07.09.2022 Branche

Naturgefahren: Winterstürme verursachen massive Schäden

Sturm, Hagel, Blitz und Starkregen haben die Bilanzen der Versicherer im ersten Halbjahr überdurchschnittlich stark belastet. Die Höhe der versicherten Schäden beträgt rund drei Milliarden Euro.

Drei Sturmtiefs hintereinander hatten zu Beginn des Jahres Deutschland fest im Griff. (Foto: © stockphoto-graf - stock.adobe.com)
Drei Sturmtiefs hintereinander hatten zu Beginn des Jahres Deutschland fest im Griff.
(Foto: © stockphoto-graf - stock.adobe.com)

Naturgefahren haben im ersten Halbjahr 2022 versicherte Schäden in Höhe von rund drei Milliarden Euro verursacht. Davon entfielen 2,5 Milliarden Euro auf Schäden an Häusern, Hausrat, Gewerbe- und Industriebetriebe und weitere Naturgefahren. Die Schäden an Kraftfahrzeugen belaufen sich auf 500 Millionen Euro, meldet der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Insbesondere die Sturm- und Hagelschäden lagen in den ersten sechs Monaten deutlich über dem langjährigen Durchschnitt von rund einer Milliarde Euro, berichtet der GDV weiter. Allein die Wintersturm-Serie „Ylenia“, „Zeynep“ und „Antonia“ im Februar sei mit 1,4 Milliarden Euro für fast 50 Prozent der Gesamtschäden verantwortlich. „Bisher ist 2022 ein überdurchschnittliches Schadenjahr. Die Sturmserie liegt auf Platz drei der schwersten Winterstürme seit 2002“, sagt GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen.

Noch kein Vergleich zu 2021

 

Trotz des schadenträchtigen ersten Halbjahres ist die Branche noch weit entfernt vom Rekordjahr 2021. Im vergangenen Jahr mussten die deutschen Hausrat-, Wohngebäude- und Industrieversicherer rund 12,7 Milliarden Euro für Schäden durch Stürme und Hagel ausgeschüttet. Das Gros der versicherten Schäden fiel dabei mit rund elf Milliarden Euro auf die Sachversicherung, der Rest betraf die Kfz-Versicherung. Den größten Anteil an dem bislang höchsten Schadenaufkommen in Deutschland hatte das Extremwetterereignis „Bernd“, das im Juli vor allem in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz Milliardenschäden verursacht hatte.

GDV-Dauerbrenner Elementarschadenversicherung

 

Nach Einschätzung des GDV ist vielen Menschen nicht die individuelle Bedrohung durch Naturgefahren bewusst. So hätten in Deutschland nur 50 Prozent aller Hauseigentümer ihr Hab und Gut gegen Hochwasserschäden und weitere Elementargefahren mit einer entsprechenden Police abgesichert. Zur Einschätzung des eigenen Risikos bietet der GDV einen „Naturgefahren-Check“ an. Immobilienbesitzer und Mieter erfahren auf der Onlineplattform, welche Schäden Unwetter in der Vergangenheit an ihrem Wohnort verursacht haben. Details zur Gefährdung durch Flusshochwasser und Starkregen liefert laut GDV darüber hinaus ein „Hochwasser-Check“.


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