IVFP-Rating für die bAV: Das sind die besten Tarife in der Direktversicherung
Das Institut für Vorsorge und Finanzplanung hat erneut über ein Rating den Markt von Direktversicherungstarifen in der betrieblichen Altersvorsorge untersucht. Die meisten Top-Tarife hat demnach die Allianz. Allerdings mangelt es den Ergebnissen an Transparenz.
Die Attraktivität der betrieblichen Altersvorsorge (bAV) für Arbeitnehmer wurde in den vergangenen Jahren weiter gesteigert. So sind die Betriebsrenten bis zu einer gewissen Höhe frei von Abgaben zur gesetzlichen Krankenkasse und werden nur anteilig auf die Grundsicherung angerechnet. Die bAV gilt deshalb auch immer mehr als Instrument für Arbeitgeber, mit dem man sich im Sinne der Mitarbeitergewinnung und -bindung positionieren kann.
BoLz-Tarife befeuern Neugeschäft
Die mittlerweile am Markt überwiegenden Tarife mit beitragsorientierter Leistungszusage (BoLz) sind in allen Durchführungswegen möglich, die weniger werdenden BzMl-Tarife, die eine Beitragszusage mit Mindestleistung geben, nur als Direktversicherung, Pensionskasse oder Pensionsfonds. Außerdem gibt es die reine Beitrags- und die reine Leistungszusage. Trotz der Verringerung des Angebots in den BzMl-Tarifen sind laut GDV-Zahlen die Neuabschlüsse leicht gestiegen. „Das zeigt die Standhaftigkeit in der bAV gegenüber Veränderungen und belegt, dass, mit den nun überwiegenden Tarifen mit beitragsorientierter Leistungszulage, ein ausreichendes Angebot seitens der Versicherungsunternehmen offeriert werden kann“, sagt Professor Michael Hauer, Geschäftsführer des Instituts für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP).
Unvollständige Ergebnisdarstellung
Das Beratungsunternehmen will nach eigener Aussage einen Überblick über das Angebot in der bAV schaffen und hat daher zum elften Mal Direktversicherungsprodukte unter die Lupe genommen. Es wurden dabei 81 Tarife von 40 Anbietern nach bis zu 85 Kriterien untersucht. Die Einteilung der Tarife erfolgt in die Kategorien „Klassik“, „Klassik Plus“, „Comfort“, „Indexpolicen“ und „fondsgebunden mit Garantien“ (BoLz). Wie in anderen Ratings des IVFP setzt sich die Gesamtnote aus vier Teilbereichsnoten zusammen: Unternehmen (35 Prozent), Rendite (30 Prozent), Flexibilität (25 Prozent) sowie Transparenz/Service (zehn Prozent). Die Ergebnisse werden mit den Auszeichnungen „Exzellent“, „Sehr Gut“ und „Gut“ bewertet. Davon gibt es sehr viele. Dagegen verzichtet das IVFP erneut auf die Darstellung der wenigen Anbieter, die nicht eine der beiden Top-Bewertungen im Gesamtergebnis erreichen. Hier offenbart sich ein Widerspruch zum selbst formulierten Anspruch, Orientierung für Verbraucher herstellen zu wollen.
Die Problematik dieser Darstellungsweise zeigt sich beim Blick auf die konkreten Ergebnisse: So platzieren sich bei den klassischen Tarifen ganze zwei Serviceversicherer (LV 1871 und Nürnberger) und der einzig verbliebene Direktanbieter (Hannoversche), alle mit der Gesamtnote „Sehr Gut". Doch bei den Serviceversicherern folgt der Hinweis „Es folgen weitere Gesellschaften“. Dieser Verfahrensweise gilt auch für die weiteren Produktkategorien. Doch wie viele das sind, erfährt man nicht.
Allianz räumt ab
In den anderen Produktgruppen ist das Angebot fraglos deutlich größer. In der Kategorie „Klassik Plus“ erreichen Allianz und Württembergische die Gesamtnote „Exzellent“, dahinter folgen zwölf Versicherer mit einer „sehr guten“ Bewertung. In der Kategorie Indexpolicen können neben Allianz und Württembergische auch noch HDI, Neue Leben und Nürnberger mit der Top-Note bei bAV-Direktversicherungstarifen punkten. An der Spitze der Kategorie „Comfort“ finden sich neben dem Dauerbrenner Allianz auch Alte Leipziger, HDI, Stuttgarter (mit zwei Tarifen), Swiss Life und Zurich mit der Bewertung „Exzellent“. Die meisten Tarife mit „exzellenter“ Bewertung gibt es laut IVFP-Rating bei den fondsgebundenen Tarifen mit beitragsorientierter Leistungszusage. Hier platzieren sich neben der Allianz, die sogar mit zwei Tarifen in der Spitzengruppe vertreten ist, Alte Leipziger, Axa, Continentale, LV 1871, Nürnberger, Stuttgarter, Swiss Life, Württembergische und Zurich in der Spitzengruppe. (Ergebnisübersicht: hier)