04.04.2024 Sparten/Produkte

Berufsunfähigkeitsschutz: Studierende sollten früh loslegen

Niedrige Prämien, viel Schutz: Wer schon als Studierender eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließt, sichert sich langfristig günstige Konditionen. Der Gesamtverband der Versicherungswirtschaft (GDV) gibt zum Start ins Sommersemester Tipps zum Schutz der Arbeitskraft.

Gute Zeiten genießen, schlechte Zeiten mitdenken: Junge Menschen sollten sich frühzeitig gegen das Existenzrisiko Berufsunfähigkeit absichern. (Foto: istockphoto.com/Aleksandar Nakic)
Gute Zeiten genießen, schlechte Zeiten mitdenken: Junge Menschen sollten sich frühzeitig gegen das Existenzrisiko Berufsunfähigkeit absichern.
(Foto: istockphoto.com/Aleksandar Nakic)

Wer als junger Mensch schon während seines Studiums berufsunfähig wird, dem droht ein finanzielles Desaster. Studierende, die noch keine rentenversicherungspflichtige Tätigkeit ausgeübt haben, bekommen auch keine gesetzliche Erwerbsminderungsrente. Der Abschluss einer privaten Berufsunfähigkeitsversicherung ist deshalb für Studentinnen und Studenten besonders sinnvoll und wichtig. Darauf weist der Gesamtverband der Versicherer (GDV) hin. Außerdem gilt: Je jünger und gesünder die Versicherungsnehmer, desto günstiger fallen die Prämien aus. Ein gesunder 19-jähriger Medizin-Student, Nichtraucher, zahlt laut der Vergleichssoftware von Morgen & Morgen durchschnittlich 38 Euro im Monat, um eine monatliche Berufsunfähigkeitsrente von 1000 Euro zu versichern.

Auch Fachrichtung bestimmt Prämie

 

Auch das Studienfach spielt für die Höhe der Beiträge eine Rolle: So liegt die Prämie für eine Berufsunfähigkeitsrente von 1000 Euro bei einer 21-jährigem BWL-Studentin ohne Vorerkrankungen im Schnitt bei 36 Euro, so der GDV. Entscheidet sie sich für den Schwerpunkt Marketing, sind es 45 Euro im Monat. In der Regel geben Anbieter eine Obergrenze für die mögliche Berufsunfähigkeitsrente vor, die Studierende absichern können. Sie liegt laut GDV meist zwischen 1000 Euro und 2000 Euro.

Nachversicherungsgarantien beachten

 

Der Verband rät jungen Berufstätigen, die Höhe der Berufsunfähigkeitsrente an ihre aktuelle Lebenssituation anzupassen. Häufig sei ein Vertrags-Upgrade auch ohne neue Gesundheitsprüfung möglich. Einige Versicherer prüften zudem, ob der neue Beruf in einen günstigeren Tarif fällt. In diesem Fall bieten sie ihren Kunden entsprechend verbesserte Konditionen an.

BU-Rente wird nicht angerechnet

 

Eine Berufsunfähigkeitsversicherung sichert den Lebensstandard, wenn Arbeiten nicht mehr möglich ist. Die Berufsunfähigkeitsversicherung zahlt der versicherten Person in der Regel eine monatliche Berufsunfähigkeitsrente, wenn er oder sie wegen einer Krankheit oder eines Unfalls zu mindestens 50 Prozent berufsunfähig ist. Die Berufsunfähigkeitsrente wird nicht auf die Erwerbsminderungsrente der gesetzlichen Rentenversicherung angerechnet, sondern kommt obendrauf. Auch wer pflegebedürftig ist und mindestens unter Pflegestufe 1 fällt, gilt häufig als berufsunfähig und erhält eine Rente.

Berufseinsteiger verlieren besonders viel

 

Eine Berufsunfähigkeit trifft junge Berufseinsteiger noch aus einem weiteren Grund besonders hart. Da sie noch nicht lange gearbeitet haben, sind ihre Ansprüche aus der staatlichen Erwerbsminderungsrente sehr gering. Häufig reichen diese nicht aus, um den gewohnten Lebensstandard zu halten. Hinzu kommt: Eine Erwerbsminderungsrente wird nur dann gezahlt, wenn die Betroffenen so gut wie keiner Arbeit mehr nachgehen können. Wer zumindest noch einige Stunden am Tag irgendeiner bezahlten Tätigkeit nachgehen kann, bekommt von der gesetzlichen Rentenversicherung nichts.

Vor Abschluss richtig beraten lassen

 

Der GDV rät Studierenden, sich bei der Suche nach einer passenden Berufsunfähigkeitsversicherung professionelle Hilfe zu suchen – zum Beispiel bei Versicherungsvermittlern. Berufsunfähigkeitsversicherungen seien „keine Produkte von der Stange“. Ihr Abschluss ist meist recht komplex, denn die Verträge sind auf die individuelle gesundheitliche und berufliche Situation der Kundinnen und Kunden zugeschnitten. Das erfordere einen entsprechend hohen Beratungsbedarf. 

 


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