15.02.2021 Branche

Versicherungsausgaben von Privat­haushalten stark gestiegen

Zwischen 2009 und 2019 sind die Ausgaben der Privathaushalte für Versicherungen um fast die Hälfte auf ca. 1500 Euro gestiegen. Die Daten des Statistischen Bundesamtes umfassen allerdings nur einige Bereiche der privaten Versicherungen.

Die Kosten für private Versicherungen steigen. Ob dies vor allem auf Prämienerhöhungen zurückzuführen ist, bleibt unklar. (Foto: Christian Dubovan/Unsplash)
Die Kosten für private Versicherungen steigen. Ob dies vor allem auf Prämienerhöhungen zurückzuführen ist, bleibt unklar.
(Foto: Christian Dubovan/Unsplash)

Die Ausgaben von Privathaushalten für Versicherungen sind 2019 auf durchschnittlich rund 1500 Euro gestiegen. Im Jahr 2009 waren es noch 1020 Euro. Das geht aus jetzt veröffentlichten Zahlen des Statistischen Bundesamtes hervor. Die Beiträge zu den Versicherungen machten 2019 im Durchschnitt 3,4 Prozent des verfügbaren Einkommens aus. 2009 lag der Anteil noch bei 2,9 Prozent. Der Anteil der Aufwendungen für Versicherungen variierte zwischen den Einkommensklassen dabei kaum und lag 2019 zwischen drei und vier Prozent. So gaben Haushalte mit einem monatlichen Nettoeinkommen von unter 1300 Euro durchschnittlich rund 360 Euro für Versicherungen aus, Haushalte mit einem Einkommen von 2600 bis unter 3600 Euro investierten fast viermal so viel (1320 Euro) in ihre Absicherung.

Höchste Ausgaben für Schaden- und Unfallversicherungen

 

Nach Sparten aufgeteilt ergibt sich folgendes Bild: Für Kfz-Versicherungen zahlten die Haushalte 2019 durchschnittlich rund 492 Euro. Für zusätzliche private Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge gaben sie im Schnitt rund 216 Euro aus. Rund 528 Euro steckten sie in private Schaden- und Unfallversicherungen wie Haftpflicht-, Hausrat- und Berufsunfähigkeitsversicherung. Auf rund 264 Euro beliefen sich die freiwilligen Beiträge zur betrieblichen Altersvorsorge.

Unterschiedliche Datengrundlagen

 

Datengrundlage sind die sogenannten Laufenden Wirtschaftsrechnungen. Darin werden allerdings Haushalte mit sehr hohem Monatseinkommen (über 18.000 Euro) und von Selbstständigen (Gewerbetreibende und selbstständige Landwirte sowie freiberuflich Tätige) nicht einbezogen. Daten zu den gesamten Ausgaben für Versicherungspolicen veröffentlicht der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft in seiner jährlichen Publikation „Statistisches Taschenbuch der Versicherungswirtschaft“. Diese sind allerdings nicht auf Privathaushalte heruntergebrochen, sondern stellen die Ausgaben pro Kopf dar. Für 2019 wird dort auf vorläufiger Basis ein Rekordwert von über 2600 Euro ausgewiesen.

 (Foto: Destatis)
(Foto: Destatis)

Weitere Artikel

Listing

27.10.2023 Branche

Naturgefahrenreport: Katastrophale Schäden

Unwetter haben in einem halben Jahrhundert fast eine viertel Billion Euro an versicherten Schäden angerichtet. Das haben die deutschen Versicherer für ihren neuesten Naturgefahrenreport ermittelt.

> weiterlesen
Listing

23.10.2023 Branche

Nachhaltigkeit bei Versicherern: Marathon, kein Sprint

Welche Rolle spielen ESG-Kriterien bei Anlageentscheidungen der Versicherungsunternehmen? Eine Assekurata-Befragung zeigt, welchen Einfluss die aktuelle Konjunktur auf die Entscheidung der Asset Manager hat.

> weiterlesen
Listing

20.10.2023 Branche

D&O: Mehr Schadenersatzforderungen gegen Manager

Die Manager-Haftpflichtversicherer in Deutschland erwarten einen weiteren Anstieg des Schadenaufwands. Der Branchenverband GDV nennt vermehrte Unternehmensinsolvenzen als Grund.

> weiterlesen