13.11.2020 Branche

Hohes Weihnachtsgeld in der Versicherungs­branche

Trotz Pandemie darf sich ein etwas höherer Anteil an Arbeitnehmern mit Tarifvertrag dieses Jahr über die Zahlung von Weihnachtsgeld freuen. Mit am meisten bekommen im Branchenvergleich Angestellte aus der Assekuranz.

Für viele Tarifbeschäftigte ist Weihnachtsgeld nach wie vor selbstverständlich. Die Höhe variiert jedoch stark nach Branche. (Foto: © Lothar Drechsel - stock.adobe.com)
Für viele Tarifbeschäftigte ist Weihnachtsgeld nach wie vor selbstverständlich. Die Höhe variiert jedoch stark nach Branche.
(Foto: © Lothar Drechsel - stock.adobe.com)

Deutschland steckt kurz vor dem Weihnachtsgeschäft im „Lockdown light“. Ob sich die derzeit leeren Innenstädte noch füllen werden und die Zurückhaltung beim Konsum ein Ende findet, weiß derzeit keiner. Zumindest am fehlenden Weihnachtsgeld der Tarifbeschäftigten wird es nicht scheitern. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts erhalten 87,4 Prozent von ihnen in Deutschland im Jahr 2020 Weihnachtsgeld. Das ist sogar ein etwas höherer Anteil als 2019 (86,9 Prozent). Corona-bedingte Aufkündigungen von tarifvertraglich vereinbartem Weihnachtsgeld sind laut der Wiesebadener Bundesbehörde bislang nicht zu erkennen.

Während der Anteil der Tarifbeschäftigten mit Weihnachtsgeldanspruch in Ostdeutschland im Vorjahresvergleich von 86,4 auf 90,0 Prozent gestiegen ist, ist der Anteil in Westdeutschland gleichgeblieben (jeweils 87,0 Prozent). Die Höhe des Weihnachtsgeldes dieser Tarifbeschäftigten liegt im Jahr 2020 bei durchschnittlich 2661 Euro brutto. Das sind 1,1 Prozent mehr als 2019. Dabei ist das durchschnittliche Weihnachtsgeld der Tarifbeschäftigten in Westdeutschland (2684 Euro) um 7,2 Prozent höher als in Ostdeutschland (2503 Euro).

Höhe des Weihnachtsgeldes stark branchenabhängig 

 

Die Finanz- und Versicherungsdienstleister kommen mit dem insgesamt zweithöchsten Betrag von 4195 Euro (Ost: 4000, West: 4213 Euro) in der Vergleichsbetrachtung des Statistischen Bundesamtes sehr gut weg. Hier erhalten 99,7 Prozent der Tarifbeschäftigten Weihnachtsgeld. Dieser Anteil wiederum ist im Branchenvergleich ein absoluter Spitzenwert. Dabei wurde nicht berücksichtigt, wie viele der Gesamtbeschäftigten eines Wirtschaftsbereichs überhaupt auf tarifvertraglicher Basis beschäftigt sind. Auch hier dürfte die Versicherungsbranche aus Arbeitnehmersicht besser dastehen, als Branchen, denen es generell an Tarifverträgen mangelt bzw. in denen prekäre Beschäftigungsformen verbreitet sind.


Weitere Artikel

Listing

22.04.2025 Branche

GDV: Stress wegen PFAS

Die neue Muster-Klausel des Versichererverbands GDV zum Umgang mit Schäden aus per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen (PFAS) stößt auf Kritik – unter anderem beim Großmakler Aon, der viele Industriekunden vertritt.

> weiterlesen
Listing

16.04.2025 Branche

Ombudsfrau: So viele Beschwerden wie noch nie

Ex-Verfassungsrichterin Sibylle Kessal-Wulf legt ihren ersten Jahresbericht als Chefin der Verbraucherschlichtungsstelle für Versicherungen vor. Die Zahl der Beschwerden erreicht neuen Höchststand – und alle Sparten sind betroffen.

> weiterlesen
Listing

02.04.2025 Branche

Robust und krisenfest: Solvenzquoten bleiben hoch

Trotz Zinsanstiegs und Krisenstimmung – die deutschen Versicherer sind finanziell gut aufgestellt. Nach Schätzungen des GDV bewegen sich die Solvenzquoten – also das Verhältnis von Eigenmitteln zu den gesetzlich geforderten Kapitalpuffern – für 2024 weiterhin auf hohem Niveau.

> weiterlesen