am Wohnort. Das Prognos-Institut hat die Rentenkaufkraft nach Regionen im Auftrag des Branchenverbands GDV untersucht.

Frisches Gemüse für eine gesunde Ernährung ist gerade im Alter wichtig. Doch je nach Preisniveau am Wohnort können alleine die Lebensmitteleinkäufe einen Rentnerhaushalt erheblich belasten. Bis zu 581 Euro monatlich beträgt der regionale Unterschied bei der Rentenkaufkraft. (Foto: © Seventyfour – adobe.stock.com)
Frisches Gemüse für eine gesunde Ernährung ist gerade im Alter wichtig. Doch je nach Preisniveau am Wohnort können alleine die Lebensmitteleinkäufe einen Rentnerhaushalt erheblich belasten. Bis zu 581 Euro monatlich beträgt der regionale Unterschied bei der Rentenkaufkraft.
(Foto: © Seventyfour – adobe.stock.com)

Reisen, Konzerte, Restaurantbesuche oder gar eine Haushaltshilfe? Wie gut lässt es sich von der eigenen Rente leben? Ausschlaggebend für den Lebensstandard im Alter ist die Kaufkraft der Rente. Und die klafft je nach Region weit auseinander – im extremsten Fall macht der Unterschied etwa bis zu 70 Prozent aus. Das ergab eine Studie zur Rentenkaufkraft des Forschungsinstituts Prognos im Auftrag des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) für bundesweit 400 Landkreise und kreisfreie Städte.

Niedrige Preise werten die Rente auf

 

„Was man sich im Alter leisten kann, hängt nicht nur von der Rentenhöhe ab, sondern auch dem Preisniveau am Wohnort“, sagt Prognos-Studienleiter Oliver Ehrentraut. „Niedrige Preise werten die Rente auf – und umgekehrt.“ Vor allem die unterschiedlichen Mietpreise sorgten dafür, dass die Lebenshaltungskosten regional auseinanderklafften – und damit der Wert der Rente. Schließlich stellen die Wohnkosten in der Regel den größten Kostenblock dar. 

So haben Rentner im Eifelkreis Bitburg-Prüm bundesweit die ungünstigste Kombination aus durchschnittlichem regionalen Rentenzahlbetrag und regionalem Preisniveau. Ihnen stehen preisbereinigt nur 856 Euro im Monat zur Verfügung. Hinter dem Eifelkreis sind Garmisch-Partenkirchen, das Berchtesgadener Land sowie die Städte Regensburg und Freiburg mit je 862 Euro die Regionen mit der geringsten Kaufkraft – allesamt im Süden Deutschlands.

Die Kaufkraftgewinner leben im Osten

 

In der thüringischen Stadt Gera – dem Ort mit dem höchsten ökonomischen Lebensstandard für Rentner – liegt die Rentenkaufkraft hingegen bei 1437 Euro. Weitere Kreise in den neuen Bundesländern stehen an der Spitze: Chemnitz (1428 Euro), Cottbus (1425 Euro), Görlitz (1394 Euro) und Spree-Neiße (1385 Euro). 

Die Studie unterstreicht die Notwendigkeit der ergänzenden betrieblichen und privaten Altersvorsorge. „Die Menschen brauchen ergänzende lebenslange Einkünfte, um im Alter gut leben zu können“, sagt GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. Gerade diejenigen, die in einer teuren Region lebten, müssten in stärkerem Maße Eigenvorsorge betreiben, um sich später nicht zu sehr einschränken zu müssen.


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