10.11.2021 Sparten/Produkte

Mittelstand verlangt mehr digitale bAV-Lösungen

Hohe Nachfrage, erschwerte Finanzierung, stärkere Digitalisierung: Eine Studie von Generali Deutschland zeigt neue Trends und Entwicklungen in der betrieblichen Altersversorgung im deutschen Mittelstand.

Die Umstellung von analog auf digital ging in der bAV zuletzt deutlich schneller. Doch auch die Betriebsrente leidet unter der Doppellast aus Garantieverpflichtungen und dauerhaft niedrigen Zinsen. (Foto: © momius - stock.adobe.co)
Die Umstellung von analog auf digital ging in der bAV zuletzt deutlich schneller. Doch auch die Betriebsrente leidet unter der Doppellast aus Garantieverpflichtungen und dauerhaft niedrigen Zinsen.
(Foto: © momius - stock.adobe.co)

Das Thema Altersvorsorge bereitet den Menschen in unsicheren Zeiten besonders viel Kopfzerbrechen. Umso mehr rückt die betriebliche Altersversorgung (bAV) als zusätzliche Säule der finanziellen Absicherung im Ruhestand in den Fokus. Attraktive bAV-Angebote gelten inzwischen sogar als gewichtiger Vorteil im Wettbewerb um begehrte Fachkräfte. Auch mittelständische Unternehmen setzen seit Jahren auf diese Art der Vorsorge, um Mitarbeiter zu gewinnen bzw. an sich zu binden.

Doch wie schlagen sich die Betriebsrenten während der Covid-19-Pandemie? Welche Auswirkungen hat die Krise auf Verträge und Vertragsabschlüsse? Aufschluss darüber gibt die Studie „Betriebliche Altersversorgung im Mittelstand 2021“ von Generali Deutschland und F.A.Z. Business Media. Sie basiert auf einer jährlichen, repräsentativen forsa-Umfrage unter 200 bAV-Verantwortlichen in deutschen mittelständischen Unternehmen.

Steigende Nachfrage, stagnierende Durchdringung

 

Laut der aktuellen Studie stellten die meisten der befragten Betriebe angesichts der Pandemie bei ihren Beschäftigten eine verstärkte Nachfrage nach Produkten zur Absicherung der eigenen Arbeitskraft und zur Hinterbliebenenversorgung fest. Letztere habe aus Sicht der Beschäftigten inzwischen die gleiche Bedeutung wie Altersvorsorgeprodukte. Gleichzeitig sehen zehn Prozent der befragten Betriebe negative Einflüsse auf die bAV durch die Pandemie – darunter vor allem größere Betriebe. Laut Generali weist diese Unternehmensgruppe im Vorjahresvergleich auch geringere Anteile an bAV-Anwärtern in Management und Belegschaft auf. Insgesamt stagniert die Marktdurchdringung der bAV – gemessen an den geschätzten Teilnahmequoten von Managern, Führungskräften und Mitarbeitern – im gesamten Mittelstand. Probleme ergeben sich vor dem Hintergrund des Niedrigzinses vor allem für die Unternehmen, die mit hohen Garantieverpflichtungen in ihren bAV-Modellen zu kämpfen haben.

COVID-19- als Digitalisierungsturbo

 

Eine weitere Erkenntnis der Studie ist die beschleunigte digitale Transformation als Folge der Pandemie, darunter etwa Beratungsgespräche per Video. Die große Mehrheit der bAV-Experten äußert einen steigenden Bedarf an digitalen Lösungen für die Administration der Altersvorsorge, heißt es seitens der Generali. Mehr als drei von vier bAV-Experten nennen mindestens einen digitalen Prozess, den der eigene Betrieb inzwischen nutzt bzw. benötigt. Vor allem größere Betriebe zeigen eine wachsende Nachfrage nach digitalen Tools.

Versicherer mit Löwenanteil, Maklergeschäft legt zu

 

80 Prozent der bAV-Verantwortlichen geben an, dass ihr Unternehmen direkt mit der Versicherungsbranche zusammenarbeitet. An zweiter Stelle der Kooperationspartner stehen die Versicherungsmakler mit deutlich verbesserten 43 Prozent. Dahinter folgen die Pensionskassen mit schwächeren 36 Prozent. Unter den Durchführungswegen steht die Direktversicherung im Mittelstand nach wie vor an erster Stelle.


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