2023er-Bilanz: DEVK macht Boden gut
Nach dem schwachen Vorjahr fielen die Zahlen der DEVK im Geschäftsjahr 2023 nach Unternehmensangaben „zufriedenstellend“ aus. Auf der Haben-Seite des Versicherers stehen deutlich gestiegene Beitragseinnahmen. Dafür machen den Kölnern aber auch deutlich höhere Kosten zu schaffen.
Nach dem eher schwachen Geschäftsjahr 2022 fällt die Bilanz der DEVK 2023 wieder zufriedenstellend aus. Das gilt nach Angaben des Versicherers für die gesamte Unternehmensgruppe sowie die meisten Sparten. „Die Beitragseinnahmen der DEVK-Gruppe sind 2023 um 11,2 Prozent auf 4,8 Milliarden Euro gestiegen“, sagt Vorstandschef Gottfried Rüßmann. Damit gehöre man zu den wachstumsstärksten Gruppen in Deutschland.
Teilweise besser als der Markt
Im Neugeschäft 2023 verzeichnete die DEVK nach dem Rückgang im Vorjahr mit 908,7 Millionen Euro Neugeschäftsbeitrag wieder ein deutliches Plus von 8,7 Prozent. Ein wichtiger Baustein für diesen Erfolg war die Kfz-Wechselzeit, die der DEVK über 170.000 Neuverträge bis zum Jahresende bescherte. Die Anzahl der versicherten Risiken und Verträge betrug 15,0 Millionen.
Das inländische Erstversicherungsgeschäft der Schaden- und Unfallversicherung wuchs um 5,5 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro und damit etwas unter Branchenschnitt (+6,8 Prozent). In der Kfz-Versicherung stiegen die Einnahmen auf 1,1 Milliarden Euro (+4,9 Prozent, Branche: +4,8 Prozent). Die Einnahmen in der Rechtsschutzversicherung erhöhten sich leicht auf 203,9 Millionen Euro (+0,9 Prozent, Branche: +2,5 Prozent). Die Beitragseinnahmen der Lebensversicherung (inklusive Pensionsfonds) sanken mit 0,7 Prozent deutlich weniger als branchenweit (-5,0 Prozent). Die DEVK-Krankenversicherung wuchs auf 115,2 Millionen Euro gebuchte Bruttobeiträge und verbesserte ihre Vorjahreseinnahmen ebenso wie der Branchenschnitt um 3,2 Prozent.
Erfolgreiche Rückversicherung
Weiter ausgebaut hat die DEVK das Geschäftsfeld Rückversicherung. Die Zahl der Kunden erhöhte sich von 840 auf 955 aus rund 120 Ländern. „Unsere Rückversicherer haben 2023 erstmals ein Prämienvolumen von einer Milliarde Euro überschritten“, so der zuständige Vorstand Bernd Zens. Die gebuchten Beiträge der DEVK-Rückversicherung inklusive Echo Re aus DEVK-fremdem Geschäft lagen bei 1,1 Milliarden Euro – ein Plus von 45 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auch die Profitabilität stieg. Vor Veränderung der Schwankungsrückstellung verbesserte sich das versicherungstechnische Ergebnis der beiden DEVK-Rückversicherer zusammen auf rund 56 (Vorjahr: 20,6) Millionen Euro.
Nettoverzinsung wächst auf 2,25 Prozent
Das Volumen der Kapitalanlagen der DEVK stieg im vergangenen Geschäftsjahr um 3,1 Prozent auf 22,3 Milliarden Euro. Daraus wurde ein Netto-Kapitalanlageergebnis in Höhe von 500,8 Millionen Euro erzielt – das sind 17,3 Prozent mehr als 2022. Dies liegt unter anderem an niedrigeren Abschreibungen und höheren Zuschreibungen aufgrund der günstigen Entwicklung an den Aktienmärkten.
Komposit: Beitragsplus und teure Reparaturen
Im Schaden- und Unfallversicherungsgeschäft des Konzerns inklusive Rückversicherungs- und Auslandsgeschäft lagen die Bruttobeitragseinnahmen mit über 3,6 Milliarden Euro um 15,5 Prozent über dem Vorjahreswert. Inflationsbedingt haben sich die Reparatur- und Materialkosten für Fahrzeuge und Gebäude spürbar erhöht. Bei den Komposit-Versicherern DEVK Sach- und HUK-Versicherungsverein und DEVK Allgemeine verschlechterte sich das Verhältnis von Aufwendungen für Schäden und Kosten zu den Beitragseinnahmen zusammen auf 101,7 Prozent brutto (Vorjahr: 101,1 Prozent).
Schwache Versicherungstechnik, starke Kapitalanlage
Das versicherungstechnische Ergebnis der Schaden- und Unfallversicherung insgesamt verschlechterte sich 2023 vor Veränderung der Schwankungsrückstellung auf -40,5 Millionen Euro (Vorjahr: -14,3 Millionen). Nach einer Entnahme aus der Schwankungsrückstellung in Höhe von 15,0 Millionen Euro (Vorjahr: 36,7 Millionen) ergab sich ein versicherungstechnisches Ergebnis von -25,4 Millionen Euro (Vorjahr: +22,5 Millionen Euro). Zusammen mit den versicherungstechnischen Ergebnissen der Lebens- und Krankenversicherung sowie des Pensionsfondsgeschäfts ergibt sich ein Betrag in Höhe von -5,0 Millionen Euro (Vorjahr: 21,4 Millionen).
Wegen niedrigerer Abschreibungen und höherer Zuschreibungen lag das Kapitalanlageergebnis der nichtversicherungstechnischen Rechnung 2023 mit 198,0 Millionen Euro um rund 40 Prozent über dem Vorjahreswert von 141,5 Millionen Euro. Das Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit betrug 113,6 Millionen Euro (Vorjahr: 99,7 Millionen). Nach Steuern ergab sich ein Jahresüberschuss von 79,0 Millionen Euro (2022: 35,4 Millionen) – ein Plus von mehr als 120 Prozent.
Branchenweiter Beitragsrückgang bei Leben
Das Neugeschäft der DEVK-Lebensversicherer entwickelte sich 2023 zurückhaltend. Das Beitragsvolumen blieb insgesamt unter dem Vorjahr, da das Neugeschäft gegen Einmalbeitrag um 6,4 Prozent zurückging. Die gebuchten Bruttobeiträge der DEVK Lebensversicherungen im engeren Sinne verzeichneten einen Rückgang um 2,8 Prozent auf 759,7 Millionen Euro. Die Beiträge der Branche gingen um 3,9 Prozent zurück. Die Beiträge der Lebensversicherung im weiteren Sinne (inklusive DEVK-Pensionsfonds) sanken um 0,7 Prozent (Branche: -5,0 Prozent) auf 1,1 Milliarden.
Nach Einnahmen und Ausgaben verzeichnete die DEVK für 2023 in der Lebensversicherung einen Gesamtüberschuss von 116,1 Mio. Euro (Vorjahr: 107,9 Mio. Euro). Davon wurden 97,6 Millionen Euro der Rückstellung für Beitragsrückerstattung zugeführt, dem Gewinntopf der Versicherten. Die Stornoquote lag 2023 mit 3,85 Prozent leicht über dem Vorjahresniveau (3,75 Prozent); der Branchenschnitt betrug 4,66 Prozent und damit 0,3 Prozentpunkte mehr als 2022.
Ausblick 2024: 5-Milliarden-Marke angepeilt
Von den Starkregenereignissen im bisherigen Jahresverlauf ist die DEVK vor allem vom jüngsten Hochwasser Anfang Juni in Bayern und Baden-Württemberg betroffen. Für das aktuelle Geschäftsjahr erwartet der DEVK-Vorstand für die Gruppe einen Beitragszuwachs von 4 bis 5 Prozent. „2024 werden wir bei den Beitragseinnahmen die Grenze von 5 Milliarden Euro überschreiten“, sagt Vorstandsvorsitzender Rüßmann.