18.02.2021 Branche

Wegen Corona: Telefonische Rechtsberatung boomt

Im Pandemie-Jahr 2020 haben besonders viele Kunden rechtliche Hilfe bei ihrem Rechtsschutzversicherer gesucht – allein zwischen März und Dezember waren es laut GDV rund 1,6 Millionen.

Auf Draht: Der Bedarf nach professioneller Rechtsberatung – vor allem in Vertragsfragen – ist in Zeiten von Corona so groß wie nie. (Foto: pictworks/Adobe Stock)
Auf Draht: Der Bedarf nach professioneller Rechtsberatung – vor allem in Vertragsfragen – ist in Zeiten von Corona so groß wie nie.
(Foto: pictworks/Adobe Stock)

Das Corona-Jahr mit all seinen plötzlichen Restriktionen, war auch ein Jahr der rechtlichen Auseinandersetzungen. Ob Ärger mit dem Reiseanbieter, Kampf um Flugpreiserstattung oder unklare Gutscheinregelungen – in unzähligen solcher Fälle fühlten sich Verbraucher ungerecht behandelt. Entsprechend glühten die Drähte bei den Rechtsschutzversicherern. Laut einer Sonderauswertung des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) nahmen im vergangenen Jahr mehr als 1,8 Millionen Kunden die anwaltliche Telefonberatung ihres Rechtsschutzversicherers in Anspruch. Mit über 330.000 Beratungen war die Nachfrage im März und April besonders groß. Insgesamt liefen während der Corona-Zeit ein Viertel mehr Anrufe ein als zu normalen Zeiten.

Häufigstes Anliegen: Vertragsstreitigkeiten

 

Laut der GDV-Erhebung wurden die meisten Fragen – rund 638.000 – zum Vertragsrecht gestellt. Hier ging es insbesondere um Reise-Stornierungen. Etwa 294.000 anwaltliche Telefonberatungen wurden im Zusammenhang mit dem Arbeitsrecht geleistet, etwa zu Kurzarbeit und Kündigung. „Wir gehen davon aus, dass die Nachfrage nach anwaltlicher Telefonberatung auch 2021 auf hohem Niveau verbleiben wird, rechnen in diesem Jahr als Folge der Corona-Krise aber auch generell mit einer deutlichen Zunahme aller Rechtsschutzfälle“, Thomas Lämmrich, Leiter Rechtsschutzversicherung beim GDV. Vor allem im Arbeitsrecht dürften aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklungen die Schäden in diesem Jahr stark steigen.

Rechtsschutzversicherte im Vorteil

 

Die kostenlose telefonische Rechtsberatung gehört seit Jahren zu den Standardleistungen der Rechtsschutzversicherer. Für die Kunden macht sich dieser Service in Zeiten von Corona besonders bezahlt, denn viele Fragen lassen bereits mit einem Telefonat klären. Im Rahmen der GDV-Erhebung wurden ausschließlich die Anrufe von Versicherten gezählt. Zwar stehen die Hotlines in der Regel auch Nicht-Versicherten offen, sie sind dann aber kostenpflichtig.


Weitere Artikel

Listing

23.07.2024 Branche

Umfrage: Im Schadensfall punktet schnelle Hilfe

Die Schäden durch Umweltkatastrophen häufen sich, sodass Versicherer immer schneller handlungsfähig sein sollten. Doch beim Schadensmanagement ist noch viel Luft nach oben. Wie groß die Unzufriedenheit der Kunden und Kundinnen ist und was auf deren Wunschliste ganz oben steht, hat eine Studie im Auftrag der Unternehmensberatung BearingPoint jetzt ermittelt.

> weiterlesen
Listing

09.07.2024 Branche

WSI-Daten: Gender Pay Gap wächst

Ein Blick auf den Lohnspiegel bei den Versicherungskaufleuten zeigt: Mit den Berufsjahren steigt zwar der Verdienst – allerdings vergrößert sich auch der Abstand der Gehälter zwischen Männern und Frauen, moniert das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung.

> weiterlesen
Listing

26.06.2024 Branche

YouGov-Studie: Bei Vorsorge auf Beratung setzen

Wer Geld fürs Alter zurücklegen will, sollte auf Beratung nicht verzichten. Eine Studie im Auftrag des Versicherers CanadaLife in sechs Ländern belegt, wie Sparer davon profitieren.

> weiterlesen