17.03.2021 Digital

E-Health: Digitalisierung der Gesundheitsbranche erwünscht

Eine Studie der vivida bkk belegt: Jugendliche und junge Menschen setzen auf digitale Helfer in der Medizin. Die Betriebskrankenkasse arbeitet inzwischen mit elektronischer Patientenakte.

Die Digitalisierung der Gesundheitsbranche schreitet voran – insbesondere jüngere Menschen wünschen sich Videosprechstunden per App. (Foto: © elenabsl - stock.adobe.com)
Die Digitalisierung der Gesundheitsbranche schreitet voran – insbesondere jüngere Menschen wünschen sich Videosprechstunden per App.
(Foto: © elenabsl - stock.adobe.com)

Elektronische Gesundheitsakte, Gesundheits-Apps auf Rezept oder digitale Sprechstunde mit dem Arzt seines Vertrauens – nicht erst seit Corona sind die Vorteile einer Digitalisierung auch im medizinischen Bereich offensichtlich: schneller Datenzugriff, mehr Effizienz, geringere Wartezeiten. Allen voran jüngere Menschen wünschen sich diesen Fortschritt. So möchte jeder Zweite der 14- bis 34-Jährigen herkömmliche Arztbesuche durch Videosprechstunden ersetzen. Das ist ein Ergebnis der Studie „Zukunft Gesundheit 2020“ der vivida bkk (Betriebskrankenkasse) und der Stiftung „Die Gesundarbeiter“.

Krankenkassen übernehmen Kosten für Videosprechstunde

 

„Junge Leute haben keine Lust, wochenlang auf einen Termin zu warten oder stundenlang im Wartezimmer zu sitzen“, sagt Dr. Tanja Katrin Hantke, Gesundheitsexpertin der vivida bkk. „Sie wollen Smartphone, Tablet oder PC auch bei der Gesundheitsvorsorge flexibel einsetzen.“ Laut Studie ist für jeden Zweiten die Videosprechstunde ein Anreiz, lange aufgeschobene Arztbesuche endlich wahrzunehmen. „Und vier von zehn Befragten würden den Arzt häufiger kontaktieren, wenn das online möglich wäre“, sagt Hantke. Krankenkassen wie die vivida bkk übernehmen die Kosten für die Videosprechstunde bei Vertragsärzten. Nicht alle Diagnosen können online gestellt werden. Ob eine Behandlung am Bildschirm fortgesetzt werden kann, entscheidet letztlich der Arzt.

Digitale Helfer auf Rezept

 

Gute Dienste können auch Gesundheits-Apps leisten. Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) gibt es seit 2020 auch in Deutschland auf Rezept. 69 Prozent der Befragten gaben an, die digitalen Helfer im Krankheitsfall nutzen zu wollen. „Anders als Fitness-Apps müssen DiGA geprüft und zugelassen werden“, sagt Hantke. Erst dann kann der Arzt sie verordnen und die Krankenkasse übernimmt die Kosten.“ Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte prüft die Gesundheits-Apps und hat aktuell elf digitale Anwendungen zugelassen – weitere werden folgen. „DiGA dienen Menschen beispielsweise als Symptomtagebuch, erinnern sie daran, Arzneien einzunehmen oder bieten spezielle Unterstützung beim Umgang mit einer chronischen Erkrankung“, so die Gesundheitsexpertin.

Digitale Krankschreibung und E-Rezept kommen

 

Geht es nach den jungen Menschen bis 34 Jahre hat auch der Rezeptblock ausgedient. Knapp 80 Prozent der Befragten, so die vivida-bkk-Studie, würden ein elektronisches Rezept bevorzugen. Das E-Rezept für verschreibungspflichtige Medikamente soll in Deutschland ab Januar 2022 eingeführt werden. Patienten sparen damit Zeit, weil sie nicht in die Arztpraxis gehen müssen, um ein Rezept auf Papier abzuholen. Sie erhalten stattdessen einen elektronischen Code auf das Smartphone, den sie in einer Rezept-App verwalten und an eine Apotheke ihrer Wahl senden können. Ist das Medikament vorrätig, erhalten sie eine entsprechende Nachricht.

Und auch der „gelbe Zettel“ steht vor dem Aus. Im ersten Schritt übermittelt der Arzt die elektronische Krankschreibung ab 1. Oktober 2021 an die Krankenkasse, ab Mitte 2022 erfolgt dann auch die digitale Weiterleitung an den Arbeitgeber. Auch die vivida bkk folgt dem Digitalisierungstrend – und stellt seit diesem Jahr die elektronische Patientenakte zur Verfügung.


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