Aon-Studie: Wie sich Mitarbeiter die bAV vorstellen
Eine Umfrage zeigt, welche Erwartungen Angestellte an die betriebliche Altersvorsorge haben. Sie sollte einfach aufgebaut und digital abrufbar sein. Auch die Kopplung mit einer BU-Versicherung wird begrüßt. Wenn bAV-Angebote automatisch Bestandteil des Arbeitsvertrags wären, würde kaum ein Mitarbeiter widersprechen.
Rund 70 Prozent der Arbeitnehmer wären bei automatischer Einbeziehung bereit, Teile ihres Gehalts in die betriebliche Altersversorgung zu investieren. Voraussetzung ist jedoch, dass die Teilnahme sowie Änderungen einfach und die Regelungen verständlich sind. Das geht aus einer vom Beratungs- und Dienstleistungsunternehmens Aon beauftragten Studie des Markforschungsunternehmens Yougov hervor. An der Online-Umfrage nahmen rund 500 Angestellte repräsentativ nach Unternehmensgröße teil.
Hohe Akzeptanz automatischer Angebote
Die große Mehrheit (67 Prozent) erwartet dabei, dass der Arbeitgeber eine Lotsenfunktion übernimmt und konkrete Angebote macht. Auch wenn das Unternehmen bAV automatisch zum Bestandteil des Arbeitsvertrages macht, würde nur ein kleiner Teil (13 Prozent) grundsätzlich widersprechen.
„Arbeitgeber punkten bei Bewerbern, wenn sie attraktive Pakete für die betriebliche Altersversorgung über Gehaltsumwandlung schnüren und sie gleich beim Abschluss eines Arbeitsvertrages vorstellen. Sie können ohne Weiteres auch zum automatischen Bestandteil des Vertrages werden. Nur wenige Arbeitnehmer werden dem dann widersprechen, weil die Wertschätzung hoch ist”, sagt Thorsten Teichmann, Geschäftsführer bei der Aon Pensions Insurance Broker GmbH.
Mehrheit wünscht sich auch Absicherung von Berufsunfähigkeit
Neben der Altersversorgung ist den Arbeitnehmern die Absicherung für den Fall der Berufsunfähigkeit sehr wichtig. Weit über die Hälfte (58 Prozent) der Befragten gibt an, zugunsten dieser Leistung auch Einbußen bei der Rentenhöhe in Kauf nehmen zu wollen. Die Absicherung der Familie für den Todesfall wird hingegen nur von etwas weniger als einem Drittel (30 Prozent) gewünscht.
Ansprache und Prozess müssen digital abgebildet werden
Die Digitalisierung wird laut Aon dabei eine Schlüsselrolle spielen. Rund zwei Drittel (65 Prozent) der Befragten geben an, dass es für sie wichtig sei, dass alle Informationen digital verfügbar sind und auch die Teilnahme an der Gehaltsumwandlung digital möglich ist. „Hier gibt es in den Unternehmen durchaus noch Nachholbedarf. Es gibt jedoch bereits Lösungen, die sich bei unseren Kunden in der Praxis bewährt haben. Wichtig ist, dass dieser Prozess konsequent umgesetzt wird, damit der qualifizierte Nachwuchs eine richtige und moderne Ansprache erfährt”, so Teichmann.