04.03.2021 Branche

Nur jeder dritte Wähler rechnet mit Renten-Wahlkampf

Obwohl der Handlungsdruck aus Sicht der Wähler groß ist, sieht eine relative Mehrheit die Rente nicht als dominierendes Thema im Bundestagswahlkampf 2021. Wenig Zutrauen gibt es offenbar in die Renten-Kompetenz der Parteien, fand eine Umfrage des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA) heraus.

Bei der gesetzlichen Rente ist der Handlungsdruck am größten, meinen zwei von drei Befragten der DIA-Studie. (Foto: © nmann77 - stock.adobe.com)
Bei der gesetzlichen Rente ist der Handlungsdruck am größten, meinen zwei von drei Befragten der DIA-Studie.
(Foto: © nmann77 - stock.adobe.com)

Noch vor Beginn des Wahlkampfes in Deutschland haben mehrere Parteien die Pläne für ihre Rentenreformprojekte vorgestellt. So hatte bereits im vergangenen Dezember die CDU mit ihrem Vorstoß zum individuellen Renteneintrittsalter mächtig für Wirbel gesorgt. Dennoch: Eine relative Mehrheit der Bürger in Deutschland geht nicht davon aus, dass die Rente ein vorherrschendes Thema im Bundestagswahlkampf 2021 sein wird. Das ergab eine Befragung des Markt- und Sozialforschungsinstituts INSA Consulere im Auftrag des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA). Nach der Ende Februar und Anfang März durchgeführten repräsentativen Erhebung rechnen lediglich 34 Prozent mit einem Rentenwahlkampf. 44 Prozent tun dies nicht. 

Allerdings sehen viele Wähler gerade bei der Rente vom Staat großen Reformbedarf. Auf die Frage, in welcher Sparte der Bedarf am größten sei, lieferte die Umfrage aus Sicht der DIA „ein klares Signal“. So meinen 66 Prozent, der Handlungsdruck sei in der gesetzlichen Rentenversicherung am stärksten. Nur acht Prozent sehen in der privaten Altersvorsorge den größten Anlass zu Reformen und lediglich fünf Prozent in der betrieblichen Altersversorgung. 

Mehr als ein Viertel gesteht keiner Partei Kompetenz bei der Rente zu 

 

Gemischt sind die Erwartungen an die Innovationskraft der Parteien auf dem Gebiet der Rentenpolitik. In der Frage, ob die Parteien in diesem Jahr Reformkonzepte entwickeln werden, die deutlich weiter gehen als in der zurückliegenden Legislaturperiode, sind die Befragten gespalten: Während 38 Prozent sich dies durchaus vorstellen können, sagen 35 Prozent, dass es nicht dazu kommen wird.

So überrascht es nicht, dass auch die Kompetenzzuschreibungen in diesem Politikfeld für die Parteien wenig schmeichelhaft ausfallen: Immerhin 28 Prozent der Umfrageteilnehmer gestehen keiner der sechs aktuell im Bundestag vertretenen Parteien besonders große Fähigkeiten auf dem Gebiet der Rentenpolitik zu. Nennenswerte Kompetenzwerte erhalten lediglich zwei Parteien: 18 Prozent der Befragten bescheinigten der Union die größte Rentenkompetenz, 14 Prozent der SPD. Die anderen vier Parteien bewegen sich im unteren einstelligen Bereich: FDP und Linke mit jeweils fünf Prozent, AfD mit vier Prozent und Bündnis 90/Die Grünen mit zwei Prozent.
 


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