16.05.2022 Sparten/Produkte

Zweitmarkt: Ankäufe von Lebensversicherungen brechen ein

Fast ein Drittel weniger als im Vorjahr: Das Volumen der Ankäufe von Lebensversicherungen ist 2021 auf nur noch gut 200 Millionen Euro gesunken. Der Branchenverband BVZL sieht unter anderem die staatlichen Corona-Hilfen als Ursache.

Policenaufkäufer haben zuletzt deutlich weniger Geschäft gemacht. Das könnte auch am Trend zu kapitalmarktnahen Produkten liegen, für die es je nach Konstellation nicht immer ein passendes Angebot gibt. (Foto: © DOC RABE Media - stock.adobe.com)
Policenaufkäufer haben zuletzt deutlich weniger Geschäft gemacht. Das könnte auch am Trend zu kapitalmarktnahen Produkten liegen, für die es je nach Konstellation nicht immer ein passendes Angebot gibt.
(Foto: © DOC RABE Media - stock.adobe.com)

Eigentlich gilt der Verkauf einer Lebensversicherung in vielen Fällen als empfehlenswerte Alternative zur Kündigung – und die Corona-Krise hätte leicht dazu führen können, dass Versicherte sich aus finanzieller Not für die eine oder andere Lösung entscheiden, weil sie die Prämien nicht mehr aufbringen können oder wollen. Doch das war offenbar nur im ersten Jahr der Pandemie der Fall: Der Zweitmarkt für Lebensversicherungen jedenfalls ist 2021 gegenüber 2020 um knapp 30 Prozent eingebrochen. Wie der Bundesverband Vermögensanlagen im Zweitmarkt Lebensversicherungen (BVZL) mitteilt, lag das Ankaufsvolumen bei nur noch 205,3 Millionen Euro – nach 290 Millionen Euro im Jahr 2020, als ein Plus von fast 20 Prozent zu verzeichnen war. 

Corona-Hilfen lindern finanzielle Probleme

 

„Das gesunkene Ankaufsvolumen im Vergleich zum Vorjahr ist nicht das Ergebnis, das unsere Verbandsmitglieder erwartet haben“, klagt BVZL-Vorstand Christian Seidl. „Die Corona-Krise und die anfängliche Verunsicherung über den weiteren Verlauf der Pandemie und wirtschaftliche Folgen hatten sicherlich einen deutlichen Anteil daran, dass in 2020 mehr Versicherte ihre Lebensversicherung verkauften und damit das Ankaufsvolumen eine deutliche Steigerung erfahren hatte.“ Der Rückgang 2021 sei vermutlich darauf zurückzuführen, dass die umfangreichen staatlichen Corona-Hilfen ihre Wirkung entfalten und negative finanzielle Folgen abmildern konnten. 

Verbraucher-Aufklärung im Fokus

 

Die Verbandsmitglieder hätten nach BVZL-Angaben auch während der Corona-Krise Lebensversicherungspolicen zu stabilen Preisen ohne Einschränkungen angekauft und für eine reibungslose Abwicklung gesorgt. „Es bleibt weiterhin eine unserer Kernaufgaben, die Verbraucher darüber aufzuklären, dass der Verkauf ihrer Lebensversicherung die finanziell bessere Alternative zur Vertragskündigung ist“, erklärt Seidl. „Gründe wie Liquiditätsbedarf oder Anlageoptimierung werden auch in Zukunft Versicherte dazu bringen, ihre Policen vorzeitig aufzugeben. Mit einem Verkauf ihres Vertrags werden sie immer mehr Geld erhalten als bei einer Kündigung.“ Zudem bleibe ein bedingter Rest-Todesfallschutz erhalten, der bei einem Storno komplett entfallen würde.


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