14.04.2021 Branche

Nachhaltig investieren – Risiken erfolgreich managen

Eine neue Untersuchung des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft zeigt, wie nachhaltige Investments auf das Rendite-Risiko-Profil von Kapitalanlagen wirken.

Grüne Investments werden immer wichtiger – und können sich auch auf die Anlageportfolios von Versicherern positiv auswirken. (Foto: Zurich Gruppe Deutschland)
Grüne Investments werden immer wichtiger – und können sich auch auf die Anlageportfolios von Versicherern positiv auswirken.
(Foto: Zurich Gruppe Deutschland)

Den Klimawandel begrenzen, nachhaltige Produktion und Wertschöpfung fördern, gute Unternehmensführung unterstützen, Vielfalt und Diversität in allen gesellschaftlichen Bereichen stärken: Ökologische, soziale und ethische Aspekte rücken verstärkt ins Blickfeld institutioneller Anleger, die sich zunehmend verpflichten, bei Investments die sogenannten ESG-Kriterien zu beachten. Environment, Social, Governance – auch die deutschen Versicherer haben eine Nachhaltigkeitspositionierung verabschiedet. „Bis 2050 wollen die Unternehmen ihre Kapitalanlagen von derzeit 1,7 Billionen Euro vollständig klimaneutral investieren“, sagt Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV).

Grüne Anlagen müssen sich rechnen

 

Wie grün oder sozial eine Anlage ist, spielt allerdings für Versicherer nicht die alleinige Rolle. Für das ganze Portfolio gelten die aufsichtsrechtlichen Grundsätze Sicherheit, Rentabilität, Liquidität und Qualität. Das aber muss nicht im Widerspruch zu den ESG-Kriterien stehen, wie eine aktuelle Analyse mehrerer Meta-Studien durch den GDV bestätigt: So zeigt die Untersuchung, dass sich die Berücksichtigung von ESG-Kriterien positiv auf das Rendite-Risiko-Profil der Anlageportfolios auswirken kann. Einen wichtigen Beitrag zum Erfolg leistet eine gute Unternehmensführung (Governance). Ihre größte Stärke spielen ESG-Konzepte laut GDV-Einschätzung aber im Risikomanagement aus. Hier können mit ihrer Hilfe oftmals Extremrisiken, sogenannte tail-risks, besser erkannt werden.

Größeres Angebot nachhaltiger Anleihen erforderlich

 

Während die Untersuchung die positiven Effekte von ESG-Konzepten auf das Portfoliomanagement aufzeigt, verdeutlicht sie aber auch, dass grüne Anleihen am für Versicherer wichtigen Primärmarkt derzeit eine leicht geringere Rendite aufweisen. Gleichzeitig sind sie etwas weniger liquide als konventionelle Anlagen gleicher Laufzeit und Bonität – Folge eines aktuell geringen Angebots bei gleichzeitig steigender Nachfrage. Nur rund vier Prozent der jährlich neu emittierten Anleihen seien grün, der Markt müsse entschlossen entwickelt werden, mahnt GDV-Hauptgeschäftsführer Asmussen. „Vor dem Hintergrund begrüßen wir die Arbeiten der EU-Kommission an einheitlichen Green-Bonds-Standards.“  Ein konkreter Vorschlag wird zusammen mit der neuen Sustainable Finance-Strategie der EU-Kommission im Juni erwartet.


Weitere Artikel

Listing

11.10.2024 Branche

Branche: Momentan mau, bald besser

In der neuen Umfrage des Ifo-Instituts bewerten die Versicherungsunternehmen die mittelfristigen Ertragserwartungen positiv –
aktuell schätzen sie die Situation dagegen weniger rosig ein.

> weiterlesen
Listing

18.09.2024 Branche

Ifo-Index: Immer bessere Laune bei den Versicherern

Die Stimmung in der Versicherungswirtschaft hat sich im zweiten Vierteljahr 2024 weiter verbessert. Das zeigt das Konjunkturbarometer des Wirtschaftsforschungsinstituts Ifo für die Branche. Besonders die Lebensversicherungssparte bekommt Rückenwind.

> weiterlesen
Listing

13.09.2024 Branche

Kampf um Marktanteile: So schlagen sich die größten Versicherer

Wie teilen sich die größten Player den Erstversicherungsmarkt in Deutschland auf? Das Kölner Institut für Versicherungsinformation und Wirtschaftsdienste (KIVI) hat die Daten von 265 Gesellschaften analysiert – die Allianz-Gruppe dominiert weiter das Geschehen.

> weiterlesen