06.07.2021 Branche

INTER zufrieden mit 2020

Höheres Beitragsaufkommen, aber deutlich geschrumpfter Überschuss: So sieht die Bilanz des Mannheimer INTER-Konzerns für das Corona-Jahr 2020 aus. Kranken- und Lebensparte schneiden besser ab als das Kompositgeschäft.

Gemessen an den Pandemie-Herausforderungen sei man bis dato gut durch die Krise gekommen, heißt es vonseiten des INTER-Managements in Mannheim. (Foto: INTER Versicherungsgruppe)
Gemessen an den Pandemie-Herausforderungen sei man bis dato gut durch die Krise gekommen, heißt es vonseiten des INTER-Managements in Mannheim.
(Foto: INTER Versicherungsgruppe)

Die gebuchten Bruttobeiträge des INTER-Konzerns stiegen im Jahr 2020 um 4,4 Prozent auf 920,2 Millionen Euro. Der Jahresüberschuss sank dagegen um 13,4 Prozent auf 23,9 (Vorjahr 27,6) Millionen Euro. Die Bilanzsumme im Konzern erhöhte sich auf 10,5 Mrd. Euro (plus 3,9 Prozent). Das Eigenkapital konnten die Mannheimer um 4,5 Prozent auf 526,9 Millionen Euro steigern. Der Anteil der Versicherungssparte am Jahresüberschuss verringerte sich von 20,7 Millionen Euro im Vorjahr auf 18,9 Millionen Euro, der des Bauspargeschäftes ging von 6,9 auf 5,0 Millionen Euro zurück. „Angesichts der schwierigen Umstände können wir mit dem Ergebnis des Jahres 2020 insgesamt zufrieden sein”, sagt Vorstandssprecher Dr. Michael Solf.

Schwächeres Kapitalanlageergebnis

 

Das Kapitalanlageergebnis fiel aufgrund niedriger Zinsen bei Neuanlagen leicht um 2,4 Prozent auf 266,0 Millionen Euro. Lebensversicherung (+19,7 Prozent) und Krankenversicherung (+1,4 Prozent) konnten hier das Minus der Holdinggesellschaft INTER Versicherungsverein (-27,3 Prozent) und der Kompositsparte INTER Allgemeine (-25,9 Prozent) nicht wettmachen. Auch im Jahr 2020 standen die „Alternativen Anlagen“ im Mittelpunkt der Anlagestrategie. Darunter werden Immobilien, Infrastrukturanlagen, nicht notierte Unternehmensbeteiligungen (Private Equity) und nicht notierte Unternehmensdarlehen (Private Debt) zusammengefasst. Die INTER investiert nach eigenen Angaben ausschließlich über breit diversifizierte Fonds in diese Anlagearten. Der Bereich der Immobilien-Direktanlage wurde ebenfalls ausgebaut. Der Anteil der „Alternativen Anlagen“ stieg im Geschäftsjahr von 18,9 Prozent auf 21,4 Prozent. 

Sorgenkind INTER Allgemeine

 

In der wichtigsten Sparte Krankenversicherung stiegen die Bruttobeiträge um 4,2 Prozent auf 726 Millionen Euro, der Gesamtüberschuss erreichte 91,4 Millionen Euro (+26,8 Prozent). Die Lebensversicherung kam auf Beiträge in Höhe von 93,7 Millionen Euro (+4,5 Prozent) und konnte den Gesamtüberschuss auf 12,3 Millionen Euro nahezu verdoppeln. Ein deutliches Beitragsplus gab es auch in der Schadensparte (+8,3 Prozent) – hier machten sich aber die Pandemiefolgen besonders bemerkbar. Bruttobeiträgen von 65,6 Millionen Euro stand ein Jahresfehlbetrag von 0,5 Millionen Euro gegenüber. Die polnischen Gesellschaften der INTER lagen 2020 erneut im Plan und auch die Bausparkasse Mainz AG (BKM) konnte ihren Wachstumskurs fortsetzen. 

Die Anzahl der Mitarbeiter des Konzerns im Innen- und Außendienst betrug im Geschäftsjahr 2020 durchschnittlich 1669 (+ drei Prozent), davon gut 1000 am Standort Mannheim.


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