Überschussbeteiligung: Ideal prescht vor
Als erster Lebensversicherer hat die Berliner Ideal die laufende Verzinsung für 2023 deklariert. Mit 3,0 Prozent dürfte der Anbieter wie in den Vorjahren im oberen Teil des Spektrums liegen. Die steigenden Marktzinsen sollten sich aber erst langfristig auswirken.
Die Ideal Lebensversicherung a.G. hat als ersten Anbieter im deutschen Markt vergangene Woche ihre Überschussbeteiligung für 2023 bekannt gegeben. Die Berliner bieten ihren Kunden auch für das kommende Jahr eine laufende Verzinsung von 3,0 Prozent. Inklusive der jährlichen Schluss-Überschussanteile bzw. der Mindestbeteiligung an den Bewertungsreserven ergibt sich je nach Vertragskonstellation laut Versicherer eine Gesamtverzinsung von bis zu 3,7 Prozent.
Im kommenden Jahr entfalle außerdem der temporäre Zinsabschlag von 0,5 Prozentpunkten, der bisher für Verträge gegen Einmalbeitrag bzw. mit kombinierter Beitragszahlung galt. Diese Regelung betrifft sowohl Neuverträge als auch alle Verträge im Bestand. So könnten die Kunden der Ideal nach Unternehmensangaben schon frühzeitig vom derzeit steigenden Zinsumfeld profitieren. Begründet wird diese Entscheidung damit, dass der überdurchschnittlich hohe Anteil an liquiden Mitteln bereits erste Anlageerfolge bei Neuemissionen mit attraktivem Renditeniveau möglich machte.
Vorreiter mit einer der höchsten Deklarationen
Die Ideal ist bei der Deklaration in der Lebensversicherung traditionell früh dran. Die Überschussbeteiligung ist nunmehr das dritte Mal in Folge stabil. In den vergangenen Jahren gehörte das Unternehmen stets zu den Anbietern mit der höchsten Überschussbeteiligung am Markt. Begründet hatte der Anbieter dies mit einer sehr hohen Immobilienquote. So waren Ende 2020 16,7 Prozent des Kapitalanlagebestands in Immobilien investiert – branchenweit ist das spitze. Für den Markt wird interessant sein, wie große Player wie die Allianz (2022: 2,30 Prozent). R+V (1,55 Prozent) sowie Generali (1,40 Prozent) sich positionieren. Bis sich der allgemeine Zinsanstieg auf breiter Front bemerkbar macht, dürfte es noch etwas dauern – doch der Abwärtstrend sollte gestoppt sein. Laut des Zweitmarktanbieters Policen Direkt hatten die Versicherer für 2022 durchschnittlich 1,99 Prozent gemeldet, minimal weniger als für 2021.