Generali macht Schluss mit der HUK
Die Generali Deutschland beendet ihre langjährige Zusammenarbeit mit der HUK-Coburg in der Kfz-Versicherung. Stattdessen will man im Schadengeschäft künftig mit dem Werkstattnetz der Innovation Group kooperieren und erhofft sich dadurch schnellere und bessere digitale Prozesse.
Die Meldung fiel knapp aus und der Name des Geschassten fiel nicht. Vergangene Woche kündigte die Generali Deutschland eine neue strategische Partnerschaft im Kfz-Schadenmanagement mit. Ab dem Jahr 2023 arbeiten die Kfz-Versicherer der Generali in Deutschland mit dem Werkstattnetz der Innovation Group Germany GmbH aus Stuttgart, einem Dienstleister im Bereich Fahrzeugreparatur, zusammen. Zu den Kfz-Versicherern der Münchener zählen die drei Unternehmen Generali Deutschland Versicherung AG, Dialog Versicherung AG und CosmosDirekt Versicherungs AG. Noch bis zum Jahresende sollen die Generali-Versicherer aber das bisherige Partnerwerkstätten-Netz nutzen.
Kooperation mit der HUK-Coburg endet nach 14 Jahren
Der nicht genannte bisherige Partner ist die HUK-Coburg, immerhin Marktführer in Sachen Kfz-Versicherung. 1600 Partnerwerkstätten zählt der fränkische Versicherer. Ganze 14 Jahre lang währte die Kooperation der beiden Branchengrößen. Der Entschluss der Generali, sich beim Werkstattnetz neu zu orientieren, folgt „übergreifenden strategischen Planungen der Versicherungsgruppe“, wie offiziell verlautbart wurde. Die neue Kooperation solle durch eine passgenaue technische Anbindung sowie einfachere interne Bearbeitungsprozesse sowohl für die Kunden als auch für die Vertriebspartner der Generali Vorteile bringen.
Harter Wettbewerb zwischen Werkstattnetzwerken
Warum sich die Generali von der HUK trennt, teilte der Versicherer nicht konkreter mit. Klar ist, dass die Margen in der Sparte eng sind. Der Kampf um günstige Verträge mit Partnerwerkstätten ist entsprechend hart. Auch zwischen den Werkstattnetzwerken herrscht Wettbewerb, sie versuchen, mit besserer Technologie und besserem Service aufzutrumpfen. Genau das ist laut Branchendienst „Versicherungsmonitor“ ein Grund, warum die Generali sich entschieden hat, zur Innovation Group zu wechseln.
General setzt auf Digitalisierungskompetenz der Innovation Group
Der neue Partner Innovation Group ist dem Namen nach zwar eher unbekannt, aber im Hintergrund als Dienstleister durchaus ein Schwergewicht auf dem Kfz-Versicherungsmarkt. 2600 Mitarbeiter zählt das Unternehmen, das seinen Hauptsitz in England hat. Stark aufgestellt ist die Gruppe traditionell im Flottengeschäft. In Deutschland kooperiert der Dienstleister nach eigenen Angaben mit mehr als 3000 Werkstätten und wickelt mehr als vier Millionen Schäden ab.
Das Unternehmen gilt als Vorreiter in Sachen Digitalisierung, unter anderem mit der Schadenmanagement-Plattform „Gateway“, die vor einem Jahr entwickelt wurde. Mittlerweile hat die Innovation Group die Lösung als unabhängiges Softwarehaus Gateway Digital Services GmbH auf eigene Füße gestellt. Die Plattform biete vollständig digitalisierte Prozesse von der Schadenaufnahme über die Bewertung und Disposition der Reparatur bis zur Rückführung. Alle beteiligten Parteien, Fahrerin oder Fahrer ebenso wie Flottenbetreiber, Versicherung und Werkstatt würden über webbasierte Oberflächen oder Schnittstellen eingebunden.