24.04.2024 Sparten/Produkte

Altersvorsorge: Sparer verschenken Geld

Die jährliche Umfrage der privaten Bausparkassen zeigt, dass Sparen bei den Bürgerinnen und Bürgern hoch im Kurs steht. Für den langfristigen Vermögensaufbau ist das keine gute Idee.

Das Girokonto und das Sparbuch bleiben in Deutschland eine beliebte Anlageform. Langfristig geht den Anlegerinnen und Anlegern hier viel Geld verloren. Quelle: VdPB
Das Girokonto und das Sparbuch bleiben in Deutschland eine beliebte Anlageform. Langfristig geht den Anlegerinnen und Anlegern hier viel Geld verloren. Quelle: VdPB

Nach dem massiven Anstieg der Inflation in den vergangenen zwei Jahren hat sich die Preisdynamik in Deutschland merklich abgeschwächt. Im März lag die Jahresrate nur noch bei 2,2 Prozent – gegenüber dem Vormonat ein erneuter Rückgang um 0,3 Punkte. Von der Europäischen Zentralbank (EZB) befragte Volkswirte erwarten für das laufende Jahr im Schnitt eine Inflation von 2,4 Prozent in der Eurozone. Im kommenden Jahr könnte bereits die langfristige EZB-Zielmarke von zwei Prozent erreicht werden. Trotz gebremster Geldentwertung: Es ist keine gute Idee, wenn Bürgerinnen und Bürger ihr Geld längere Zeit auf dem Girokonto parken. Dort ist die Verzinsung bestenfalls gering, aber ziemlich sicher unterhalb der Preisentwicklung. Im Ergebnis bedeutet das: Kapitalvernichtung.

Geld zusammenhalten, aber die falsche Sparform

 

Umso alarmierender ist das Ergebnis der jährlichen Umfrage zum Sparverhalten der Bundesbürger im Auftrag des Verbands der Privaten Bausparkassen: Top-Geldanlage 2024 ist demnach das Sparen auf dem Girokonto. 41 Prozent der vom Marktforscher Kantar befragten Personen nutzen diese Anlageform (Mehrfachnennungen möglich). Ein Grund für diesen hohen Wert dürfte die Konjunkturflaute sein. Konsumenten sind nicht in Kauflaune und halten ihr Geld zusammen. Das allerdings lässt sich cleverer managen. Nicht unbedingt auf dem Klassiker Sparbuch (35 Prozent), wo die Verzinsung in der Regel die Inflation ebenfalls nicht ausgleicht, schon eher auf Tages- und Festgeldkonten. Dort legen 28 Prozent der Befragten Geld an – gegenüber der Vorjahreserhebung ein Zuwachs von acht Prozentpunkten. Hier macht sich der massive Zinsanstieg an den Finanz- und Kapitalmärkten bemerkbar.

Private Rentenpolicen für die Altersvorsorge geeigneter

 

Für den langfristigen Vermögensaufbau bieten sich Lebensversicherungsprodukte und kapitalmarktnahe Anlagen wie Aktien und Investmentfonds an. Ihre Renditeperspektiven sind deutlich besser als die auf dem Girokonto oder Sparbuch. Immerhin investieren 27 Prozent (2023: 24 Prozent) der Befragten in private Renten- und Kapitallebensversicherungen. Noch stärker – von 22 auf 27 Prozent – verbesserten sich die Investmentfonds. Für Aktien (+ 3 Prozentpunkte) und Immobilien (-2 Prozentpunkte) entscheiden sich immerhin je 23 Prozent.

Fazit: Sicher und kurzfristig verfügbar bleibt Trumpf

 

Im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen acht von zehn Anlageformen ein zum Teil deutliches Plus und nur zwei ein leichtes Minus – außer den Immobilien auch die Bausparverträge (– 1 auf 22 Prozent). „Angesichts eines schwachen Wirtschaftswachstums halten die Bürger ihr Geld zusammen. Sicher und kurzfristig verfügbar, ist für viele der Hauptsparanreiz“, kommentierte der Hauptgeschäftsführer des Verbands der Privaten Bausparkassen, Christian König, dieses Ergebnis. „Für andere zählt die bessere Verzinsung oder wie beim Bausparvertrag das Zusatzplus.“


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