Inter mit starkem Gewinnsprung
Beitragsvolumen plus 1,4 Prozent, Jahresüberschuss plus 14,6 Prozent: Die Inter-Versicherungsgruppe hat 2021 bei der Profitabilität eine ordentliche Schippe draufgelegt. Vor allem das Kapitalanlageergebnis in der wichtigen Krankensparte überzeugte.
Die Mannheimer Inter-Versicherungsgruppe hat im Jahr 2021 nach eigener Aussage ein über Plan liegendes Konzernergebnis erzielt. Der Jahresüberschuss belief sich auf 27,4 Millionen (Vorjahr 23,9 Millionen) Euro. Die gebuchten Bruttobeiträge stiegen um 1,4 Prozent auf 933,4 Millionen Euro. Die Bilanzsumme erhöhte sich auf rund 10,9 Milliarden Euro (plus 4,2 Prozent), das Eigenkapital konnte um 5,2 Prozent auf 554,1 Millionen Euro gesteigert werden.
Stark beim Versichern, schwach beim Bausparen
Der Anteil des Bereichs Versicherungen am Jahresüberschuss erhöhte sich von 18,8 auf 26,8 Millionen Euro. Die Bausparkasse Mainz AG (BKM) verzeichnete zwar ein deutliches Plus beim Bausparen und eine stabile Entwicklung bei den Finanzierungen, der Anteil des Bausparbereichs am Jahresüberschuss ging aber von 5,0 Millionen auf 0,6 Millionen Euro deutlich zurück. Hintergrund sind Sondereffekte, die zu einem einmaligen Steuermehraufwand geführt haben.
Krankensparte als Umsatz- und Gewinnbringer
Das Kapitalanlageergebnis der Gruppe stieg 2021 deutlich um 36,6 Prozent auf 348,1 Millionen Euro. Dabei stach die wichtige Krankenversicherungstochter (Bruttobeitragsanteil rund 80 Prozent) mit einem Plus von 37,4 Prozent hervor. „Die Kapitalanlagen leisteten zu dem insgesamt sehr guten Geschäftsergebnis der Inter Kranken erneut einen zentralen Beitrag“, betont Finanzvorstand Dr. Sven Koryciorz. „Das Kapitalanlageergebnis lag mit rund 286 Millionen Euro um 78 Millionen Euro über dem Vorjahr.“ Dies sei auf die sehr gute Performance der breit gestreuten „Alternativen Anlagen“ zurückzuführen. Die Bruttobeiträge stiegen um 2,0 Prozent auf 740,8 Millionen Euro, die Zahl der Voll- und Zusatzversicherten ging dagegen leicht zurück.
Schwacher Lebensversicherer, Minus im Sachbereich
Die Entwicklung seiner Leben-Sparte bezeichnet der Versicherer selbst als „durchwachsen”. In der Tat: Die Bruttobeiträge sanken hier um 7,6 Prozent auf 86,5 Millionen Euro, das Kapitalanlageergebnis fiel um 5,3 Prozent schwächer aus als im Vorjahr. Ein Plus gab es beim Kapitalanlagebestand und beim Eigenkapital. In der Sachversicherung (Inter Allgemeine) wuchsen die Bruttobeiträge um 4,4 Prozent auf 68,5 Millionen Euro, das Kapitalanlageergebnis stieg sogar um 6,8 Prozent. Die andere Seite der Medaille: „Das Sturmtief ‚Bernd’ sorgte Mitte des Jahres 2021 für außergewöhnlich viele Schäden“, berichtet Vorstand Roberto Svenda. Die Brutto-Schadenquote sei in der Folge von 58,9 auf 68,3 Prozent gestiegen. Die Sparte verbuchte denn auch ein Minus von 0,8 Millionen Euro (nach minus 0,5 Millionen im Vorjahr).
Für 2022 sieht sich die Inter insgesamt „gut aufgestellt, allerdings bleiben die Herausforderungen hoch“, sagt Vorstandssprecher Dr. Michael Solf. „Die in den letzten Monaten sprunghaft angestiegene Inflation wird auch über 2022 hinaus ein zentrales Thema bleiben. Dagegen ist das allgemein höhere Zinsniveau ein wichtiger Schritt in Richtung Normalisierung und wird von uns insgesamt positiv bewertet.“