12.04.2023 Branche

VHV-Bilanz: Erfolgreiches Geschäftsjahr

Unter „schwierigen Bedingungen” hat die Hannoveraner Versicherungsgruppe ihr Beitragsvolumen um gut drei Prozent steigern können. In der Strategie spielen die Bauwirtschaft als Zielgruppe und das internationale Geschäft eine Schlüsselrolle.

VHV-Zentrale: Die Niedersachsen erzielten Beitragseinnahmen von rund 3,74 Milliarden und einen Jahresüberschuss von 182 MIllionen Euro. (Foto: Regine Rabanus)
VHV-Zentrale: Die Niedersachsen erzielten Beitragseinnahmen von rund 3,74 Milliarden und einen Jahresüberschuss von 182 MIllionen Euro.
(Foto: Regine Rabanus)

Die VHV-Gruppe hat das Geschäftsjahr 2022 auf Basis vorläufiger Zahlen nach eigener Einschätzung erfolgreich abgeschlossen. Die gebuchten Bruttobeiträge legten um 3,1 Prozent auf mehr als 3,7 Milliarden Euro zu, die Zahl der Versicherungsverträge stieg um 2,0 Prozent. Mit einer Solvenzquote von 303,4 Prozent zähle die VHV-Gruppe zu den am besten kapitalisierten Versicherern in Deutschland. Die strategische Ausrichtung, sich als der Bauspezialversicherer im Heimatmarkt Deutschland sukzessive zu einem europäischen Player zu entwickeln, zeigt nach Unternehmensangaben Wirkung: Das internationale Geschäft nahm um ein Viertel auf über 350 Millionen Euro zu. Der Anteil am Gesamtvolumen betrug knapp zehn Prozent. Nach dem von Sondereffekten beeinflussten Rekordergebnis des Vorjahres erzielte die Gruppe 2022 ein Konzernergebnis von 182,1 Millionen Euro.

Die Bilanz von Konzernchef Thomas Voigt fiel denn auch positiv aus: „Die VHV-Gruppe konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr erneut belegen, wie nachhaltig, stabil und krisenstark sie als Unternehmen aufgestellt ist. Damit sind wir ein verlässlicher Partner für unsere Kundinnen und Kunden sowie für unsere bedeutenden Vertriebspartnerinnen und Vertriebspartner ­– und das in volatilen Zeiten.“

Komposit: mehr Beiträge, höhere Kosten



Die gebuchten Beitragseinnahmen der VHV Allgemeine Versicherung AG stiegen 2022 um 3,3 Prozent auf 2,51 Milliarden Euro. Die Anzahl der Versicherungsverträge legte insgesamt um 1,2 Prozent auf knapp 10,9 Millionen zu. Die Brutto-Aufwendungen für Versicherungsfälle stiegen um 13,3 Prozent auf 1,85 Milliarden Euro. Der Brutto-Aufwand für den Versicherungsbetrieb der VHV Allgemeine stieg um 4,9 Prozent auf circa 550 Millionen Euro. Die Combined Ratio erhöhte sich insgesamt von 89,3 auf 96,4 Prozent. Das versicherungstechnische Ergebnis lag mit 144,1 Millionen Euro um rund 40 Prozent unter dem Rekordwert des Vorjahres.


Kfz-Geschäft: gerade so im Plus

In der größten Sparte, der Kfz-Versicherung, erhöhten sich die gebuchten Bruttobeiträge für das selbst abgeschlossene Geschäft um 0,7 Prozent auf gut 1,53 Milliarden Euro. Die Zahl der Verträge legte um 1,3 Prozent auf 7,97 Millionen zu. Die Geschäftsjahresschadenquote in der Kfz-Versicherung stieg um 7,4 Prozentpunkte auf 91,9 Prozent. Die Combined Ratio stieg um elf Prozentpunkte auf 99,1 Prozent und verblieb damit unter der für die gesamte Kfz-Versicherungsbranche erwarteten Combined Ratio von 101,0 Prozent.


Hannoversche Leben: besser als der Markt



Bei der Hannoversche Lebensversicherung AG beliefen sich die laufenden gebuchten Beitragseinnahmen inklusive der Beiträge aus der Rückstellung für Beitragsrückerstattungen im Bestand auf 1,053 Milliarden Euro. Das waren 0,5 Prozent weniger als im Vorjahr – deutlich besser als der Negativtrend im Markt von minus 7,0 Prozent. Die Anzahl der Versicherungsverträge legte um 1,7 Prozent auf 1,114 Millionen zu, wärend der Markt ein Minus von 1,1 Prozent verzeichnete. Die Neugeschäftsbeiträge sanken um 16 Millionen auf 292,2 Millionen Euro. Davon entfielen knapp 20 Prozent auf die laufenden Beiträge, der Löwenanteil auf die Einmalbeiträge. Das Neugeschäft in der selbstständigen Berufsunfähigkeitsversicherung verzeichnete sowohl im laufenden Beitrag als auch in der Stückzahl ein Plus von 40 Prozent. Insgesamt wurden wie im Vorjahr rund 1,35 Milliarden Euro für Versicherungsleistungen und Gewinnanteile ausgezahlt. Die Verwaltungskostenquote stieg leicht auf 1,28 Prozent (1,24 Prozent), zählt aber nach wie vor zu den niedrigsten im Markt; die Abschlusskostenquote erhöhte sich um 0,6 Prozentpunkte auf 4,8 Prozent. Der Kapitalanlagenbestand ist zum Jahresende um rund 200 Millionen auf 10,26 Milliarden Euro gesunken. Das Nettoergebnis daraus lag zum Stichtag bei 247,6 Millionen Euro und damit etwa ein Fünftel unter dem Vorjahr, die Nettoverzinsung betrug 2,4 Prozent. Der Jahresüberschuss der Sparte stieg um 47,7 Prozent auf 44,3 Millionen Euro.


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