24.06.2021 Branche

Wenig Unwetter – Kfz-Versicherer kommen glimpflich davon

Die Schäden an Autos durch Naturgefahren sind 2020 gegenüber dem Vorjahr um mehr 600 Millionen Euro gesunken. Ohne Kaskopolice gehen Fahrzeughalter hier leer aus.

Rund 154.000 Schäden an Autos waren im vergangenen Jahr auf Naturgefahren wie Überschwemmungen zurückzuführen. (Foto: © Animaflora PicsStock - stock.adobe.com)
Rund 154.000 Schäden an Autos waren im vergangenen Jahr auf Naturgefahren wie Überschwemmungen zurückzuführen.
(Foto: © Animaflora PicsStock - stock.adobe.com)

Petrus war vergleichsweise gnädig gestimmt: Die versicherten Unwetterschäden an Autos sind im vergangenen Jahr deutlich geringer ausgefallen als sonst, meldet der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). „Sturm, Hagel, Blitz und Überschwemmungen verursachten 2020 rund 154.000 Kfz-Schäden mit einem Gesamtschaden von 350 Millionen Euro", sagt GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. Zum Vergleich: In früheren Jahren lagen die Schadenzahlen in der Kfz-Versicherung bei 850 Millionen bis 900 Millionen Euro. Asmussen: „2020 war ein deutlich unterdurchschnittliches Naturgefahrenjahr. Das lag vor allem daran, dass schwere Hagelereignisse und im Herbst schwere Stürme ausgeblieben sind.“ 2019 hatten allein schon die Unwetterserie und der Hagel an Pfingsten Schäden an Kraftfahrzeugen in Höhe von 350 Millionen Euro verursacht.

Kaskoversicherung deckt die Risiken

 

Damit die Kfz-Versicherung die finanziellen Schäden durch Naturgefahren übernimmt, ist eine Kaskopolice erforderlich. Die Voll- bzw. Teilkaskoversicherung übernimmt unter anderem die Kosten für Schäden durch Sturm, Hagel, Blitz und Überschwemmungen. Die Vollkaskoversicherung ersetzt darüber hinaus weitere Schäden am eigenen Auto, zum Beispiel nach einem selbst verursachten Unfall. Mit durchschnittlich 4,9 Schadenmeldungen auf 1.000 kaskoversicherte Fahrzeuge waren die Autofahrer in Bayern am stärksten von Unwettern betroffen. Damit führt der Freistaat die bundesweite Naturgefahrenbilanz vor Baden-Württemberg (4,0) und Nordrhein-Westfalen (3,2) an. Mit 1,5 Schadenmeldungen pro 1000 ganzjährigen Verträgen sind die Autofahrer aus Schleswig-Holstein am glimpflichsten davongekommen.

Deutschlandweit 1,95 Milliarden Euro Schaden

 

Auch die Gesamtschadenbilanz 2020 fällt vergleichsweise niedrig aus. Deutschlandweit schlugen Naturgefahren im vergangenen Jahr für die Versicherer mit insgesamt 1,95 Milliarden Euro zu Buche. Neben den Fahrzeugen erfasst die jährliche GDV-Statistik auch Schäden an Häusern und Hausrat sowie an Gewerbe- und Industriebetrieben. 2019 zahlten Kfz- und Sachversicherer insgesamt 3,2 Milliarden Euro, im langjährigen Mittel beläuft sich die jährliche Schadenssumme auf rund 3,7 Milliarden Euro.


Weitere Artikel

Listing

23.04.2024 Branche

GDV: Solvency II hui, Zahlungsverzugsverordnung pfui

Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft ist zufrieden mit den aufsichtlichen Anforderungen, die im Rahmen von Solvency II an den Versicherungssektor gestellt werden – das gilt ausdrücklich auch für das Thema Nachhaltigkeit. Scharfe Kritik übt der GDV hingegen an der geplanten Zahlungsverzugsverordnung.

> weiterlesen
Listing

16.04.2024 Branche

BaFin-Bericht: Finanz- und Versicherungsbranche hat mehr Ärger mit ihren Kunden

Die Finanzaufsicht BaFin verzeichnet gut 60 Prozent mehr Beschwerden aus den Reihen der Kundinnen und Kunden von Banken, Versicherungen und Wertpapierdienstleistern. Wie die BaFin für mehr Bekanntheit sorgt und worüber der Unmut besonders groß ist, erläutert Christian Bock, Leiter der BaFin-Verbraucherschutzabteilung.

> weiterlesen
Listing

12.04.2024 Branche

DIHK: Wieder mehr Versicherungsvermittler

Lichtblick im Versicherungsvertrieb: Das Vermittlerregister der DIHK verzeichnet für die ersten drei Monate dieses Jahres wieder leichte Zuwächse – nach einem Minus im Vorquartal. Am deutlichsten legte der Ausschließlichkeitsvertrieb zu.

> weiterlesen