Deutlicher Rückgang bei Investitionen in Versicherungs-Start-ups
Großinvestitionen seit einigen Wochen im Zuge der Corona-Krise zum Erliegen gekommen. Laut Studie von Wills Towers Watson gibt es dennoch einen Höchststand bei der Anzahl an Transaktionen.
Die negativen Auswirkungen von COVID-19 auf das Wirtschaftsgeschehen sind laut des Beratungsunternehmens Willis Towers Watson auch in der Insurtech-Szene zu spüren. Das geht aus dem heute veröffentlichtem Quartalsbericht, dem sogenannten „InsurTech Briefing“, hervor. Demnach ging die Gesamtfinanzierung im ersten Quartal 2020 um 54 Prozent gegenüber dem Vorquartal auf 912 Millionen US-Dollar zurück. Gleichzeitig weist aber das erste Quartal 2020 mit 96 Abschlüssen die höchste Anzahl von Investitionsrunden seit 2012 auf.
Investitionen in Insurtechs weggebrochen
Ein Großteil der Transaktionen wurde zu Beginn des Quartals abgeschlossen: Die Hälfte des Kapitals wurde im ersten Drittel des Zeitraums investiert. Hier deutete sich zunächst eine Fortsetzung des Trends der Vorquartale an. Später im Quartal hätten sich dann die Auswirkungen von COVID-19 gezeigt. „Weltweit sind die Investitionen in Insurtechs in den letzten drei Wochen der Periode nahezu zum Erliegen gekommen“, sagt Michael Klüttgens, Leiter der Versicherungsberatung bei Willis Towers Watson Deutschland.
Das „InsurTech Briefing“ mache deutlich, dass COVID-19 einen starken Einfluss auf Later-Stage-Finanzierungen, die eher durch (Rück-)Versicherer als durch klassische Private-Equity- und Venture-Capital-Gesellschaften getätigt werden, hatte. „Diese halten sich in der aktuellen Situation mit ihren Investitionen merklich zurück“, so Niki Winter, Director und Digitalisierungsexperte bei Willis Towers Watson in Deutschland. Die hohe Zahl der Transaktionen zeige aber, dass Insurtechs für Investoren weiter von großem Interesse sind. Dies gelte auch für den deutschen Markt, in dem dieses Quartal die Insurtechs Careship, Getsafe, Neodigital und omni:us weitere Finanzierungsrunden abschließen konnten.