23.03.2021 Branche

Wie junge Leute zu Versicherungen stehen

Sachversicherungen gern, Lebens- und Unfallversicherungen lieber nicht – Sirius Campus hat die Prioritäten von Menschen unter 36 in Sachen Versicherungschutz ermittelt. Vermittler sollten die Erkenntisse nutzen.

Trotz Dauerkrise: Junge Menschen blicken optimistischer in die Zukunft als ihre Eltern. Auch ein passender Versicherungsschutz ist ihnen wichtig. (Foto: istockphoto.com/Aleksandar Nakic)
Trotz Dauerkrise: Junge Menschen blicken optimistischer in die Zukunft als ihre Eltern. Auch ein passender Versicherungsschutz ist ihnen wichtig.
(Foto: istockphoto.com/Aleksandar Nakic)

Junge Leute sind die Versicherungskunden von morgen. Ihre Produktpräferenzen unterscheiden sich aber von denen älterer Kunden. Außerdem sind sie deutlich digital-affiner und offen für viele Angebote. Das geht aus einer Marktuntersuchung von Sirius Campus hervor. Für die Studie „Zielgruppe: Junge Leute“ wurden im 2000 Online-Interviews mit privaten Entscheidern und Mitentscheidern zu Versicherungen geführt, davon 447 im Alter von 18 bis 35 Jahren.

Hohes Akquisepotenzial, unterschiedliche Präferenzen

 

Vermittler können wichtige Erkenntnisse aus der Studie ziehen.  Zwar besitzen junge Leute noch deutlich weniger Versicherungsprodukte als ältere Versicherungsnehmer. Dafür ist ihre Absicht, zukünftig weitere Policen abzuschließen, aber doppelt so hoch wie in der Gesamtbevölkerung. Gleichzeitig bevorzugt die junge Generation günstige Einstiegspreise. 

Für 81 Prozent der befragten jungen Leute werden Versicherungen auch in Zukunft „unverzichtbar“ sein. Am meisten Wert legen sie auf Haftpflicht-, Kfz-, Kranken- und Berufsunfähigkeitsversicherungen. Weniger hoch im Kurs stehen bei ihnen Lebens- und Renten- sowie private Unfallversicherungen. Bemerkenswert ist vor allem die unterschiedliche Auffassung über die Dringlichkeit zur privaten Altersvorsorge. Während deutlich mehr als 80 Prozent der Befragten zwischen 36 und 69 Jahren hier in Zukunft einen steigenden Bedarf erwarten, liegt der Anteil der 18- bis 35-Jährigen, die künftig mehr Handlungsbedarf für eine private Altersvorsorge sehen, bei deutlich unter 80 Prozent.  

Junge Leute bevorzugen die digitale Tour

 

Wenig verwunderlich: Während ältere Kunden auf die etablierten, klassischen Versicherungskonzerne setzen, legen jüngere Menschen mehr Wert auf digitale Services und Kontakte sowie Internationalität und Überregionalität.
Dabei sollten Vermittler aber immer auch die persönliche Lebenssituation der Nachwuchskunden sowie den Grad ihrer finanziellen Unabhängigkeit berücksichtigen. Interessant: Mehr als die Hälfte der jungen Leute würde sich laut Studie für ein Versicherungspaket (Starterpaket) entscheiden. Zwar sind junge Kunden aufgeschlossen gegenüber verschiedenen Produkt- und Betreuungsansätzen, doch die unter 26-Jährigen werden in Versicherungsfragen vielfach noch von ihren Eltern beeinflusst.


Weitere Artikel

Listing

23.07.2024 Branche

Umfrage: Im Schadensfall punktet schnelle Hilfe

Die Schäden durch Umweltkatastrophen häufen sich, sodass Versicherer immer schneller handlungsfähig sein sollten. Doch beim Schadensmanagement ist noch viel Luft nach oben. Wie groß die Unzufriedenheit der Kunden und Kundinnen ist und was auf deren Wunschliste ganz oben steht, hat eine Studie im Auftrag der Unternehmensberatung BearingPoint jetzt ermittelt.

> weiterlesen
Listing

09.07.2024 Branche

WSI-Daten: Gender Pay Gap wächst

Ein Blick auf den Lohnspiegel bei den Versicherungskaufleuten zeigt: Mit den Berufsjahren steigt zwar der Verdienst – allerdings vergrößert sich auch der Abstand der Gehälter zwischen Männern und Frauen, moniert das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung.

> weiterlesen
Listing

26.06.2024 Branche

YouGov-Studie: Bei Vorsorge auf Beratung setzen

Wer Geld fürs Alter zurücklegen will, sollte auf Beratung nicht verzichten. Eine Studie im Auftrag des Versicherers CanadaLife in sechs Ländern belegt, wie Sparer davon profitieren.

> weiterlesen