AXA-Konzern lässt wegen Corona Federn
Der französische Versicherungskonzern AXA verbucht pandemiebedingt für 2020 deutlich weniger Gewinn. Die deutsche Tochter schlug sich unterdessen recht wacker.
Der Gewinn des französischen Versicherers Axa ist im Corona-Jahr 2020 überraschend stark gesunken. Unter dem Strich stand ein Überschuss von knapp 3,2 Milliarden Euro und damit 18 Prozent weniger als ein Jahr zuvor, wie das Unternehmen am Donnerstag (25.2.) in Paris mitteilte. Insgesamt wandte Axa 1,5 Milliarden Euro für Corona-bedingte Schäden auf. Dazu passt, dass der Versicherer im Streit um Entschädigungen bei Betriebsschließungen in Frankreich erst jüngst eine Niederlage einstecken musste. Das Berufungsgericht in Aix-en-Provence bestätigte eine Entscheidung des Handelsgerichts in Marseille, wonach AXA einem Restaurantbesitzer aus Marseille für Verluste aufgrund von Corona entschädigen muss.
Ein Drittel weniger Gewinn, doppelt so viel Dividende
Im Vergleich zum Vorjahr brach der Gewinn drastisch um 34 Prozent ein, im Schaden- und Unfallgeschäft sogar um mehr als die Hälfte. Den Anteilseignern winkt dennoch eine Dividende von 1,43 Euro je Aktie nach 73 Cent ein Jahr zuvor. Für das neue Jahr zeigte sich Axa-Vorstandschef Thomas Buberl zuversichtlich, auch was die Ertragslage betrifft. Buberl sieht den Gesamtkonzern solide aufgestellt. Axa habe in den selbst definierten Wachstumssparten im vergangenen Jahr trotz er Krise zugelegt, betonte er. Zuversichtlich stimmen auch die kräftigen Preiserhöhungen in der Industrie- und Rückversicherung.
Deutschlandgeschäft im Plus
Axa Deutschland konnte sich im vergangenen Jahr positiv von der Konzernmutter absetzen. Die Umsätze kletterten um 1,5 Prozent auf elf Milliarden Euro. Flankiert von Kostensenkungsmaßnahmen und Veräußerungsgewinnen aus Aktien erhöhte sich der Jahresüberschuss um sieben Prozent auf 512 Millionen Euro. Der Versicherer steuert sein Deutschlandgeschäft von Köln aus. Die Zahl der Mitarbeiter sank gegenüber 2019 um 2,8 Prozent auf gut 8400.
In der Krankenversicherung gab es ein Umsatzplus von 5,2 Prozent auf 3,4 Milliarden, im Bereich Vorsorge, wo Axa auf Biometrie-Produkte und Lebensversicherungen ohne klassische Garantien setzt, ein Plus von 2,1 Prozent auf 3,2 Milliarden. In der Schaden- und Unfallversicherung gingen die Beitragseinnahmen dagegen um 1,4 Prozent auf 4,3 Milliarden zurück. Aber auch der Schadensaufwand sank.
Digitalisierung wirkt
Axa sieht sich nach eigenen Angaben als Vorreiter der digitalen Transformation in der Branche. Davon habe man in der Pandemie profitiert. Die Transformation habe ermöglicht, schnell und effizient auf die aktuelle Krise zu reagieren und so Stabilität für Kunden, Vertriebspartner und Mitarbeitenden zu gewährleisten, sagte Axa Deutschland-Chef Alexander Vollert.