08.06.2021 Branche

DEVK: Starkes Wachstum, schrumpfender Gewinn

Das Corona-Jahr 2020 bescherte den DEVK Versicherungen einen Rekord bei den Bruttobeiträgen und im Neugeschäft. Die negative Kapitalanlageentwicklung ließ den Jahresüberschuss dafür deutlich nach unten gehen.

DEVK-Zentrale: Noch nie in ihrer 135-jährigen Geschichte haben die Kölner so viel Neugeschäft an Land gezogen. (Foto: DEVK)
DEVK-Zentrale: Noch nie in ihrer 135-jährigen Geschichte haben die Kölner so viel Neugeschäft an Land gezogen.
(Foto: DEVK)

928 Millionen Euro Neugeschäftsbeitrag – ein Plus von 7,1 Prozent und ein neuer Rekord: „Trotz der Einschränkungen durch Corona war 2020 das beste Neugeschäftsjahr in der 135-jährigen DEVK-Geschichte“, so Vorstandschef Gottfried Rüßmann. Die Anzahl der versicherten Risiken und Verträge stieg auf 15,4 Millionen. Die Bruttobeiträge der DEVK-Gruppe erhöhten sich zudem auf über 3,9 Milliarden Euro, ein Plus von 8,1 Prozent.

Kapitalmarktentwicklung drückt Gewinn kräftig

 

Weniger erfreulich: Der Gewinn der DEVK sank gegenüber dem Vorjahr um fast ein Drittel. Nach Steuern ergab sich ein Jahresüberschuss in Höhe von 77 Millionen Euro (Vorjahr: 113 Millionen Euro), der sich allerdings nur auf den DEVK Sach- und HUK-Versicherungsverein als eine von zwei Konzernmüttern bezieht. Grund sind laut einer Sprecherin vor allem eine höhere Zuführung zur Schwankungsrückstellung sowie hohe Abschreibungen und Verluste aus dem Abgang von Kapitalanlagen. Limits, die sich aus dem Aufsichtsregime Solvency II ergeben, hätten die DEVK vor allem im Frühjahr 2020, als die Kapitalmärkte einen Corona-bedingten Einbruch erlebt hatten, zu Verkäufen gezwungen.

In allen Sparten deutlich im Plus

 

Das inländische Erstversicherungsgeschäft der Schaden- und Unfallversicherung wuchs um 3,2 Prozent auf 2,1 Milliarden Euro Beitrag. Die Branche erreichte hier laut GDV-Zahlen nur 2,3 Prozent. Stärker als im Markt entwickelten sich laut der DEVK die Einnahmen in der Rechtsschutzversicherung: Sie steigerte ihre Beiträge um 6,4 Prozent (Branche: 3,0 Prozent) und die Zahl ihrer Verträge um 3,0 Prozent (Branche: 1,5 Prozent). Die Bruttobeitragseinnahmen für die Kfz-Versicherung wuchsen um 0,8 Prozent (Branche: 0,9 Prozent) auf rund 1,1 Milliarden Euro.

Die Beitragseinnahmen der Lebensversicherung (ohne Pensionsfonds) stiegen um 5,0 Prozent (Branche: plus 0,4 Prozent) auf 812 Millionen Euro. Die DEVK-Krankenversicherung wuchs auf 104,1 Millionen Euro gebuchte Bruttobeiträge und verbesserte ihre Vorjahreseinnahme um 4,2 Prozent (Branche: 4,4 Prozent). 

Sehr erfolgreich war aus Sicht der Kölner erneut die Rückversicherung. Die gebuchten Beiträge lagen bei 584,2 Millionen Euro – ein Plus von 24,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das Volumen der Kapitalanlagen der DEVK stieg im vergangenen Geschäftsjahr um 3,1 Prozent auf 19,9 Milliarden Euro. Daraus wurde ein Netto-Kapitalanlageergebnis in Höhe von 474 Millionen Euro erzielt – das sind 34,3 Prozent weniger als 2019.

Kunden profitieren von weniger Schäden

 

Im Schaden- und Unfallbereich verbesserte sich das Verhältnis von Aufwendungen für Schäden und Kosten zu den Beitragseinnahmen – die Combined ratio – auf 91,0 Prozent (Vorjahr: 94,2 Prozent). Dieser Trend machte sich auch in der Kfz-Versicherung bemerkbar: Die Quote sank hier von 103,5 Prozent im Vorjahr auf 97,8 Prozent (Branche: 90 Prozent). Von der günstigen Schadenentwicklung profitieren auch die Versicherten. So erstattet die DEVK 13 Millionen Euro an über eine Million Kunden.


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