17.11.2020 Sparten/Produkte

Bayerische und LV 1871 wollen Überschussbeteiligung stabil halten

Erste Lebensversicherer geben stabile Verzinsungen für Lebensversicherungskunden im Jahr 2021 bekannt. Die Bekanntmachung der Allianz wird weiter mit Spannung erwartet.

Eine Überschussbeteiligung ist die vereinbarte Beteiligung der Versicherungsnehmer an Überschüssen aus dem Versicherungsgeschäft und den Bewertungsreserven. (Foto: © MQ-Illustrations - stock.adobe.com)
Eine Überschussbeteiligung ist die vereinbarte Beteiligung der Versicherungsnehmer an Überschüssen aus dem Versicherungsgeschäft und den Bewertungsreserven.
(Foto: © MQ-Illustrations - stock.adobe.com)

Startschuss zur spannenden jährlichen Runde der Deklarationen deutscher Lebensversicherer über die Überschussbeteiligung im kommenden Jahr: Der Anfang dürfte besser ausgefallen sein, als manche befürchtet haben. Die LV 1871 und die Versicherungsgruppe die Bayerische kündigten an, die Verzinsungen für ihre Kunden stabil zu halten. Im vergangenen Jahr hatten noch viele Anbieter vor dem Hintergrund der andauernden Niedrigzinsphase ihre Überschussbeteiligungen gesenkt. Zudem sendete die Allianz vor einigen Wochen ein starkes Signal in Richtung weiterer Absenkung an die Branche, mit der Mitteilung auf vollständige Beitragsgarantien im Neugeschäft zukünftig zu verzichten.

Keine negativen Auswirkungen durch Corona bei der Bayersichen

 

Die Bayerische sieht sich indes auch in der Corona-Pandemie so gut aufgestellt, dass sie ihr Angebot konstant halten kann. Die Überschussbeteiligung soll demnach bei der Lebensversicherungs-Tochter Neue Bayerische Beamten im kommenden Jahr unverändert bei bis zu 3,0 Prozent (laufende Verzinsung: 2,5 Prozent) liegen. Das kündigte der Vorstandsvorsitzende der Bayerischen Herbert Schneidemann in einer Online-Vertriebskonferenz an. Die Corona-Pandemie hat nach Aussage des Vorstandschefs bisher keine nennenswerten Auswirkungen auf das versicherungstechnische Geschäft gehab „Es gibt klar einen Bedarf für die Absicherung aller biometrischen Risiken und kein Mittel ist trotz des negativen Zinses so wirksam wie das Kollektiv.“ Von Vorteil sei, dass die Bayerische das Erfordernis der Zinszusatzreserve zu 90 Prozent ausfinanziert habe, während der Markt hier erst bei 50 Prozent liege.

Weiterhin hohe Gesamtverzinsung bei der LV 1871

 

Auch die ebenfalls in München beheimatete LV 1871 hält die Überschussbeteiligung für ihr Neugeschäft stabil. „Die attraktive Überschussbeteiligung verdanken wir auch in Zeiten von Niedrigzins und Corona-Pandemie unserer auf Kontinuität und Langfristigkeit ausgerichteten Kapitalanlage“, sagt der Vorstandsvorsitzende der LV 1871, Wolfgang Reichel. Die Gesamtverzinsung beträgt inklusive Bewertungsreserven bis zu 3,35 Prozent. Die laufende Verzinsung liegt im kommenden Jahr unverändert bei 2,40 Prozent (0,9 Prozent Rechnungszins plus 1,5 Prozent Zinsdividende). Auch die Leistungen aus Schlussüberschussanteilen und Bewertungsreserven bleiben unverändert bei bis zu 0,95 Prozent für Verträge gegen laufende Beitragszahlung beziehungsweise 0,65 Prozent für Verträge gegen Einmalbeitrag.


Weitere Artikel

Listing

01.10.2024 Sparten/Produkte

Reform: Altersvorsorgedepot der Bundesregierung auf dem Prüfstand

Das Bundesministerium der Finanzen hat seinen Entwurf zur Reform der geförderten privaten Altersvorsorge zur Stellungnahme verschickt. Die wichtigsten Eckdaten und das erste Feedback aus der Branche.

> weiterlesen
Listing

06.09.2024 Sparten/Produkte

Berufsunfähig: jeder Zweite psychisch erkrankt

An Nummer 1 der Ursachen für eine Berufsunfähigkeit stehen seelische Leiden schon lange. Doch Diagnosen wie Depression oder Angststörung kommen im Verhältnis immer häufiger vor und betreffen inzwischen jeden zweiten Fall, ergab eine Auswertung neuer Leistungsfälle des Lebensversicherers Debeka.

> weiterlesen
Listing

28.08.2024 Sparten/Produkte

Lebensversicherung: BaFin rügt Kosten

Die neue BaFin-Exekutivdirektorin Julia Wiens kristisiert die Lebensversicherer. Erste Auswertungen zeigten: Insbesondere die Stornokosten seien vielfach so hoch, dass die Kunden ein Minus machen.

> weiterlesen