13.07.2021 Branche

Neue Deutschland­map für Starkregen

Das vom GDV angekündigte Starkregen­klassement ist nun Teil des bekannten Zonierungs­systems für Hochwasser (ZÜRS). Die Erweiterung um ein weiteres Elementar­schadenereignis hilft Versicherern, Risiken durch Regen und Hagel besser zu kalkulieren.

Plötzliche Regengüsse sind eine wachsende Gefahr für Hab und Gut. Eine Kategorisierung in Risikozonen hilft den Versicherern, die Prämien fair zu gestalten. (Foto: Jan Mallander/Pixabay)
Plötzliche Regengüsse sind eine wachsende Gefahr für Hab und Gut. Eine Kategorisierung in Risikozonen hilft den Versicherern, die Prämien fair zu gestalten.
(Foto: Jan Mallander/Pixabay)

Der Klimawandel macht auch vor Deutschlands Grenzen nicht halt. Das wurde durch die Unwetterserie der zweiten Junihälfte mal wieder allzu deutlich. Hagel und heftiger Starkregen verursachten dabei Schäden in Rekordhöhe von 1,7 Milliarden Euro. Allein die Sachversicherer mussten für in Mitleidenschaft gezogene Häuser, Hausrat und Gewerbe- und Industriebetriebe rund eine Milliarde Euro tragen. Nach Einschätzung von Experten wird die „Gefahr von oben“ immer bedrohlicher. „In Zukunft wird Hagelschlag noch extremer ausfallen“, prognostiziert etwa der niederländische Meteorologe Pieter Groenemeijer. Das ist das Ergebnis einer laufenden Studie, die auch vom Bundesforschungsministerium gefördert wird und an dem unter anderem die Münchener Rückversicherung und das Europäische Unwetter-Labor beteiligt sind.

ZÜRS Geo wird um Starkregen erweitert

 

Die deutschen Versicherer wollen diese Klimarisiken künftig genauer bestimmen und die Gefahrenzonen lokal abbilden. „Für die Zuordnung ist neben der regionalen Intensität der Niederschläge auch die Lage eines Gebäudes entscheidend“, erklärt Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV).
Deshalb werde im bewährten Geoinformationssystem ZÜRS Geo zur bundesweiten Einstufung von Hochwassergefährdungszonen künftig auch das Risiko für Starkregen berücksichtigt, so der GDV. Damit bekommen die Unternehmen die Möglichkeit, extreme Niederschläge als separate Gefahr differenziert in ihrer Risikobewertung zu berücksichtigen. Je nach geografischer Lage erfolgt eine Einstufung von Gebäuden in drei Starkregengefährdungsklassen (SGK). Asmussen betont außerdem, dass die Datenlage in einem fortlaufenden Prozess ständig erweitert wird. Die Versicherer profitierten bei von einem immer engmaschigeren Risikocluster. Entsprechend werde die Zuordnung in Gefährdungsklassen regelmäßig aktualisiert.


Weitere Artikel

Listing

23.07.2024 Branche

Umfrage: Im Schadensfall punktet schnelle Hilfe

Die Schäden durch Umweltkatastrophen häufen sich, sodass Versicherer immer schneller handlungsfähig sein sollten. Doch beim Schadensmanagement ist noch viel Luft nach oben. Wie groß die Unzufriedenheit der Kunden und Kundinnen ist und was auf deren Wunschliste ganz oben steht, hat eine Studie im Auftrag der Unternehmensberatung BearingPoint jetzt ermittelt.

> weiterlesen
Listing

09.07.2024 Branche

WSI-Daten: Gender Pay Gap wächst

Ein Blick auf den Lohnspiegel bei den Versicherungskaufleuten zeigt: Mit den Berufsjahren steigt zwar der Verdienst – allerdings vergrößert sich auch der Abstand der Gehälter zwischen Männern und Frauen, moniert das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung.

> weiterlesen
Listing

26.06.2024 Branche

YouGov-Studie: Bei Vorsorge auf Beratung setzen

Wer Geld fürs Alter zurücklegen will, sollte auf Beratung nicht verzichten. Eine Studie im Auftrag des Versicherers CanadaLife in sechs Ländern belegt, wie Sparer davon profitieren.

> weiterlesen