Niederländischer Fahrradversicherer kommt nach Deutschland
Beim niederländischen Anbieter Laka heißt Radfahren Mikromobilität. Ähnlich wie der Name soll auch das Konzept des digitalen Fahrradversicherers besonders innovativ sein. Statt fester Beiträge wird die Prämie jeweils am Monatsende abhängig von den gemeldeten Schadensfällen der Versicherten-Gemeinschaft berechnet.
Der niederländische digitale Fahrradversicherer Laka wird in Deutschland aktiv. Es ist bereits der fünf europäische Markt, in den das Unternehmen einsteigt. Der Vertriebsstart kommt zu einer Zeit, in der das Angebot an Fahrradversicherungen massiv gewachsen ist. Hintergrund ist ein regelgerechter Radfahr-Boom während der Corona-Pandemie. Die Ausgangsbedingungen für Laka dürften also durchaus schwierig sein.
Angeblicher Vorteil durch gemeinschaftliches Versicherungsmodell
Das Unternehmen selbst spricht in seinen Marketing-Botschaften allerdings davon, sich mit der weiteren Expansion in Europa als führender Versicherer für Mikromobilität positionieren zu wollen. Laka arbeitet nach eigenen Angaben mit einem neuartigen, gemeinschaftlichen Versicherungsmodell, indem es Kunden nur die tatsächlichen Kosten der im Vormonat eingereichten Schadensfälle in Rechnung stellt. So profitierten Versicherte von niedrigeren Preisen bei weniger Schadensfällen, während Mitglieder durch einen monatlichen Preisdeckel vor höheren Schäden im Kollektiv geschützt seien. Die Kosten würden durch ein technologiegestütztes, tagesaktuelles Preis- und Risikomodell ermittelt.
Bemerkenswert: Über den Versicherungsschutz seines Produktes, das auch für Elektroräder gilt, spricht Laka zum Marktstart nicht. Der Blick auf die Website des Insurtechs verrät potenziellen Kunden aber, dass beispielweise grobe Fahrlässigkeit, Verschleiß oder Reifenpannen nicht mitversichert sind. Bausteine oder Möglichkeiten der Individualisierung der Absicherung gibt es offenbar nicht. Dafür verzichtet der Anbieter auf einen Selbstbehalt und die Police kann jederzeit ohne Einhaltung einer Frist gekündigt werden.
Viele Partner und Porsche als Investor
Maßgeblich für den Marktstart in Deutschland ist offenbar ein Investment von Porsche Ventures, der Risikokapitalabteilung der Porsche AG. Der Investor spricht im Zusammenhang mit Laka von einem „einzigartigen“ und „hoch anpassungsfähigen Geschäftsmodell“. Als weiterer Partner ist der E-Bike-Hersteller Cyklaer mit von der Partie. Dort kann man künftig auch Laka-Policen bekommen. Es ist eine weitere von bereits mehreren europaweiten Partnerschaften von Laka mit Herstellern, Einzelhändlern und Leasing-Unternehmen. Beispiele sind der Sporthändler Decathlon, die Fahrradmarken Raleigh und Le Col und die Banken Santander Consumer Finance und Monzo.