VHV: „So stark wie wahrscheinlich niemals zuvor“
Die VHV Versicherungen konnten 2020 bei den Bruttobeiträgen und der Anzahl der Versicherungsverträge deutlich zulegen. Vor allem das Kompositgeschäft trug zum Wachstum bei. Rücklagen und Substanz wurden gestärkt.
Die VHV Gruppe musste im zurückliegenden Geschäftsjahr 2020 erhebliche Belastungen aus der Corona-Krise, der andauernden Null-Zins-Politik der Europäischen Zentralbank (EZB) und zusätzlichen Regulierungen verkraften. Das gelang aber offenbar mit Erfolg: Der Versicherungskonzern aus Hannover meldet ein Ergebnis vor Steuern und substanzstärkender Maßnahmen in Höhe von 422 Millionen Euro – nach 285 Millionen Euro im Vorjahr. Aufgrund der deutlich gestiegenen Rückstellungen (+ 55 Millionen Euro) sank der Konzernjahresüberschuss von 191,8 auf 183 Millionen Euro. Auch der Ausblick fällt positiv aus. Uwe Reuter, Vorstandsvorsitzender der VHV Gruppe, ist zuversichtlich, dass die Niedersachsen 2021 ebenfalls sehr erfolgreich absolvieren.
Beiträge und Vertragsbestand legen deutlich zu
Im abgelaufenen Geschäftsjahr legte die VHV bei Vertragszahlen und Bruttobeiträgen auf Konzernebene sowie in ihren beiden Kerngeschäftsfeldern Leben und Komposit weiter zu. So stiegen die Zahl der Versicherungsverträge um 5,5 Prozent auf 11,94 Millionen Stück und die verdienten Bruttobeiträge um 8,2 Prozent auf 3,51 Milliarden Euro. Der Kapitalanlagebestand stieg um 3,1 Prozent auf 17,03 Milliarden Euro, das Kapitalanlageergebnis auf 527,1 Millionen Euro (2019: 504,7 Millionen Euro). Insgesamt konnten die haftenden Eigenmittel einschließlich der Schwankungsrückstellungen um 10,7 Prozent auf 3,01 Milliarden Euro erhöht werden. Die Solvency-II-Quote beträgt 316 Prozent.
„Die VHV Gruppe blickt auf ein sehr erfolgreiches Jahr 2020 zurück. Unsere Gruppe ist heute so stark wie wahrscheinlich niemals zuvor", sagt Reuter. „Wir konnten erneut Marktanteile gewinnen, unsere ambitionierten Ergebnisziele übertreffen und haben die Herausforderungen der Corona-Pandemie bis jetzt hervorragend gemeistert. Wir haben die Erträge dazu verwendet, nochmals stärker in unsere Zukunft zu investieren, mit einer konsequenten Fortsetzung unseres Digitalisierungskurses und einer erheblichen weiteren Stärkung unserer Substanz und Rücklagen.“
Starkes Wachstum im Kompositgeschäft
Im Bereich der Kompositversicherung (VHV Allgemeine Versicherung AG und VAV AG, Wien) baute der Versicherer die Stückzahl seiner Verträge um 5,9 Prozent auf 10,87 Millionen Verträge aus. Die Beitragseinnahmen stiegen um elf Prozent auf 2,48 Milliarden Euro. Als Spezialversicherer der Bauwirtschaft profitierte die VHV 2020 von einer unverändert starken Baukonjunktur. In der größten Sparte des Unternehmens, der Kfz-Versicherung, erhöhte sich die Zahl der Verträge um 6,6 Prozent auf 7,6 Millionen Verträge. Die verdienten Bruttobbeiträge legten um 4,8 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro zu. Die Schadenquote der VHV Allgemeine im selbst abgeschlossenen Geschäft betrug 73,6 Prozent (2019: 82,4 %). Auch die Schaden-Kosten-Quote (Combined Ratio) sank von 90,4 auf 86 Prozent.
Neugeschäft beim Lebensversicherer nur auf Vorjahresniveau
Auch im Leben-Bereich konnte das Unternehmen seinen Vertragsbestand und seine Beitragseinnahmen weiter ausbauen, erzielte wegen der Corona-Pandemie aber nur ein Neugeschäftsvolumen auf Vorjahresniveau. Bei der Hannoversche Lebensversicherung stiegen die Beitragseinnahmen gegenüber dem Vorjahr um zwei Prozent auf 1,04 Milliarden Euro, die Anzahl der Verträge kletterte um 2,3 Prozent auf 1,07 Millionen Verträge. Zu den Stärken des Direktversicherers zählen die Kostenquoten und eine der niedrigsten Stornoquoten im Markt.