Assekurata: Das sind die Gewinner und Verlierer in der privaten Kranken-Zusatzversicherung
Die private Krankenzusatzversicherung gilt als Hoffnungsträger der Branche. Eine Auswertung der Ratingagentur Assekurata bestätigt für 2021 ein starkes Wachstum bei den versicherten Personen. Unter den Gewinnern ragen Barmenia und R+V mit einem Zuwachs im sechsstelligen Bereich heraus. Den größten Abrieb verzeichnete die Signal Iduna.

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Während die Zahl der versicherten Personen in der privaten Krankenvollversicherung 2021 marktweit zum wiederholten Mal zurückging, entwickelte sich die Krankenzusatzversicherung abermals positiv. Das geht aus einer Auswertung der Ratingagentur Assekurata hervor. Absolut stieg die Anzahl der Personen in der Zusatzversicherung marktweit von 27,73 auf 28,84 Millionen, was einem Plus von 1,11 Millionen bzw. rund vier Prozent (Vorjahr: 2,8 Prozent) entspricht. Allerdings bleibt in der Aufzählung die Auslandsreisekrankenversicherung unberücksichtigt, wie Autor Russel Kemwa, Pressesprecher der Assekurata Assekuranz Rating-Agentur GmbH, schreibt.
Signal Iduna verliert am meisten Versicherte
Trotz aller Euphorie gebe es auch Unternehmen, die in der Ergänzungsversicherung noch Nachholbedarf hätten. Mit neun Krankenversicherern konnten sogar mehr Unternehmen als im Vorjahr (sechs) ihren Bestand nach Personen nicht ausbauen und erlitten Verluste, wie Assekurata feststellt. Dabei verlor die Signal Iduna mit 15.848 die meisten Versicherten in diesem Segment. Auffallend sei der starke Verlust in der selbstständigen Krankenhaustagegeldversicherung. Allein hier verzeichnete das Unternehmen 2021 ein Minus von rund 14.500 Personen. Offenbar ein Trend, denn bereits im Jahr zuvor hatten rund 15.000 Versicherte der Signal Iduna diese Police gekündigt. Auf dem zweiten Platz der Verliererliste folgt die Continentale mit minus 7419, die Ergo-Tochter DKV und die Landeskrankenhilfe verbuchten einen Rückgang um 6749 beziehungsweise 3814 Personen.
Der große Gewinner heißt Barmenia
Demgegenüber stehen 23 Unternehmen, die ihren Bestand weiter ausbauen konnten. Hierbei erzielte die Barmenia den größten Zugang. Bemerkenswert sei dabei, dass die Wuppertaler mit einem Zuwachs von über 400.000 Personen ihren Höhenflug aus dem Vorjahr (112.017 Personen) noch einmal deutlich überbieten konnten. Dieser Wachstumssprung lässt sich laut Assekurata zum einen auf einen sehr erfolgreichen Absatz wettbewerbsstarker GKV-Zusatztarife und auf die positive Resonanz auf den im Vorjahr eingeführten Budgettarif in der betrieblichen Krankenversicherung zurückführen. Außerdem trage die arbeitgeberfinanzierte Pflegezusatzversicherung „CareFlex Chemie“, die die Barmenia seit 2021 gemeinsam mit der R+V als paritätisch geführtes Konsortium anbietet, zum Wachstum bei. Bisher wurden rund 430.000 Tarifversicherte über „CareFlex Chemie“ abgesichert, was unter anderem auch den zweiten Platz der R+V unter den Wachstumsgewinnern erkläre. Hier kamen 256.320 Versicherte hinzu. Weitere Gewinner im Bereich Zusatzschutz waren vergangenes Jahr Ergo (plus 59.787), Allianz (plus 46.739) sowie der Münchener Verein (plus 42.955).
Trotz Verschiebungen in den Top-Ten bleibt die DKV unangefochten
Das rasante Wachstum der Barmenia führte die Gesellschaft jetzt auch in die Top-Ten des Krankenversicherungsmarktes. Mit 1,50 Millionen Zusatzversicherten verdrängte sie die Union Krankenversicherung und landete auf dem sechsten Platz knapp hinter der Bayerischen Beamtenkrankenkasse. Dies ist allerdings nicht die einzige Veränderung in der Liste der stärksten Anbieter, denn auch die R+V konnte sich um einen Platz auf Position 9 verbessern und ließ die Hanse Merkur hinter sich. Den größten Bestand an Zusatzversicherten hat trotz leichter Verluste weiterhin die DKV mit nun 3,57 Millionen Versicherten. Mit deutlichem Abstand dahinter folgen die Allianz sowie die Signal Iduna mit rund 2,2 bzw. 1,9 Millionen Zusatzversicherten.
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