21.04.2021 Branche

VGH: Bilanz solide, Position gestärkt

Trotz der Ungewissheiten im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie haben die Unternehmen der VGH Versicherungen solide Zahlen präsentiert. Der Umsatz stieg allerdings nur infolge einer Übernahme deutlich.

Gruppenbild mit Dame: Der Gesamtvorstand der VGH. (Foto: Patrice Kunte)
Gruppenbild mit Dame: Der Gesamtvorstand der VGH.
(Foto: Patrice Kunte)

Die VGH Versicherungen haben sich 2020 stabil entwickelt. Obwohl das Neugeschäft nach Unternehmensangaben in der Corona-Pandemie teils hinter den Planwerten zurückblieb, konnte die Versicherungsgruppe ihren Gesamtumsatz leicht ausbauen. Die vollständige Übernahme der Öffentlichen Versicherungen Sachsen-Anhalt (ÖSA) habe die Marktposition des größten öffentlichen Versicherers in Niedersachsen 2020 gestärkt. Das Bruttobeitragsvolumen des Konzerns der Landschaftlichen Brandkasse Hannover (dem Mutterhaus der VGH) wuchs in der Folge um mehr als 300 Millionen Euro. Insgesamt stiegen die Beitragseinnahmen des Konzerns, zu dem auch die konsolidierten Verbundunternehmen Öffentliche Versicherungen Oldenburg (ÖVO) und Alte Oldenburger Krankenversicherung AG gehören auf 2,82 Milliarden Euro – ein Plus von rund 14 Prozent. Das bereinigte Beitragsplus von 1,2 Prozent entspricht allerdings nur knapp der Marktentwicklung.

Entgegenkommen gegenüber Versicherten

 

Insgesamt hat man laut Vorstandschef Dr. Ulrich Kneymeyer „für das abgelaufene Geschäftsjahr in allen Unternehmensbereichen ein ordentliches Zahlenwerk” vorgelegt. Die VGH sei ihren Versicherten während der Pandemie auf vielfältige Weise entgegengekommen: mit abgesenkten Tarifen, dem Verzicht auf Beitragsanpassungen, mit Beitragsstundungen, aber auch neuen, leistungsstärkeren Produkten und erweiterten Services, ergänzt Vertriebs- und Marketingvorstand Frank Müller.

Wohngebäude im Plus, Kfz im Minus

 

Die für die Schaden- und Unfallversicherung zuständige Landschaftliche Brandkasse Hannover verzeichnete eine stabile Beitragsentwicklung: 2020 lagen die Einnahmen mit 1,21 Milliarden Euro exakt auf Vorjahresniveau. Wachstumstreiber waren Wohngebäude- und Rechtsschutzsparte, Haftpflicht- und Kfz-Versicherung blieben dagegen hinter dem Vorjahr zurück.

Der Schadenverlauf der Brandkasse sei ähnlich günstig ausgefallen wie 2019, so Annika Rust, Vorständin für Schadenversicherungen: „Das Schadengeschehen 2020 war eher untypisch und pandemiegeprägt. Es gab zwar die Februarstürme ‚Sabine‘ und ‚Victoria‘, auch einige Millionen-Feuergroßschäden, dafür aber deutlich weniger Schäden in der Autoversicherung und bei Einbruch und Diebstahl.” In Summe ergibt sich eine Schaden-Kosten-Quote, die mit 84,2 Prozent zwar etwas über dem Vorjahr, aber deutlich unter Branchenschnitt (laut GDV: 89 Prozent) liegt.

Gemischtes Bild bei Leben und Kranken

 

Ebenfalls etwa auf Vorjahresniveau bewegte sich das Geschäft der Provinzial Leben. Policen gegen Einmalbetrag entwickelten sich gut (+8,2 Prozent), die Einnahmen aus laufenden Beiträgen gingen etwas zurück (-2,3 Prozent). 

Die Provinzial Krankenversicherung Hannover kooperiert seit 2007 eng mit der Alten Oldenburger. Sie erwirtschaftete Beitragseinnahmen von 85 Millionen Euro und wuchs damit um 9,4 Prozent. Zum Bilanzstichtag waren gut 171.000 Personen bei der Provinzial Krankenversicherung privat versichert, davon rund 14.600 in der Vollversicherung.


Weitere Artikel

Listing

19.06.2024 Branche

2023er-Bilanz: DEVK macht Boden gut

Nach dem schwachen Vorjahr fielen die Zahlen der DEVK im Geschäftsjahr 2023 nach Unternehmensangaben „zufriedenstellend“ aus. Auf der Haben-Seite des Versicherers stehen deutlich gestiegene Beitragseinnahmen. Dafür machen den Kölnern aber auch deutlich höhere Kosten zu schaffen.

> weiterlesen
Listing

17.06.2024 Branche

Generali: Mentales Wohlbefinden am Arbeitsplatz steigern

Generali Health Solutions, eine Tochter der Generali Group, kooperiert in mehr als 50 Ländern mit Modern Health. Das US-Unternehmen personalisiert psychische Gesundheitsversorgung.

> weiterlesen
Listing

05.06.2024 Branche

Signal Iduna wächst erneut stärker als der Markt

Die Versicherungsgruppe aus Dortmund und Hamburg legt für 2023 eine erstklassige Bilanz vor – trotz Abschreibungen im Zusammenhang mit der Pleite des Immobilienkonzerns Signa. Auch im ersten Quartal 2024 setzt die Signal Iduna ihren Wachstumskurs fort, der mithilfe des Strategieprogramms „Momentum 2030“ langfristig gefestigt werden soll.

> weiterlesen