23.02.2023 Sparten/Produkte

GDV: „Generation Mitte” sieht Lücke bei eigener Altersvorsorge

Jede/r Zweite der 30- bis 59-Jährigen hält die eigene Altersvorsorge für unzureichend – aber nur jede/r Fünfte sieht finanziellen Spielraum, dagegen etwa zu tun. Das ist das Ergebnis einer aktuellen GDV-Umfrage.

Mehr sparen fürs Alter: Die meisten ahnen, dass das notwendig ist. (Foto: © vegefoc.com - stock.adobe.com )
Mehr sparen fürs Alter: Die meisten ahnen, dass das notwendig ist.
(Foto: © vegefoc.com - stock.adobe.com )

Die „Generation Mitte“ sieht sich finanziell schlecht fürs Rentenalter gerüstet. „Nur noch 30 Prozent der 30- bis 59-Jährigen bezeichnen die eigene Absicherung fürs Alter als ausreichend. Vor fünf Jahren waren es noch 38 Prozent“, sagt Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Gleichzeitig erachten 48 Prozent ihre bisherigen Vorsorgeanstrengungen als nicht ausreichend. Das geht aus der jährlichen Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach für den GDV hervor.

Mehrheit rechnet mit Abstrichen im Alter
 


Fast 60 Prozent der Befragten gehen demnach davon aus, dass sie deutliche Abstriche an ihrem bisherigen Lebensstandard machen müssten, wenn sie allein auf die gesetzliche Rente angewiesen wären, lediglich 24 Prozent erwarten das nur in sehr begrenztem Umfang. Diese Einschätzung hat sich über die vergangenen fünf Jahre nur marginal verändert. „Vor diesem Hintergrund hält es die Mehrheit der ‚Generation Mitte‘ für wichtig, die Rente oder Pension durch private Vorsorge zu ergänzen“, sagt Asmussen. Doch die Rente bleibe wesentlicher Grundbaustein: Für 73 Prozent der Befragten zählt sie zu einer idealen Alterssicherung. Danach folgen Immobilienbesitz (67 Prozent), eine betriebliche Altersversorgung (43 Prozent), eine private Rentenversicherung (36 Prozent) und Einnahmen aus Haus- und Grundbesitz.

In der Gesamtschau gehe nur eine Minderheit davon aus, im Alter keine finanziellen Sorgen zu haben, so Asmussen. 41 Prozent erwarten, dass sie zwar mit ihren finanziellen Ressourcen auskommen werden, aber nur bei sparsamer Lebensführung. Jeder Fünfte glaubt, dass die eigenen finanziellen Mittel extrem knapp werden beziehungsweise überhaupt nicht ausreichen, um den Lebensunterhalt im Alter finanzieren zu können. In den schwächeren sozialen Schichten beträgt dieser Anteil sogar 50 Prozent.

Kaum Spielraum für mehr Vorsorge
 


Allerdings setzen sich weniger Menschen mit der eigenen finanziellen Situation im Alter auseinander: Aktuell sind es 56 Prozent, vor zwei Jahren waren es 62 Prozent. Hintergrund könnte die angespannte wirtschaftliche Lage sein. Ohnehin sieht derzeit nur jeder Fünfte in der „Generation Mitte“ noch Spielraum, die Ausgaben für die eigene private Alterssicherung zu erhöhen. Aus diesem Kreis sehen die meisten höchstens einen Spielraum bis maximal 200 Euro, viele jedoch auch nur bis maximal 100 Euro im Monat. Konkrete Pläne, mehr vorzusorgen, hat daher im Moment nur eine Minderheit: Elf Prozent wollen dieses Jahr mehr in ihre private Alterssicherung investieren, drei Prozent weniger; die große Mehrheit hat diesbezüglich keine konkreten Pläne. 

Das bewertet der GDV als fatal: „Bei der Altersvorsorge erhöht die gestiegene Inflation eigentlich den heutigen Vorsorgebedarf“, so Asmussen. „Aber aus unserer Erfahrung wissen wir, dass langfristige Vorsorge und Absicherung in Krisenzeiten tendenziell in die Zukunft vertagt werden.“ Keine Überraschung: Je näher das Ausscheiden aus dem Beruf rückt, desto mehr nimmt die Auseinandersetzung mit der eigenen Situation im Alter zu. Während das von den befragten unter 40-Jährigen nur eine Minderheit tut, ist das bei 57 Prozent der 40- bis 49-Jährigen und bei drei Viertel der 50- bis 59-Jährigen der Fall.


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