26.10.2022 Branche

DKM 2022: fast alles wie früher

Die Leitmesse der Finanz- und Versicherungsbranche findet wieder als Präsenzveranstaltung statt. 276 Aussteller und knapp 9000 Fachbesucher sind dabei, weit mehr als in Corona-Zeiten, aber weniger als 2019. Die Macher wollen vor allem die Rolle der Vermittler in den Vordergrund stellen.

Volle Messehallen: Die DKM 2022 erinnert an die Zeiten vor der Corona-Pandemie. (Foto: DKM)
Volle Messehallen: Die DKM 2022 erinnert an die Zeiten vor der Corona-Pandemie.
(Foto: DKM)

Die DKM, Leitmesse der Finanz- und Versicherungsbranche, läuft. Noch bis zum morgigen Donnerstag dauert das insgesamt dreitägige Stelldichein der Branche in den Dortmunder Messehallen. Nach zwei Jahren als digitale beziehungsweise hybride Veranstaltung findet das Event in diesem Jahr wieder ausschließlich als Präsenzveranstaltung statt – ein Jubiläum im 25 Jahr der Ausrichtung.

DKM 2022 knüpft an Vor-Corona-Zeiten an

 

276 Aussteller nach 179 im Vorjahr, 8800 registrierte Fachbesucher und 3500 Personen auf Seiten der Aussteller sind dieses Jahr dabei. Zahlen, die noch nicht ganz an das Niveau vor der Corona-Pandemie heranreichen. Auffällig ist dabei, dass sich das Verhältnis von Standpersonal zu Besuchern deutlich verschoben hat. 2019 waren trotz 358 Ausstellern noch deutlich weniger Firmenvertreter in Dortmund dabei, dafür lag die Zahl der Fachbesucher mit 11.000 höher. Vieles erinnert jedoch an die alten Zeiten, als die großen Player der Branche einen wahren Überbietungswettbewerb lieferten und mit allerlei Aktionen, Besucher an ihre Stände lockten. Bei der VVH servieren Barkeeper schon früh morgens Cocktails, am Stand der Ergo können sich Besucher ihren Namen auf nachhaltige Rucksäcke drucken lassen und bei der Alte Leipziger bekommt man Kaffeeschaum mit dem eigenen Konferfei. Überall verteilen Promotion-Mitarbeiter, die gerne auch mal als Superhelden oder in Tracht daherkommen, ihre Giveaways: Die DKM war schon immer laut und bunt und längst nicht so versachlicht, wie sie die Macher gerne darstellen.

Auf insgesamt 19.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche können die Besucher 13 Kongresse und vier Themenparks besuchen. Neu dabei ist das Format "Entscheider-Talk", bei dem die Messebesucher Führungskräfte kennenlernen können und Makler-Roundtables. Zudem gibt es als Neuerung die „Plaza“, ein als Community-Treffpunkt gestalteter Bereich. Zu den Stargästen der DKM zählen in diesem Jahr Autor Frank Schätzing, der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, Marcel Fratzscher, Ex-Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier und der ehemalige Skirennläufer Felix Neureuther.

Produktgeber und unabhängige Vermittler sollen sich auf Augenhöhe begegnen

 

„Vermittler übernehmen in diesem schwierigen Umfeld eine wichtige Aufgabe. Denn Verbraucher und Unternehmen benötigen gerade jetzt eine umsichtige Begleitung in Finanz- und Absicherungsfragen“, sagte Konrad Schmidt, Messechef und Geschäftsführer der BBG Betriebsberatungs GmbH, bei der eröffnenden Pressekonferenz. Gefordert seien aber nicht nur die Makler, sondern die gesamte Finanz- und Versicherungswirtschaft. Denn auch die Maklerbetriebe stehen angesichts der Konjunkturaussichten, der hohen Energiekosten und des Fachkräftemangels vor großen Herausforderungen. Dies stelle die Partnerschaft zwischen Produktgeber und unabhängigen Vermittlern in den Mittelpunkt. Und genau um dieses Verhältnis auf Augenhöhe gehe es bei der DKM.

Angesprochen auf das Thema digitale Messe sagte Schmidt: „Nach zwei Jahren mit dem Fokus auf den digitalen Part, bin ich ehrlich gesagt froh, dass – bei all den Vorteilen der Digitalisierung – wieder der persönliche Austausch in den Fokus rückt.“ Die vielen Rückmeldungen aus der DKM-Community hätten gezeigt, dass nur eine Präsenzmesse dem Dreiklang der DKM, nämlich Netzwerk, Information & Weiterbildung, gerecht werde, so der Messechef. Trotzdem sei die Plattform „DKM365“ auch in das diesjährige Messekonzept mit den digital ausgelagerten Aussteller-Workshops eingebunden.

BVK gründet Maklerbeirat

 

Eine Neuerung teilte Michael H. Heinz, Präsident des Bundesverbands Deutscher Versicherungskaufleute (BVK), in der Eröffnungs-PK mit: Der Interessenverein, der vor allem Angehörige von Ausschließlichkeitsorganisationen vertritt, hat einen Maklerbeirat gegründet. „Der Maklermarkt ist in einer Konsolidierungswelle“, so Heinz. Er verändere sich „fulminant“. Durch die Gründung wolle der BVK „eine Art Deutungshoheit über den Maklermarkt“ bekommen.

Die Führung übernimmt Ulrich Neumann, Leiter des Gothaer Maklervertriebs. Dem Gremium gehören zu Beginn acht Personen an, ausschließlich Männer. Neumann hofft, dass weitere Mitglieder hinzukommen, eine Quote solle es jedoch nicht geben. Der neu gegründete Beirat solle Maklern Orientierung und Unterstützung geben. Man höre wenig von den „Mittelstandsmaklern“ und wolle daher genau mit diesen ins Gespräch kommen. Neumann: „Es wird darum gehen, was die Makler aktuell beschäftigt und was ihre Themen sind.“ Als Beispiele nannte der neue Vorsitzende unter anderem Maklerhaftung, Nachfolge, Digitalisierung und Beratung, Vergütung und Verträge mit Maklerpools, zu denen es viele Fragen gebe.


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