31.01.2023 Branche

AfW: Mehr Gewinn für Vermittler

Unabhängige Vermittler konnten 2022 ihren Gewinn erhöhen, so das Ergebnis des 15. AfW-Vermittlerbarometers. Zum Jubel gebe es dennoch keinen Anlass.

Die finanzielle Situation hat sich verbessert, ist aber für viele Vermittler keineswegs üppig. (Foto: mohamed_hassan /Pixabay)
Die finanzielle Situation hat sich verbessert, ist aber für viele Vermittler keineswegs üppig.
(Foto: mohamed_hassan /Pixabay)

Unabhängige Versicherungs- und Finanzanlagenvermitterinnen und -vermittler konnten ihren durchschnittlichen Gewinn von 64.100 Euro im Jahr 2021 auf ca. 75.000 Euro im Jahr 2022 steigern. Diese Werte ergeben sich aus dem 15. AfW-Vermittlerbarometer, an dem im November und Dezember 2022 insgesamt 1305 Vermittlerinnen und Vermittler teilgenommen haben. Ihren durchschnittlichen Umsatz gaben die Befragten für das Jahr mit 196.000 Euro an – beim Umsatz ist laut AfW ein Vorjahresvergleich nicht sinnvoll, weil die Datenerhebung sich verändert hat. Sie sei jetzt aber exakter.

Konzentrationsprozess in der Branche



Die Zunahme des durchschnittlichen Gewinns ist insbesondere darauf zurückzuführen, dass es einen Anstieg der Teilnehmergruppe gab, die Gewinne jenseits der 300.000 Euro-Marke angegeben haben. „Die Entwicklung, dass kleine Vermittlerbüros aufgeben oder übernommen werden, spiegelt sich in diesen Zahlen wider. Durch die Schaffung größerer Einheiten und durch den Einsatz digitaler Technik kann die Effizienz gesteigert werden. Diese Digitalisierung verbessert Prozesse sowie die Kundenkommunikation, was zu Umsatzwachstum führt“, sagt AfW-Vorstand Rottenbacher.


Die Hälfte mit eher mauen Gewinnen



Die Auswertung der Daten zeigt, dass 50 Prozent der Vermittlerinnen und Vermittler mit ihrem Gewinn unterhalb von 55.000 Euro liegen. Lediglich bei einem Viertel liegt der Gewinn bei über 100.000 Euro. „So erfreulich der Anstieg des durchschnittlichen Gewinns auch ist, wenn bei 50 Prozent der Vermittlerinnen und Vermittler der Gewinn unter 55.000 Euro liegt, dann sind wir weit weg von einer Neiddiskussion und das ist eine wichtige Information in Richtung Politik – gerade in Zeiten, in denen über ein Provisionsverbot diskutiert wird. Berlin muss nicht regulatorisch eingreifen, um ungerechtfertigte Gewinne zu verhindern“, so Rottenbacher.

Wertet man die Gewinne nach Erlaubnisbereichen aus, dann kommen Vermittlerinnen und Vermittler, die ausschließlich eine Erlaubnis nach § 34d GewO haben auf 64.000 Euro, diejenigen, die ausschließlich Finanzanlagen nach § 34f GewO vermitteln auf 80.000 Euro durchschnittlichen Gewinn. Im Durchschnitt sind laut AfW die unabhängigen Vermittlerinnen und Vermittler somit gut durch das Jahr 2022 mit seinen dramatischen Ereignissen und einer sehr hohen Preissteigerung gekommen.


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