Debeka und SIGNAL IDUNA senken Überschussbeteiligung deutlich
Mit der Debeka und der SIGNAL IDUNA haben zwei Branchen-Schwergewichte ihre Zinsdeklarationen nochmals deutlich nach unten angepasst. Gleichzeitig betonen beide Unternehmen die nur noch geringe Bedeutung des Themas und ihre neue Ausrichtung im Leben-Geschäft.

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Die Debeka und die SIGNAL IDUNA senken für 2022 die Überschussbeteiligung in den klassischen Tarifen für die laufende Verzinsung um jeweils 0,35 Prozentpunkte. Das geht aus einer Vorabinformation zur Assekurata-Überschussstudie 2022 hervor. Im Gegensatz zu den meisten Unternehmen informierten beide Versicherer die Öffentlichkeit darüber nicht.
Debeka steht mit Deklaration bisher auf letztem Platz
Mit einer laufenden Verzinsung von nun nur noch 0,9 Prozent liegt die Debeka bisher auf dem letzten Rang beim Vergleich der Überschussbeteiligungen für das Jahr 2022. Die Gesamtverzinsung (inklusive Schlussüberschuss) liegt, je nach Laufzeit, zwischen 1,65 und 1,75 Prozent. Auch wenn bisher noch nicht alle Unternehmen ihre Deklarationen bekannt gegeben haben, dürfte der viertgrößte deutsche Lebensversicherer hier auch am Ende weit hinten stehen. Bereits in den vergangenen Jahren hatten die Koblenzer ihre Überschüsse in der Lebensversicherung in mehreren Schritten teilweise deutlich nach unten korrigieren müssen.
Neue Ausrichtung mindert Bedeutung der „alten“ Überschussbeteiligung
Nicht betroffen sind allerdings Verträge mit höheren Garantien sowie die neuartigen Altersvorsorge-Konzepte. Auf Nachfrage von VP-Online zur niedrigen Verzinsung betonte ein Debeka-Sprecher, dass das Unternehmen den Fokus auf andere Produkte lege. Das entspräche ohnehin dem Markttrend, der eindeutig weg von klassischen Rentenpolicen gehe. Der Vergleich der Überschussbeteiligungen deutscher Lebensversicherer werde durch die neuen Produkte wie Fondspolicen zudem zunehmend schwieriger bzw. verliere an Aussagekraft.
SIGNAL IDUNA legt Fokus auf neuen nachhaltigen Lebensversicherer
Auch bei der SIGNAL IDUNA fällt die Überschussbeteiligung für die Kunden 2022 deutlich geringer aus. Der Lebensversicherer der Gruppe bietet noch eine laufende Verzinsung von 1,65 Prozent (2021: 2 Prozent) an. Die Gesamtverzinsung liegt bei 1,9 Prozent. Bekanntlich hatte der Konzern erst im Dezember 2021 mit der SIGNAL IDUNA Lebensversicherung AG eine neue Gesellschaft für das Neugeschäft gegründet. Diese hat zum Jahresbeginn ihre Arbeit aufgenommen und soll ausschließlich nachhaltige Produkte anbieten. Auf VP-Nachfrage sagt ein Sprecher des Unternehmens, dass die Kunden schon seit Jahren Fondsprodukte mit variablen Garantien bevorzugen würden. Insoweit würden im Neugeschäft ab 2022 auch keine klassischen Rentenversicherungen und Produkte der Neuen Klassik angeboten.
Athora hält hohe Überschussbeteiligung stabil
Dass es in Sachen Überschussbeteiligung auch anders gehen kann, zeigt die Athora Lebensversicherung. Das Unternehmen setzt nach eigenen Angaben bei ihrer Investmentstrategie auf internationale und breit gestreute Unternehmenskredite sowie die Vermeidung von Zinsänderungsrisiken. Für 2022 wurde nun eine stabile Überschussbeteiligung mit einer laufenden Verzinsung von 3,0 Prozent und einer Gesamtverzinsung von 4,0 Prozent bekannt gegeben. „Wir konnten die positive Entwicklung des Geschäftsmodells der Athora-Gruppe fortsetzen. Unsere Kapitalanlagestrategie und unser Bilanzmanagement liefern solide und nachhaltige Ergebnisse“, sagt Claudius Vievers, Vorstandsvorsitzender der Athora Lebensversicherung.
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